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„Brauchen neue Reize“Heldts Einkaufsliste: Wo und warum der FC nachbessern will

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FC-Sportchef Horst Heldt will der Mannschaft ein neues Gesicht verpassen – soweit das möglich ist.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Seit Mittwoch, 15. Juli, ist das Transferfenster wieder offen. Bis zum 5. Oktober haben die Bundesliga-Manager Zeit, ihre Deals einzutüten – so lange wie noch nie zuvor.

FC-Sportchef Horst Heldt (50) richtet seinen Fokus zunächst auf die Verkleinerung des Kaders. Doch auch Neuzugänge sollen her. Wo und warum will Köln nachbessern? EXPRESS erklärt Heldts Einkaufszettel.

1. FC Köln sieht Handlungsbedarf auf fünf Positionen

Die FC-Marschrichtung für diese Transferphase lautet: Erst Quantität abbauen, dann Qualität dazugewinnen. „Wir sind in Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen, aber wir müssen zunächst Klarheit in unserem Kader schaffen“, sagt Finanzboss Alexander Wehrle (45) gegenüber EXPRESS.

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Sportchef Heldt weiß, dass er sich an „gewisse Rahmenbedingungen“ halten muss, kündigt aber auch an: „Wir haben eine Mannschaft, die punktuell neue Reize braucht und sich ein Stück weit verändern muss.“

Mit wie vielen Neuen plant er? „Es geht nicht um meine Wünsche. Es geht um Machbarkeit. Es macht keinen Sinn, zum jetzigen Zeitpunkt eine Anzahl von Neuzugängen zu nennen“, will sich Heldt nicht in die Karten blicken lassen.

EXPRESS weiß aber: Handlungsbedarf sieht man intern auf bis zu fünf Positionen.

Nummer zwei: Neuer Herausforder für Timo Horn

Dass nach dem Karriereende von Thomas Kessler (34) eine neue Nummer zwei kommen soll, ist kein Geheimnis. Als Herausforderer für Timo Horn (27) waren bislang Dynamo Dresdens Kevin Broll (24) und Michael Esser (32, zuletzt TSG Hoffenheim und Hannover 96) eine Überlegung. Letzterer soll abgesagt haben.

Heldt stärkte dem in der Kritik stehenden Horn zwar den Rücken, machte aber auch deutlich: „Wir brauchen auf jeder Position Konkurrenz. Wir suchen eine Nummer zwei, die den Antrieb hat zu spielen.“

Innenverteidiger: Alter Bekannter als Neuzugang?

Auf dieser Position gilt wie auf keiner anderen: Zunächst müssen Abgänge her, bevor Neuzugänge unterschreiben dürfen. Hinter den gesetzten Sebastiaan Bornauw (21) und Rafael Czichos (30), Youngster Robert Voloder (19) sowie Sorgenkind Jorge Meré (23) stapeln sich die Innenverteidiger mit den Leih-Rückkehrern Lasse Sobiech (29), Joao Queiros (22) und Yann Aurel Bisseck (19).

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Daher wurde die Kaufoption bei Toni Leistner (29) – in der Rückrunde vom englischen Zweitligisten Queens Park Rangers ausgeliehen – nicht gezogen. Doch der Sachse will unbedingt in Deutschland bleiben. Auch der FC kann sich ein festes Engagement durchaus vorstellen, man ist sich weitestgehend einig – doch in der FC-Abwehr herrscht nun mal Transfer-Stau.

Leistner muss sich deswegen auch nach Alternativen umschauen. Wehrle zeigte sich zuletzt optimistisch, dass man eine gemeinsame Lösung finde.

Leistners Zukunft hängt eng mit jener von Meré und Frederik Sörensen (28) zusammen. Der Däne kämpft aktuell mit YB Bern um die Meisterschaft. Ob er in der Schweiz bleiben will, ist unklar. Der FC würde ihm keine Steine in den Weg legen – hätte aber auch nichts dagegen, wenn der wiedererstarkte Blondschopf nach Köln zurückkehrt. Ob Leistner, Sörensen oder sogar beide – die Chance ist hoch, dass der Neue in der Innenverteidigung ein alter Bekannter wird.

Rechtsverteidiger: Alternative für Kingsley Ehizibue

Seit Jahren eine Problemstelle im Kölner Kader. Vor einem Jahr glaubte man, die Rechtsverteidiger-Position mit Kingsley Ehizibue (25) endlich langfristig besetzt zu haben. Doch nach dem Fehlstart wuchsen die Zweifel, der Niederländer zeigte extreme Schwankungen. Unter Markus Gisdol (50) wurde Easy stabiler. Setzt er diesen Trend fort, ist er die erste Wahl für rechts hinten – doch der FC braucht Alternativen.

Benno Schmitz (25) zeigte mehr Schatten als Licht, wurde zudem auf die linke Seite versetzt. Konstant gut spielte er auf keiner Position.

Möglich: Köln setzt auf einen Neuzugang, der sowohl Rechts- als auch Innenverteidiger spielen kann.

Spielmacher: Mark Uth oder ein Typ wie er

Die Winter-Leihe von Mark Uth (28) hat verdeutlicht, wie sehr dem FC in der Vergangenheit ein kreativer Spielmacher und Ballverteiler gefehlt hatte. Deswegen kämpft Heldt trotz der Schalke-Ankündigung – Uth sei dort fest eingeplant – weiterhin um eine erneute Verpflichtung des gebürtigen Kölners. Uth selbst würde auch lieber am Geißbockheim bleiben.

Klappt das nicht, muss ein anderer Zehner her, diese Position steht weit oben auf der Prioritätenliste der Verantwortlichen. Wichtig: Es muss ein torgefährlicher und laufstarker Spieler sein, der die gegnerische Abwehr beschäftigen kann.

Flügelflitzer: Viele Fragezeichen hinter den Rechtsaußen

Seine beiden offensiven Außenpositionen besetzte Gisdol meist aus dem Quartett Ismail Jakobs (20), Florian Kainz (27), Jan Thielmann (18) und Dominick Drexler (30). Es soll zumindest eine weitere Alternative kommen – bestenfalls für die rechte Seite. Denn Kingsley Schindler (27) konnte in seinem ersten FC-Jahr kaum Bundesliga-Qualitäten nachweisen.

Marcel Risse (30) und Christian Clemens (28) haben langwierige Verletzungen hinter sich. Der FC sucht auch hier Tempo und Laufstärke. Mit Youngster Tim Lemperle (18) lauert zudem ein weiteres Talent auf seine Chance.

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Neuzugänge im Angriff sind nur geplant, falls einer aus dem Trio gehen sollte. Da es mit Top-Torjäger Jhon Cordoba (27) und Reservist Simon Terodde (32, Interesse vom HSV und Nürnberg sowie aus England) völlig verschiedene Typen treffen könnte, muss der Klub abwarten.

Heldt: „Das Wichtigste in diesem Transfersommer ist größtmögliche Flexibilität.“