Gisdol & HeldtGefährdet die Trainer-Manager-Freundschaft den FC?
Köln – Wären die Tribünen im Rhein-Energie-Stadion gefüllt, würde auf den 1. FC Köln und Markus Gisdol (51) gegen Borussia Dortmund (Samstag, 20. März 2021, 15.30 Uhr) ein gellendes Pfeifkonzert warten. Die Stimmung bei den Anhängern ist nach einem Zähler aus fünf Spielen auf dem Tiefpunkt. Ein heißes Diskussionsthema unter den Fans: Gisdols enges Verhältnis zu Sportboss Horst Heldt (51).
- Markus Gisdol beim 1. FC Köln in Bedrängnis
- Fans diskutieren über Nähe zu Sportboss Horst Heldt
- Aber Heldt feuerte schon einmal einen Trainer-Nachbarn
Markus Gisdol und Horst Heldt wurden beim 1. FC Köln zu Freunden
Schadet die Trainer-Manager-Freundschaft dem FC?
Gisdol und Heldt starteten im November 2019 gemeinsam am Geißbockheim, zogen anschließend beide ins schicke Gerling-Quartier, wo sie Tür an Tür wohnen. Die beiden feierten gemeinsam Karneval, auch die Familien verstehen sich bestens.
Zuletzt war in der Klub-Doku „24/7 FC“ zu sehen, wie Heldt gemeinsam mit Sohn Paul bei den Gisdols zum Essen vorbeikommt. Der Trainer scherzte über seinen Balkon-Nachbarn: „Ich habe einen großen Fehler gemacht, seitdem ich in Köln bin. Es gibt mehrere, aber der größte ist, dass ich jemals für Horst Heldt Schnitzel gemacht habe. Seitdem werde ich alle zwei, drei Wochen dazu verdonnert.“
Viele Fans fragen sich, ob Gisdol (1,12 Punkte in 51 FC-Spielen) auch aufgrund seiner Freundschaft zum Geschäftsführer weiterhin im Amt ist. Nach der 1:2-Pleite bei Union Berlin kursierten in den Sozialen Netzwerken zahlreiche hämische Kommentare samt Schnitzel-Fotos.
Horst Heldt feuerte 2009 Nachbar Markus Babbel
EXPRESS weiß: In den Gremien kam die Doku-Geschichte nicht gut an. Eigentlich wollte man Gisdol, der quasi seit Amtsantritt einen schweren Stand bei vielen Anhängern hat, mit den privaten Einblicken nahbarer wirken lassen. Bei den Fans verfestigte sich stattdessen der Eindruck, dass so viel Nähe zwischen Trainer und Sportchef unprofessionell ist. Der Vorstand wird genau hinschauen, ob das Urteilsvermögen getrübt ist.
Fakt ist aber auch: Heldt hat schon einmal einen Trainer-Nachbarn vor die Tür gesetzt!
Als Manager des VfB Stuttgart wohnte er auf einer Etage mit Coach Markus Babbel (48), hatte ein enges Verhältnis zum Europameister von 1996. Als der Erfolg ausblieb, kam auch dort schnell die Frage auf, ob Babbel nur noch aus Freundschaft auf der Bank sitzt. Im Dezember 2009 schmiss Heldt seinen Kumpel (nach 12 Punkten aus 15 Liga-Spielen) allerdings raus – obwohl es auch andere Meinungen im Klub gab.
Auch jetzt versichern der FC-Manager und Coach Gisdol immer wieder, dass es keinen Nachbarschafts-Bonus gibt. Nach dem Fehlstart in die laufende Saison erklärte Heldt im Podcast „Phrasenmäher“: „Wenn ich davon überzeugt bin, dass es nicht mehr richtig ist, kommt es wie damals bei Markus Babbel: Dann kommt, obwohl man Nachbar ist, leider der Moment, sich zu trennen. Das gehört zum Fußball dazu.“
Markus Gisdol: Mega-Druck gegen Borussia Dortmund
Gisdol gehen am Geißbockheim mehr und mehr die Argumente aus: Zu Saisonbeginn hatte er gebetsmühlenartig betont, dass die Mannschaft nach den späten Transfers Zeit brauche, um sich aneinander zu gewöhnen – doch die Automatismen passen bis heute nicht. Das harmlose Offensivspiel begründete er oft damit, dass er vor allem auf eine stabile Defensive setze – von der kann aktuell aber keine Rede mehr sein!
So tritt der FC auf der Stelle. Überhaupt gibt es wenig Ausreden, wenn ein Trainer über die vergangenen 34 Bundesliga-Spiele hinweg einen Punkteschnitt von 0,76 hat.
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Noch hält Heldt zu Gisdol. Auch weil der Sportboss weiß, dass er mit seiner Kader-Zusammenstellung einen ähnlich großen Anteil an der Krise hat wie sein Coach.
Geht Gisdols nächstes Endspiel gegen Dortmund schief, wackelt die Nachbarschaft aber ganz gewaltig!