FC-TrainerfrageLiegt es an Gisdol oder am Kölner Kader? Hector weicht aus

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Was soll ich tun? FC-Trainer Markus Gisdol, hier während der 1:2-Niederlage bei Union Berlin am 13. März 2021, wirkt zunehmend ratlos.

Berlin – Markus Gisdols (51) Null-Stürmer-Taktik ging mächtig in die Hose. Der 1. FC Köln verlor am Samstag (13. März 2021) völlig verdient mit 1:2 bei Union Berlin. Kapitän Jonas Hector (30) ließ anschließend die Gelegenheit für Rückendeckung verstreichen, die Diskussionen um Gisdol nehmen wieder Fahrt auf. Muss Horst Heldt (51) jetzt handeln? Oder gerät auch der Sportchef unter Druck?

  • Der 1. FC Köln holte nur einen Punkt aus den vergangenen fünf Spielen
  • Trainer Markus Gisdol mächtig unter Druck
  • Jonas Hector: „Ich bin der falsche Ansprechpartner“

Chefcoach Gisdol ruderte ratlos mit den Armen, auch sein minutenlanger Kriegsrat mit Co-Trainer Frank Kaspari (50) und Heldt im Laufe der zweiten Halbzeit brachte keine Lösung. Ohne Stürmer und funktionierenden Plan verlor der FC auch die vierte Bundesliga-Partie gegen Union, den Mitaufsteiger von 2019.

„Der Spielverlauf hat dafür gesprochen, dass wir punkten können. Aber uns hat der Punch gefehlt. Den hatte Union, deswegen ist der Sieg nicht unverdient“, analysierte Gisdol.

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Sieg von FSV Mainz 05 verschärft die Situation für den 1. FC Köln

Nur ein Zähler aus den vergangenen fünf Partien – das ist die schwächste Phase dieser ohnehin dürftigen FC-Saison. Durch den Sieg von Mainz (1:0 gegen den SC Freiburg) wird die Situation für Köln immer prekärer. Der nach dem Derby-Sieg in Mönchengladbach (2:1) beinahe schon komfortable Vorsprung ist endgültig dahin, Platz 16 nur noch einen Punkt entfernt.

Hector: „Die Situation ist uns bewusst. Die Konkurrenz punktet, wir haben in fünf Spielen nur einen Punkt geholt, das ist deutlich zu wenig.“

Gisdol wackelt damit wieder gewaltig! Von seinem Kapitän gab es am Samstag kein wirkliches Bekenntnis. Hector am Sky-Mikro: „Ich habe 60 Minuten gespielt, mir das Spiel angeschaut. Ich muss jetzt hier keine Trainerdiskussion führen, dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.“

Dabei hatte der Kapitän das Interview, angesprochen auf Kölns schwierige Personalsituation, zuvor durchaus selbst Richtung Trainer gedreht: „Man muss gucken, was man mit dem Personal anrichten kann. Wie stell ich auf? Wie spiele ich, dass ich was machen kann?“

Gisdols Union-Experiment mit fünf zentralen Mittelfeldspielern plus falscher Neun Ondrej Duda (26) ging zu keiner Zeit wirklich auf – da sollte man sich auch von der Pausenführung nicht täuschen lassen.

1. FC Köln mit großen Kader-Schwächen

Bei aller Trainer-Kritik ist es aber auch längst kein Geheimnis mehr, wie immens die Defizite sind, die der von Sportboss Heldt zusammengestellte Kader aufweist. Kaum Stürmer, kaum Kopfballspieler.

Abwehr-Routinier Rafael Czichos (30) sagte nicht umsonst: „Natürlich ist es ein Nachteil, wenn du im Schnitt unter 1,80 Meter groß bist.“ Vor allem gegen eine Truppe wie Union.

1. FC Köln: Markus Gisdol warnt vor Panik

Ein Blick auf die Tabelle reicht, um zu wissen, dass am Geißbockheim vor dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 20. März, 15.30 Uhr, Sky) endgültig Alarmstufe Rot herrscht!

Gisdol: „Natürlich ist die Situation gefährlich. Es ist bis zum Ende ein harter Kampf für uns. Wir dürfen uns nicht treiben lassen und skurrile Ideen entwickeln.“ Eine Aussage, die man sowohl an die Mannschaft als auch an die Klub-Bosse gerichtet verstehen könnte...

Markus Gisdol: Schwacher Punkteschnitt mit 1. FC Köln

Fakt ist: Der Trainer hat von 48 Bundesliga-Spielen mit dem FC 23 verloren, sammelte dürre 1,06 Punkte pro Partie. Der im vergangenen Sommer ohne Not verlängerte Vertrag macht eine mögliche Trennung teuer. Da der Kontrakt auch für die Zweite Liga gilt, wäre selbst ein Aus nach Abstieg nicht zwingend billiger.

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Hector wollte am TV-Mikro nicht diskutieren, doch Vorstand und Geschäftsführung kommen nicht daran vorbei. Auch da hat das Wort des Kapitäns Gewicht, man dürfte die Signale vernommen haben.

Neun Spiele bleiben dem 1. FC Köln noch, um die nötigen Punkte im Kampf gegen den Abstieg zu sammeln. Ohne Idee für die Offensive wird das kaum gelingen. Ob man die Hoffnung hat, dass Gisdol diese noch entwickelt, muss der Klub in dieser Woche beantworten. Mal wieder.