FC-PleiteDanke nach Düsseldorf! Fortuna hat Köln einen großen Gefallen getan

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Timo Horn musste bei der Derby-Niederlage des 1. FC Köln in der BayArena dreimal hinter sich greifen.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Der 1. FC Köln ist auch im achten Geisterspiel sieglos geblieben und könnte – wenn auch nur rechnerisch – noch auf den Relegationsplatz abrutschen. Ein Kommentar.

Um ein Haar wäre alles klar gewesen: Obwohl die Niederlage gegen Bayer Leverkusen spätestens nach dem 3:1 durch den überragenden Moussa Diaby feststand, hätte der 1. FC Köln fast auch rechnerisch als Bundesligist für die nächste Saison festgestanden.

Hätte RB Leipzig zeitgleich Fortuna Düsseldorf besiegt, wäre der Abstand bei sieben Punkte geblieben, der FC also auch rechnerisch nicht mehr vom Lokalrivalen auf dem Relegationsrang einzuholen gewesen.

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Doch die Fortuna, in den letzten Wochen gerade auch gegen den FC mit vielen schmerzlichen Gegentoren kurz vor dem Schlusspfiff, drehte dieses Mal den Spieß um und schaffte in der Schlussphase noch ein Remis auswärts beim Champions-League-Aspiranten – und hatte damit den Kölnern zumindest an diesem Spieltag ein Erfolgserlebnis voraus.

Der 1. FC Köln sollte Fortuna Düsseldorf danken

Doch der FC sollte den Düsseldorfern dafür danken. Denn so sehr alle Beteiligten immer wieder herauszukehren versuchen, was für eine großartige Leistung der Klassenerhalt in dieser Saison ist: Mit jeder mauen Halbzeit, mit jeder Niederlage bekommt auch diese Rückserie einen faderen Beigeschmack.

Längst wird in den Fankreisen wieder über den Charakter dieser Mannschaft diskutiert, man macht sich Sorgen über die Zukunftsfähigkeit dieser Truppe und stellt den Sinn einer längerfristigen Vertragsverlängerung mit den sportlich Verantwortlichen in Frage. Und auch gegen Bayer sollte man trotz einer guten halben Stunde nach der Pause festhalten: Die erste Hälfte war unterirdisch, einmal mehr war man die schlechtere Mannschaft.

1. FC Köln kann Klassenerhalt mit Erfolgserlebnis klarmachen

Von daher ist dieses Remis der Fortuna ein Segen. Realistisch kann dem FC nichts mehr passieren, doch der ausstehende formale Akt der Rettung birgt eine Chance. Denn diese Situation gibt dem 1. FC Köln, dem Trainer und der Mannschaft, die Gelegenheit, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen –am besten mit einem Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Es wäre auch ohne Zuschauer ein würdiger Heim-Abschluss einer turbulenten Saison – und würde ungeachtet des letzten Auftritts in Bremen helfen, ein gutes Gefühl mit in die Sommerpause zu nehmen.

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Vielen FC-Fans dürfte es durchaus Recht sein, auch im neuen Jahr emotionale Duelle gegen die Fortuna auszufechten. Ein Grund mehr, sich über den überraschenden Punktgewinn des Lokalrivalen zu freuen. Vor allem aber bereitet dieser den Boden für ein Rettungsfest – auch wenn die Zuschauer fehlen.

Von daher noch einmal: Dankeschön nach Düsseldorf!