„War klar so abgesprochen“FC-Angst vor Hertha-Falle: Funkel erklärt Harmlos-Taktik

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Trainer Friedhelm Funkel mit Assistent André Pawlak und Sportboss Horst Heldt (v.r.) am Samstag (15. Mai 2021) im Berliner Olympiastadion

von Martin Zenge (mze)

Berlin/Köln – Köln mit dem Rücken zur Wand. Durch das 0:0 bei Hertha BSC verpasste der FC, wie schon beim 1:4 gegen Freiburg vor einer Woche, den Sprung aufs rettende Ufer. Ganz bewusst! Coach Friedhelm Funkel (67) erklärt Kölns Harmlos-Taktik.

  • 1. FC Köln spielt 0:0 bei Hertha BSC
  • Friedhelm Funkel mit der Mannschaft zufrieden
  • Darum ging der 1. FC Köln nicht mehr ins Risiko

Das Mammutprogramm der vergangenen Wochen und die riesige Personal-Not hatten bei Hertha BSC Spuren hinterlassen. Das war Samstagnachmittag (15. Mai) im Olympiastadion deutlich zu sehen – die Berliner waren in der Schlussphase platt. Dennoch erhöhte der 1. FC Köln, der als Tabellenvorletzter Punkte auf die Konkurrenz gutmachen MUSS, das Risiko nicht.

Friedhelm Funkel: 1. FC Köln wollte nicht mehr Risiko gehen

Zu wenig Mut für die Rettung? „Nein!“ So die klare Antwort von Friedhelm Funkel.

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Der FC-Trainer erklärt: „Wir hätten nicht mehr Risiko gehen sollen, das war alles ganz klar so abgesprochen. Wir haben es versucht, wollten Hertha aber nicht in die Falle laufen. Wir wollten das Spiel nicht verlieren. So wie die Mannschaft aufgetreten ist, habe ich mir das zu 100 Prozent vorgestellt.“

Zu groß war die Angst vor Kontern über die pfeilschnellen Mathew Leckie (30) und Nemanja Radonjić (25). Keeper Timo Horn (28) sagt: „Es war schwer, die Waage zwischen Risiko und Absicherung zu halten. Hertha kann im Umschalten immer gefährlich werden.“

Horst Heldt (51) ergänzt: „Hertha hat noch weniger Mut gehabt. Die Berliner brauchten einen Punkt, den haben sie sich geholt. Wir durften auf keinen Fall verlieren. Von daher ist ins Risiko gehen schwierig.“

Horst Heldt ist Friedhelm Funkels Ergebnis-Lieferant

Kölns Sportboss hielt Trainer Funkel auf der Bank immer über die Konkurrenz auf dem Laufenden. „Es ist schwierig, zwischendurch aufs Handy zu schauen. Aber es ist wichtig, die Zwischenstände zu kennen. Der Trainer muss upgedatet werden.“

Funkel: „Ich wusste die Ergebnisse von den anderen Plätzen und konnte das richtig einschätzen. Der FC hat in dieser Saison viele Punkte hintenraus verschenkt.“

Forderungen nach mehr Risiko kann er nicht verstehen, der FC-Coach ist sich sicher, die richtige Taktik gewählt zu haben. „Durch den Punkt, den wir geholt haben, ist der Druck auf die anderen wesentlich größer. Ich bin zufrieden mit der Einstellung der Mannschaft und habe große Hoffnung, dass wir unser Ziel erreichen können“, sagt Funkel, der betont: „Das war ein ganz, ganz wichtiger Punkt für uns in der Endabrechnung.“

Bundesliga-Ergebnisse helfen 1. FC Köln

Tatsächlich hätten die Partien in den anderen Stadien aus Kölner Sicht nicht viel besser laufen können. Nicht nur, dass Bielefeld (1:1 gegen Hoffenheim) einen Sieg verpasste und Bremen (0:2 in Augsburg) komplett leer ausging. Auch das Rennen um Platz sieben ist noch völlig offen, wodurch Stuttgart (gegen die Arminia) und Gladbach (bei Werder) am letzten Spieltag top motiviert sein sollten. Auch wenn „nur“ die neue Conference League winkt.

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Vor allem aber muss der FC am kommenden Samstag mehr Mut zeigen und Schalke schlagen. Funkel kündigt an: „Wir werden uns jetzt auf unser Endspiel sehr gut vorbereiten. Da werden wir natürlich mehr Risiko gehen müssen.“

Sonst ist Abstieg Nummer sieben definitiv nicht zu vermeiden.