Harte Arbeit tief im WestenNach Schmitz-Eigentor: Starker Maina rettet schwachem FC Remis in Bochum

Linton Maina (l) von Köln jubelt über das 1:1.

Linton Maina rettete dem 1. FC Köln am Sonntag (18. September 2022) mit seinem Treffer das Remis beim VfL Bochum.

Arbeits-Punkt für den FC! Der 1. FC Köln hat am Sonntag beim Liga-Schlusslicht VfL Bochum ein hart erkämpftes 1:1 geholt.

88 Minuten träumte der VfL Bochum vom ersten Saisonsieg, doch dann schlug Linton Maina (23) eiskalt zu! Der Joker rettete dem 1. FC Köln mit seinem zwölften Ballkontakt nach der Einwechslung im Pott das 1:1-Unentschieden. Dieses Remis hatten sich die Gäste erst in der Schlussphase erarbeitet.

An den ersten sechs Spieltagen hatte der VfL Bochum keinen einzigen Punkt gesammelt. Trainer Thomas Reis (48) verlor daher vor sechs Tagen seinen Job. Am Sonntagabend (18. September 2022) schnupperte das Liga-Schlusslicht mit Aushilfs-Trainer Heiko Butscher (42) gleich am Dreier – dank FC-Eigentor und lange Zeit schwacher Kölner Leistung.

Linton Maina belebte Spiel des 1. FC Köln

Dass Spieldaten nicht unbedingt Aufschluss über das Ergebnis bieten, zeigte sich bei dieser Regenschlacht. Torschüsse, Laufleistung, Passquote, Ballbesitz, Zweikampfquote, Ecken – der FC lag überall deutlich vorn. Nur richtig gefährlich war das über weite Strecken alles nicht.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Erst als Steffen Baumgart (50) in der Schlussphase mehrere völlig enttäuschende Akteure vom Feld nahm, kam noch mal richtig Gefahr auf. Maina, der am Donnerstag gegen Slovacko stark aufgespielt hatte, diesmal aber überraschend draußen bleiben musste, scheiterte erst per Kopf an Keeper Manuel Riemann (64.), dann per Aufsetzer (76.). Auch Sargis Adamyan hatte Pech, er traf nur den Pfosten (78.).

Doch dann leitete Maina den Ausgleich selbst ein und schoss Riemann den Ball eiskalt durch die Beine. Nikola Soldo hatte sogar noch den Sieg auf dem Schlappen (90.+4). Mit zehn Punkten in der Bundesliga und vier Zählern in der Conference League geht der FC mit einer ordentlichen Bilanz in die kurze Auszeit aufgrund der Länderspiel-Pause. Aber dennoch wartet auf Baumgart noch viel Arbeit.

1. FC Köln mit harter Arbeit beim VfL Bochum

Tief im Westen – da war vor 25.800 Fans harte Arbeit gefordert. Es regnete ununterbrochen, bei nur 11 Grad war es schon so kalt, dass selbst der FC-Coach zu Beginn der Partie eine Jacke an der Seitenlinie trug. Beim Tabellenschlusslicht entwickelte sich ab der ersten Minute ein leidenschaftlicher Kampf.

Die Kölner Mannschaft – erneut auf sieben Positionen umgestellt – knüpfte an ihre bitteren Negativ-Serien an. Zum einen geriet das Team wie bei bisher jedem Liga-Spiel erneut auswärts in Rückstand. Zudem rappelte es schon wieder in der Anfangsphase im FC-Tor.

Die „Schnarch-Starter“ kassierten in der 9. Minute ein eigentlich unfassbares Gegentor. Aus einer eigenen Ecke resultierte ein Bochumer Konter. Dejan Ljubicic konnte Gerrit Holtmann nicht aufhalten. Der Nationalspieler der Philippinen flankte ins Zentrum, wo Jonas Hector unglücklich Benno Schmitz anschoss.

Benno Schmitz mit unglücklichem Eigentor

Wie schon gegen Union Berlin, als Timo Hübers mit seinem Eigentor für die Niederlage sorgte, schockte wieder ein Treffer ins eigene Netz. Baumgart zog seine Jacke aus und stellte sich im T-Shirt in den Regen, um sein Team anzutreiben. Doch zunächst hatte Holtmann das nächste VfL-Tor auf dem Fuß, er traf aber nur den Pfosten.

Wie schon in den vergangenen Partien entwickelte der FC zu wenig Torgefahr aus dem Spiel heraus. Alles wirkt statisch und wenig überraschend. Vor der Pause waren es vor allem Einzelaktionen. Mal hatte Ljubicic Pech mit einem Fernschuss (23.), dann verfehlte Kainz aus der Distanz das Gehäuse (33.). Schließlich wurde auch noch Skhiri noch von einer Kopfballchance überrascht (39.).

Auch mit frischen, trockenen Trikots wurde es nach der Pause nicht zwingender. Im Gegenteil: Die erste gefährliche Chance hatte mit Philipp Hofmann wieder ein Akteur der Gastgeber. Baumgart setzte auf den inzwischen fast schon traditionellen Dreifach-Wechsel. Und die Joker verhinderten die Niederlage.


VfL Bochum - 1. FC Köln 1:1

1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz (ab 63. Schindler), Soldo, Hübers, Hector – Skhiri – Duda (ab 63. Maina), Ljubicic (ab 74. Dietz), Kainz (ab 74. Adamyan) – Thielmann (ab 63. Martel), Tigges VfL Bochum: Riemann – Gamboa (ab 83. Janko), Ordets (ab 90. Lampropoulos), Oermann (ab 83. Masovic), Soares – Osterhage, Losilla, Stöger – Zoller, Hofmann (ab 79. Antwi-Adjej), Holtmann (ab 46. Osei-Tutu) Tore: 1:0 Schmitz (9. Eigentor) 1:1 Maina (88.) Schiedsrichter: Bastian Dankert (Schwerin)

Lesen Sie hier noch einmal den Liveticker zur Partie des 1. FC Köln gegen den VfL Bochum:

Abpfiff

94.: Das muss das 2:1 sein! Soldo kommt völlig frei zum Schuss und zimmert den Ball aus fünf Metern über das Tor. Das darf doch nicht wahr sein...

93.: Das Spiel ist jetzt ein offener Schlagabtausch, aber der FC will den Sieg.

90.: Es gibt fünf Minuten Nachspielzeit.

88.: Linton Maina trifft aus ganz spitzem Winkel in die lange Ecke! Es ist das erste FC-Tor für den Neuzugang. Ist für den FC jetzt sogar ein Sieg drin?

Tor für den 1. FC Köln!!!

86.: Es droht die zweite Niederlage in Folge. Das gab es unter FC-Trainer Steffen Baumgart erst einmal. Die Fans versuchen es mit einem „Come on FC“ Wechselgesang.

83.: Bochum nimmt jetzt mit mehreren Auswechslungen ordentlich Zeit von der Uhr.

80.: Dem 1. FC Köln bleiben zehn Minuten plus Nachspielzeit. Florian Dietz köpft eine Flanke von Adamyan knapp über das Tor.

78.: Der VfL kontert nach einer Chancen-Serie des FC über Bochum-Stürmer Hofmann. Sein Abschluss landet am Ende allerdings deutlich neben dem Kasten.

76.: Maina setzt zum Dribbling an und schießt aus 16 Metern. Seinen Schuss kann Riemann jedoch zur Ecke klären.

74.: Florian Dietz und Sargis Adamyan sind die letzten Strohhalme von Steffen Baumgart. Sie kommen für Florian Kainz und Dejan Ljubicic in die Partie.

73.: Kainz lässt sich auf der linken Seite geschickt fallen und zieht ein Foul. Der Freistoß endet in einem Offensiv-Foul des FC.

68.: Timo Hübers foult Gamboa und sieht die Gelbe Karte. Der anschließende Freistoß bringt dem VfL keine Tor-Chance. 

67.: Die Einwechslungen von Schindler, Maina und Martel haben das FC-Spiel deutlich belebt. Die Geißböcke drücken jetzt auf den Ausgleich.

64.: Und Maina direkt mit der Riesen-Chance! Riemann fischt seinen Kopfball auf der Linie aus dem Tor, doch das Schiedsrichter-Gespann entscheidet auf Abseits.

63.: Thielmann, Schmitz und Duda verlassen den Rasen.

61.: Maina, Martel und Schindler stehen an der Seitenlinie bereit.

59.: Hofmann setzt einen Distanz-Schuss ganz knapp neben das Tor. Marvin Schwäbe wäre chancenlos gewesen.

58.: Beim FC ist gerade ordentlich Sand im Getriebe. Die Fehlpass-Quote ist aktuell deutlich höher als beim FC üblich. Eine Einwechslung könnte das Spiel der Geißböcke beleben.

54.: Symbolisch für das gesamte Spiel: Ljubicic passt einen Ball auf der rechten Seite deutlich ins Aus, anstatt zu Benno Schmitz.

50.: Wieder kontert der VfL nach einer Ecke des FC. Osei-Tutu läuft alleine auf Marvin Schwäbe zu, doch der Linienrichter hebt seine Fahne.

48.: Soldo rempelt an der Grundlinie Losilla um und Schiri Dankert entscheidet auf Freistoß für Bochum.

46.: Bei den Bochumern kommt Osei-Tutu für Holtmann in die Partie. Der FC geht unverändert in die zweiten 45 Minuten.

Anpfiff zur zweiten Halbzeit

Halbzeit-Fazit: Eine Halbzeit, die die FC-Profis schnell wieder vergessen müssen. In der Offensive fehlt meist die Präzision im letzten Pass und in den Flanken. Bochum steht in der Defensive stabil und lauert auf Umschalt-Situationen über den pfeilschnellen Holtmann. So entsteht auch das frühe Eigentor durch Benno Schmitz. In der zweiten Halbzeit braucht es also eine deutliche Leistungssteigerung, um Punkte aus Bochum zu entführen.

Halbzeit

40.: Skhiri kommt nach dem Freistoß am zweiten Pfosten völlig überraschend zum Kopfball, doch setzt den Ball aus zwei Metern Entfernung nur an das Außennetz.

38.: Freistoß für den FC. Skhiri wird auf der Außenbahn durch Stöger gefoult. Pfeift Schiedsrichter Dankert hier nicht, gibt es einen ganz gefährlichen Konter für die Bochumer.

33.: Florian Kainz lässt seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung stehen und probiert es aus der zweiten Reihe. Sein Schuss geht allerdings deutlich am Tor vorbei. 29.: Florian Kainz versucht es mit einer scharf geschossenen Ecke auf den ersten Pfosten. Hector bekommt aber keinen Druck hinter seinen Kopfball und die Pille landet neben dem Tor.

27.: Der FC wirkt im ersten Drittel der Partie viel zu unpräzise. Häufige Fehlpässe und ungenaue Flanken prägen das Spiel der Geißböcke. 22.: Ljubicic setzt ein Ausrufezeichen aus der Distanz. Sein Schuss aus 25 Metern geht nur ganz knapp links am Tor von VfL-Keeper Riemann vorbei.

20.: Das war fast das 2:0 für den VfL! Holtmann kommt nach einem Pass von Stöger völlig frei zum Schuss und zimmert den Ball aus 14 Metern an den linken Pfosten. 16.: Die Kölner sind sehr bemüht, nach dem Gegentor offensiv gefährlich zu werden.

14.: Nach einem Foul an Steffen Tigges bekommt der FC einen Freistoß aus aussichtsreicher Position. Der gefährliche Kopfball von Soldo wird jedoch von Skhiri abgeblockt.

12.: Der FC versucht sich nach dem frühen Gegentreffer zu berappeln. Aktuell fehlt aber die Präzision im letzten Pass.

9.: Nach einer Ecke vom FC kontern die Bochumer im eigenen Stadion. Holtmann ist über die linke Außenbahn zu flott für Ljubicic und Soldo und kann flanken. Am Ende ist es Schmitz, der den Ball unglücklich im eigenen Tor unterbringt. 

Tor für den VfL Bochum

5.: Der VfL wird das erste Mal offensiv aktiv. Die Flanke von Gamboa wird jedoch von der FC-Abwehr geklärt.

2.: Die Bochum-Fans zünden ordentlich Pyrotechnik und hüllen fast das gesamte Stadion in Rauch. 

1.: Der Ball im Ruhrstadion läuft.

Anpfiff

17.28 Uhr: In wenigen Minuten geht es los. Es schallt Herbert Grönemeyers (66) Song „Bochum“ durch das Ruhrstadion. 

17.26 Uhr: Steffen Baumgart warnte im Vorfeld des Spiels vor dem VfL: „Wir sollten Bochum nicht an ihrem Tabellenplatz messen. Der VfL wäre in der Lage gewesen, mehr Punkte auf dem Konto zu haben, als es aktuell der Fall ist. Für uns ist das ein wichtiges Spiel. Wir haben die Möglichkeit, Bochum weiter auf Abstand zu halten. Das sollte das Ziel für Sonntag sein.“

17.22 Uhr: Interims-Trainer Heiko Butscher sagte am Freitag (16. September): „Ich war gestern in Köln, um einen Eindruck von der Mannschaft zu bekommen. Köln ist sehr gut strukturiert, sie haben ein hohes Pressing, viele intensive Läufe und gute einzelne Spieler. Sie sind definitiv eine sehr starke Mannschaft und sie spielen verdient international.“ 17.15 Uhr: Ex-FC-Stürmer Simon Zoller (31) sagte im Klub-Magazin „VfL-Echo“ über das besondere Spiel gegen den FC: „Die Partie gegen Köln ist auf jeden Fall besonders für mich, in dem Sinne, dass ich auch dort lebe und es meine Heimat ist. Ich habe bisher erst ein Spiel gegen den 1. FC Köln gemacht und habe gleich ein Tor erzielt, das würde ich gerne wiederholen.“

17.10 Uhr: Steffen Baumgart sagte am DAZN-Mikro über Nikola Soldo: „Nikola soll einfach erstmal Fußball spielen. Die Jungs neben ihm sind gut und es geht nicht um eine Steigerung, oder dass er etwas falsch oder richtig gemacht hat. Nikola macht heute sein erstes Bundesliga-Spiel und wir freuen uns, dass er da ist. Aus meiner Sicht hat er das am Donnerstag gut gemacht und jetzt gucken wir, dass wir mit ihm im Spiel weitere Entwicklung machen können.“ 17.06 Uhr: Den FC begleiten heute rund 3.000 Fans in das Ruhrstadion in Bochum.

16.58 Uhr: Form-Check: Der VfL Bochum hat einen echten Katastrophen-Start in der Bundesliga hingelegt. An den ersten sechs Spieltagen gab es sechs Niederlagen und ganze 18 Gegentore. Das ist neuer Bundesliga Negativ-Rekord.

16.50 Uhr: Der 1. FC Köln und der VfL Bochum trafen bisher in der Bundesliga 60-mal aufeinander. Der FC konnte davon 33 Spiele für sich entscheiden, 16 Spiele endeten Unentschieden und elf Spiele gewann der VfL Bochum.

16.44 Uhr: Für Offensiv-Akteur Mark Uth (31) kommt das Spiel in Bochum etwas zu früh. Der Porzer befindet sich weiterhin im Aufbau-Training und steht voraussichtlich nach der Länderspiel-Pause wieder im FC-Kader. 16.38 Uhr: So gehen die Gastgeber in das Spiel: Riemann – Gamboa, Ordets, Oermann, Soares – Osterhage, Losilla, Stöger – Zoller, Hofmann, Holtmann

16.35 Uhr: Nach seinem Debüt in der Conference League am Donnerstag, gibt Nikola Soldo (21) heute auch sein Bundesliga-Debüt für den 1. FC Köln. Er ersetzt den Gelb-Rot gesperrten Luca Kilian in der Innenverteidigung.

16.32 Uhr: Die FC-Aufstellung ist da: Schwäbe – Schmitz, Soldo, Hübers, Hector – Skhiri – Duda, Ljubicic, Kainz – Thielmann, Tigges