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Maskottchen des 1. FC KölnDie Geschichte des berühmten Geißbocks Hennes

Wie wurde Hennes zum Wappentier? Die Spieler des 1. FC Köln sind weltweit als die „Geißböcke“ bekannt...

Geißbock Hennes gehört zum FC wie der Dom zu Köln: Seinen Namen verdankt er Trainerlegende Hans „Hennes“ Weisweiler (†63) und seinem Verein soll er Glück bringen.

Mittlerweile jubelt das Maskottchen schon in der neunten Generation den Spielern des 1. FC Köln vom Spielfeldrand zu. Seinen Kultstatus verdankt der Kölner Bock einem Karnevals-Scherz.

Hennes und der 1. FC Köln: Alles begann bei einer Karnevalssitzung

1950, zwei Jahre nach der Gründung des FC, schenkte Zirkusdirektorin Carola Williams Vereinspräsident Franz Kremer († 62) und Trainer Weisweiler auf einer Sitzung einen kleinen Geißbock. Der Gedanke: Ein Glücksbringer für den FC.

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Schnell war ein Name gefunden – nämlich der von Chefcoach Weisweiler. Bei den kommenden Spielen stand der Geißbock dann brav neben der Reservebank und brachte den Kölnern Glück. Damit war die Kultfigur geboren und wurde im Laufe der Jahre sogar mit in das FC-Wappen aufgenommen.

1966 dann der Schock: Das liebgewonnene Maskottchen war tot und sein Namensgeber Hennes Weisweiler schon längst als Trainer bei der Konkurrenz. Die Überlegung, ein neues Tier mit anderem Namen zu engagieren, wurde jedoch schnell verworfen.

Die Begeisterung über das Maskottchen war mittlerweile so groß, dass der ursprüngliche Name beibehalten und ein neuer Bock kurzerhand Hennes II. getauft wurde.

Den ereilte 1970 dann allerdings ein schlimmes Schicksal, als er leblos in seinem Domizil am Geißbockheim aufgefunden wurde. Grund dafür soll ein Schäferhund-Angriff gewesen sein – und nicht, wie noch immer unter Fans spekuliert wird, ein Anschlag von Gladbachern. Nachfolger Hennes III. zog dann um zu Bauer Wilhelm Schäfer in den Stadtteil Widdersdorf.

Für besonderes Aufsehen sorgte Hennes IV. Als der FC 1978 Deutscher Meister wurde, brachte der Bock nicht nur beim Spiel Glück, er durfte anschließend auch im Autokorso mit durch Köln fahren.

Während Nummer fünf und sechs sensationslos blieben, musste Hennes VII. sein Amt frühzeitig niederlegen. 2008 wurde bekannt gegeben, dass der Kölner Bock an Arthrose erkrankt ist, 2009 wurde er dann eingeschläfert. Doch seine Werbeclips bleiben FC-Fans in Erinnerung.

Hennes VIII. wurde via Online-Voting zum Nachfolger ernannt. Mit ihm schaffte Köln nach 25 Jahren Abstinenz die Rückkehr in den Europapokal. Bei den Europa-League-Heimspielen in der Saison 2017/18 durfte er aufgrund von UEFA-Bestimmungen allerdings nicht wie gewohnt in der Nähe der FC-Bank stehen.

Nach elf Jahren Amtszeit wechselte der Bock dann 2019 altersbedingt auf die Ersatzbank. Zuvor sorgte er allerdings noch mal für großes Gelächter, als im Dezember 2017 spaßeshalber eine Spielberechtigung für ihn beantragt wurde. Der Verein litt aufgrund von Verletzungen an Personalmangel.

Hennes VIII. vorzeitig im Ruhestand

Seinen wohlverdienten Ruhestand genoss er mit seinem Nachfolger Hennes IX. im „Clemenshof“ im Kölner Zoo, wo die FC-Böcke seit 2014 zu Hause sind. Hier wurde extra eine Kamera installiert, diese liefert regelmäßig Videomaterial über das Stall-Leben des amtierenden Paarhufers. Als Willkommens-Geschenk installierte der EXPRESS hier einen Briefkasten, in den Kinder ihre Post an Hennes werfen können.

Üblicherweise wird ein Nachfolger erst nach dem Tod seines Vorgängers ernannt. In diesem Fall jedoch grasten Jung und Alt zunächst gemeinsam, bevor Hennes VIII. im April 2020 wegen seines sich „stark verschlechternden Allgemeinzustandes“ eingeschläfert wurde.

Dass der haarige Glücksbringer nicht nur für die FC-Fans besonders ist, bestätigten im Januar 2020 auch Anhänger des englischen Amateur-Klubs Caversham United. Bei einem Voting kürten sie Hennes zum coolsten Maskottchen der Welt.

Was als Karnevals-Scherz begann, ist also längst fester Bestandteil des FC geworden. Hennes gibt es übrigens nicht nur auf Tassen, T-Shirts und dem Wappen des Vereins zu bewundern – der Vierfüßler durfte auch schon im TV sein Können zeigen. Ob bei Bastian Pastewka oder als Entführungs-Opfer im Film „Die Superbullen“: Hennes glänzt auch fernab des Fußballfeldes.