Özcans Neustart beim FC„Da war für mich klar, dass ich zurückkomme“

Salih_Özcan_Trainingslager

Salih Özcan ist bei Holstein Kiel gereift.

von Martin Zenge (mze)

Donaueschingen – Eines der größten Kölner Talente der vergangenen Jahre ist zurück beim FC: Salih Özcan (22) möchte sich nach einer starken Saison bei Zweitligist Holstein Kiel endgültig in der Bundesliga durchsetzen.

Seine Kampfansage: „Ich will diese Saison angreifen und beim FC zeigen, was in mir steckt!“

Salih Özcan: „Ich habe mich beim FC immer wohlgefühlt“

Es ist genau ein Jahr her, da schickten die FC-Verantwortlichen Özcan nach zwölf Spielzeiten am Geißbockheim weg. Sportboss Armin Veh (59) und Trainer Achim Beierlorzer (52) glaubten nicht an ihn.

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„Ich bin Kölner, habe mich auch damals wohlgefühlt beim FC. Aber mir wurde gesagt, dass ich wenig Chancen auf Spielzeit habe“, blickt der Mittelfeldmann im EXPRESS-Gespräch zurück. „Eine wirkliche Erklärung gab es nicht. Es ist nie schön, wenn man weggeschickt wird. Die Situation auszusitzen, wäre aber schlimmer gewesen. Mir war es wichtig zu spielen.“

Das gelang! In Kiel überzeugte Özcan als Stammspieler mit fünf Treffern und sieben Vorlagen – sodass die Nachfolger von Beierlorzer und Veh, Markus Gisdol (51) und Horst Heldt (50), ihn schnell zurückhaben wollten. Erste Gespräche gab es bereits vor der Corona-Pause.

Salih Özcan über Gespräch mit Markus Gisdol und Horst Heldt

„Da war für mich klar, dass ich zurückkomme. Der FC war sofort die Option Nummer eins für mich. Ich hatte das Gefühl, dass man mich unbedingt zurück will. Das tat gut“, sagt Özcan und erklärt: „Wir haben über alles geredet – meine Stärken und Schwächen, wie der Trainer mit mir plant. Ich habe sofort die Wertschätzung gespürt.“

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Das Jahr in Kiel hat ihn auch „persönlich weitergebracht“. Özcan grinst: „Jetzt kann ich Wäsche waschen und kochen. Trotzdem wohne ich wieder bei meinen Eltern in Ehrenfeld.“

Positiver Corona-Test bremste Salih Özcan nach FC-Rückkehr aus

Bei seinem FC-Neustart wurde der U21-Nationalspieler allerdings direkt mal von einem positiven Corona-Test ausgebremst. „Gott sei Dank hatte ich keine Symptome. Man fehlt ja nie gerne, aber besser direkt zum Start der Vorbereitung als während der Saison. Spiele zu verpassen wäre schlimmer gewesen. Aber natürlich ist das ein seltsames Gefühl. Man fühlt sich eigentlich topfit – obwohl man weiß, dass man das Virus hat“, sagt er.

Glück im Unglück: Özcan (62 Pflichtspiele für die FC-Profis) konnte auch während der Quarantäne Sport machen, kehrte fit ins Mannschaftstraining zurück und hinterlässt in Donaueschingen einen positiven Eindruck.

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Salih Özcan: „Markus Gisdols Fußball kommt mir entgegen“

Jetzt will er sich in die Mannschaft kämpfen, kommt sowohl für die Sechs als auch für das offensive Mittelfeld infrage. „Ich bin defensiv und offensiv einsetzbar. Wo mich der Trainer sieht oder aufstellen wird, warte ich ab“, sagt Özcan und ist überzeugt: „Die Art, wie Markus Gisdol Fußball spielen lässt, kommt mir entgegen. Und sie passt auch zur gesamten Mannschaft.“

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