Köln-Coach sucht Rettungs-PlanVor BVB-Kracher: So kämpft Gisdol um seinen FC-Job

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FC-Trainer Markus Gisdol (r.) berät sich am 16. März mit seinen Co-Trainern André Pawlak (l.) und Frank Kaspari.

von Martin Zenge (mze)

Köln – 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund. Das ist das Duell Abstiegskandidat gegen Champions-League-Viertelfinalist. Der FC musste am Mittwoch (17. März) das Training aufgrund eines positiven Corona-Tests absagen, sollte das Spiel trotzdem stattfinden: Wie will Markus Gisdol (51) gegen die Star-Truppe schon wieder seinen Job retten? 

  • Markus Gisdol muss mit 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund Hinrunden-Überraschung wiederholen
  • FC-Trainer sucht Balance und will Standards wieder stärken
  • Wie kann der 1. FC Köln den BVB überraschen?

„Wir müssen diese Woche so trainieren, dass wir eine Idee haben, wie wir gegen Dortmund punkten können“, sagt Sportboss Horst Heldt (51) am 16. März. Ein klarer Auftrag an Gisdol, der mit seiner Union-Taktik völlig danebenlag.

1. FC Köln braucht alte Standard-Stärke

Für den FC-Trainer, dessen Posten so stark wie noch nie wackelt, sind in dieser Woche vor allem drei Dinge ganz entscheidend: Standards, Balance und Sinne schärfen!

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Bei der 2:1-Hinspiel-Sensation knackte Köln die Dortmunder zweimal per Eckball. Zuletzt ging nach Standards allerdings kaum noch was, obwohl der FC mit Ondrej Duda (26) und Elvis Rexhbecaj (23) über fähige Schützen verfügt.

Gisdol fordert: „Wir müssen bei Standards wieder besser werden, das können wir angreifen.“ Dabei ist auch Assistent André Pawlak (50), der die ruhenden Bälle verantwortet, gefragt.

Markus Gisdol sucht die richtige Balance für den 1. FC Köln

Noch wichtiger, damit Köln von Erling Haaland (20) & Co. nicht überrannt wird: Das Gleichgewicht zwischen Defensive und Offensive muss stimmen.

Gisdol meint: „Wir müssen versuchen, eine gute Balance zu finden. Damit wir es wieder schaffen, zu null zu spielen, und über diesen Weg Ergebnisse haben – ohne zu mauern. Den spielerischen Weg der letzten beiden Partien finde ich okay, da entwickelt sich die Mannschaft. Speziell die Rückkehr von Jonas Hector hilft uns da.“

Doch der FC-Coach tut sich auch nach 25 von 34 Spieltagen extrem schwer, die richtigen Mittel zu finden, haderte nach der Union-Pleite: „Es war in den letzten Wochen oft ein Kritikpunkt an unserer Spielweise, dass wir zu wenig Ballbesitz haben und zu wenig Fußball spielen. Jetzt hatten wir zwei Spiele mit viel Ballbesitz und auch das soll nicht der richtige Ansatz sein. Ich glaube, die Wahrheit liegt dazwischen.“

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Markus Gisdol braucht gegen Borussia Dortmund verschworenen FC-Haufen

Diese Wahrheit ausgerechnet gegen Dortmund zu finden, wird eine Mammutaufgabe für Gisdol, der beweisen muss, dass er die Mannschaft noch erreicht. Um den BVB zu schlagen und seinen Job zu retten, müssen wie in der Hinrunde ALLE zu 100 Prozent an einem Strang ziehen.

„Wir müssen uns mit jedem Einzelnen beschäftigen und auch insgesamt mit der Mannschaft“, so Sportchef Heldt, der „klare Aktionen“ und „simple Dinge“ sehen will. Abwehr-Aussetzer wie in Berlin sind strengstens verboten – alle Sinne müssen 90 Minuten lang geschärft sein. Und selbst dann wird es eng.

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Die FC-Profis stehen am 16. März am Geißbockheim auf dem Trainingsplatz und machen eine Pause während der Vorbereitung auf das Spiel gegen den BVB.

Ende November konnte Gisdol die Dortmunder unter anderem auch mit neuem System (Dreierkette) und frischem Blut (Cestic-Debüt) überlisten. Welche Überraschungs-Optionen hat er jetzt? 

Borussia Dortmund unter Edin Terzić immer besser drauf

Mit Marvin Obuz (19, neun Regionalliga-Tore) wartet ein Offensiv-Talent auf seine Chance, bekam im Training diese Woche schon Extra-Anweisungen von Assistent Pawlak. Bei den Langzeitverletzten Sebastian Andersson (29) und Florian Kainz (28) muss der FC sorgfältig Chancen und Risiken abwägen. Emmanuel Dennis (23), der sich im Sturmzentrum überhaupt nicht zurechtfindet, könnte ein Kandidat für die Außenbahn sein.

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FC-Co-Trainer André Pawlak (r.) spricht am 16. März mit Talent Marvin Obuz beim Training.

Jeder weiß: Die Wucht des Gegners ist brutal! Während der FC die formschwächste Mannschaft der Liga ist, aus den vergangenen fünf Spielen lediglich einen Punkt holte, verlor Dortmund im selben Zeitraum nur gegen die Bayern und schoss 13 Tore. Auch mit dem Einzug ins Pokal-Halbfinale und in der Königsklasse gegen Sevilla bewies der BVB seine starke Form unter Interimscoach Edin Terzić (38).

Stolpern die Schwarz-Gelben zweimal in einer Saison über den FC? Heldt hofft: „Wir können punkten, das haben wir im Hinspiel auch. Darauf können wir uns nicht verlassen, aber es ist möglich.“ Für Trainer Gisdol sogar notwendig.