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Irre FanliebeFC-Anhängerin mit diesem Nova-Autogramm beerdigt

von Markus Krücken (krue)

Köln - Es gibt Geschichten, die gibt es nur beim 1. FC Köln...

In seinen sechs Jahren als FC-Stürmer polarisierte Milivoje Novakovic (37) wie kaum ein anderer Spieler. Doch seine konstante Ausbeute vor dem Tor ließ die Kritiker meist verstummen und manche Eskapade abseits des Platzes vergessen. Ein besonderer Fan hielt Nova sowieso immer die Treue – und  nahm den Slowenen quasi mit ins Grab...

„Es war wohl Liebe auf den ersten Blick“

Die Fangemeinde trauert um die beliebte Ute B., die stets mit ins Trainingslager reiste und ihren Liebling Nova (81 Tore für Köln) gegen alle Kritiker verteidigte. Sie starb an Krebs – und wurde mit einem Nova-Autogramm beerdigt!

„Ja, das habe ich zu ihr gelegt“, so ihr Freund Maik, der die „Liebe zu Nova“ wie folgt beschreibt: „Es war wohl Liebe auf den ersten Blick. Damals hat sie ihn bei Euch im EXPRESS das erste Mal gesehen, als er verpflichtet wurde und hat ihn danach gegen alles und jeden verteidigt. Sie mochte ihn wohl gerade besonders wegen seiner menschlichen Schwächen und seiner mehr oder weniger kleinen Eskapaden.“

Sie kaufte Waschmittel, weil es Nova hieß

Ute B., seit Kindesbeinen FC-Fan durch und durch, kaufte im Supermarkt sogar gezielt Waschmittel, weil es „Nova“ hieß. In den Trainingslagern verlebte sie mit dem geselligen Knipser manchen frivolen Fanabend.

Maik: „Sie war wohl damals im Trainingslager in Belek an einem Abend in der Disco des Mannschaftshotels dabei und hat mit dafür gesorgt, Nova unter dem Tisch ständig mit Bier zu versorgen. Als er den FC Richtung Japan verließ, hat sie trotzdem weiter seine Karriere verfolgt und hat das auch bis zuletzt getan.“

Novakovic: „Ich bin sehr traurig“

EXPRESS informierte Nova über den Tod seines größten Fans. „Ich bin sehr traurig. Denn ich erinnere mich sehr gut an sie“, so der Ex-Star, „sie war in den Trainingslagern immer dabei und total nett. Sie war auch mit meiner Schwester übers Internet in Kontakt. Schade, dass sie so jung gestorben ist. Das Leben kann grausam sein.“ 

„Beim FC sind alle Regeln außer Kraft“

So erklärt der FC-Fan, Sportarzt und Psychotherapeut Dr. Wolfgang Auer (54) das Phänomen Fan-Liebe.

Dr. Auer: Rational lässt sich das nicht erklären – hier geht es um Emotionen und diese sind nicht kontrollierbar. Sport und Liebe passen eigentlich nicht zusammen. Fanatismus wäre der richtige Ausdruck. Aber beim FC sind alle Regeln der Psychologie außer Kraft. Da sind schon enorme Kräfte am Werk, dass man seinen Verein bis über den Tod hinaus im Zentrum seines Lebens sieht.

Ist das ausschließlich im Sport so oder auch für andere Bereiche festzustellen? Die Sportpsychologie sieht diesen Fanatismus ja als im Menschen angelegt. Es geht hier um Zugehörigkeit zu Sippen und Gruppen. In der Evolution hast das durchaus seine Berechtigung. Die Gruppe sichert uns das Überleben. Heute erfüllt halt der Verein diese Erwartung, wenn sie auch nicht mehr benötigt wird.

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