Wegen Quarantäne-KritikSky-Experte Bruchhagen schießt gegen FC-Star Uth

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Mark Uth vor Anpfiff des Geister-Heimspiels gegen Mainz auf dem Rasen des Rhein-Energie-Stadions

von Martin Zenge (mze)

Köln – „Wir hätten mal gefragt werden können, ob wir das mit der Quarantäne im Hotel wollen.“ Das hatte FC-Star Mark Uth (28) im Vorfeld der Bundesliga-Fortsetzung gegen den FSV Mainz 05 moniert (hier lesen Sie mehr).

Zehn Nächte haben die Kölner Spieler im Dorint-Hotel am Heumarkt verbracht, abgeschottet von ihren Familien. Die Corona-Camps sind Teil des strengen Hygiene-Konzepts der DFL, das für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs nötig ist. Einige Spieler hätten sich offenbar mehr Mitspracherecht bei den Maßnahmen der Liga gewünscht. 

Heribert Bruchhagen: „Arbeitnehmer muss sich dem fügen“

Sky-Experte Heribert Bruchhagen (71) rügte Uth nun für dessen kritische Worte, sagte im TV-Studio vor Anpfiff des 2:2-Unentschieden gegen Mainz: „Ein Arbeitnehmer muss sich dem fügen, was von den Geschäftsführern, in dem Fall Alexander Wehrle und Horst Heldt, akzeptiert wurde.“

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Der Ex-Funktionär (unter anderem Eintracht Frankfurt und Hamburger SV) sagte weiter: „Ich verstehe den Jungen – aber das nützt nichts. Er will ja auch weiter sein monatliches Gehalt beziehen...“

Mark Uth: „Im Endeffekt haben wir nicht viel zu sagen“

Uth hatte über die Zeit in Quarantäne gesagt: „Das ist nicht schön ohne unsere Freundinnen und Familien. Es gibt viele Jungs, die zwei, drei Kinder zu Hause haben oder schwangere Frauen. Gerade die haben es alleine echt schwer.“

Und: „Im Endeffekt haben wir da nicht allzu viel zu sagen. Wir machen das, was uns vorgeschrieben wird. Wir gehen ins Hotel und versuchen, die Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Doch der Offensivmann, der Köln gegen Mainz mit seinem Elfmeter-Tor früh in Führung brachte, machte auch klar, dass er und seine Mitspieler bereit sind, auf vieles zu verzichten, damit die Saison zu Ende gespielt werden kann: „Es geht auch darum, Arbeitsplätze zu sichern. Am Fußball hängen nicht nur die Spieler. Wir machen das auch für den Verein, damit er bestehen bleiben kann. Wir müssen die Situation annehmen und das Beste daraus machen.“

Lothar Matthäus kritisiert Birger Verstraete

Ein anderer Sky-Experte hatte zuletzt schon Birger Verstraete (26) für dessen Corona-Aussagen kritisiert. So erklärte Lothar Matthäus (59): „Wenn sich ein Spieler nicht wohlfühlt, dann sollte er offen das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen und nicht über die Medien oder Social Media gehen, sondern mit dem Trainer sprechen, mit den Verantwortlichen sprechen. Dafür sind sie ja da.“

Verstraete hatte nach den drei positiven Corona-Tests beim FC gegenüber belgischen Medien gesagt, es sei „bizarr“, dass nicht der gesamte Kader in Quarantäne muss (hier lesen Sie mehr). (mze)