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So tickt FC-Grieche LimniosKurioser Wechsel, Gladbach-Gerücht & Spitznamen-Rätsel

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Dimitrios Limnios bei seinem Heimspiel-Debüt für den 1. FC Köln gegen Gladbach am dritten Spieltag

von Martin Zenge (mze)

Köln – Rund drei Millionen Euro zahlte der 1. FC Köln im September für Dimitrios Limnios (22) an PAOK Thessaloniki, musste wegen positiver Corona-Tests aber lange auf den griechischen Neuzugang warten. Jetzt kann Limnios in der Bundesliga so richtig durchstarten!

Markus Gisdol (51) ließ seinen Flügelflitzer zuletzt zweimal in der Startelf ran. Gegen Union Berlin (Sonntag, 18 Uhr, Sky) will Limnios nun endlich auch seinen ersten Sieg im FC-Trikot feiern. Im EXPRESS-Interview spricht Dimi über seinen Start in Köln, seinen kuriosen Wechsel und seine Familie. So tickt der FC-Grieche!

FC-Neuzugang Dimitrios Limnios im EXPRESS-Interview

Dimitrios Limnios, Sie waren in den vergangenen Tagen wieder mit der griechischen Nationalmannschaft unterwegs. Ging nach der Corona-Erkrankung im September und dem Fluglotsen-Streik im Oktober dieses Mal alles gut?

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Diesmal hat tatsächlich alles geklappt. Obwohl die Lage in Griechenland angespannt ist durch die vielen Corona-Fälle. Wichtig ist, früh genug alle Formalitäten zu erledigen, und auf sich zu achten.

Was erzählen Sie bei der Nationalmannschaft vom FC und Deutschland?

Dass hier sehr professionell gearbeitet wird. Für mich als Spieler wird alles getan, damit ich meine volle Leistung bringen kann. Aber natürlich muss ich auch erzählen, dass der Start von den Ergebnissen her nicht wie gewünscht lief.

Haben Sie als Bundesliga-Profi nun noch mal ein anderes Standing in Griechenland?

In Griechenland spielt man auch auf gutem Niveau. Aber meine Freunde sind sich alle einig, dass die Bundesliga und die Premier League derzeit die besten Ligen der Welt sind. Viele würden auch gerne hier spielen.

Mittlerweile sind Sie seit zwei Monaten in Köln. Haben Sie sich Ihre erste Station im Ausland so vorgestellt oder hatten Sie andere Erwartungen?

Ich dachte, ich würde länger brauchen, um mich an das Leben hier zu gewöhnen, das ging schneller als erwartet. Das Trainerteam und meine Mitspieler haben mich super aufgenommen, ich habe mich schnell wohlgefühlt und verstehe sogar schon einige Anweisungen des Trainers auf Deutsch (lacht). Diese Woche bin ich auch aus dem Hotel in eine eigene Wohnung gezogen.

Vermissen Sie Ihre Familie?

An die Situation, von zu Hause weg zu sein, konnte ich mich schon als Nachwuchsspieler gewöhnen. Mit 14 bin ich nach Athen gewechselt. Das fällt mir nicht so schwer, wir halten den Kontakt über Facebook, Instagram und Skype. Und meine Familie kommt mich auch besuchen. Meine Schwester war am Anfang längere Zeit hier, meine Eltern kommen demnächst. Aktuell ist meine Freundin da.

Ist Sie mit Ihnen nach Köln gezogen?

Nein, sie hat einen festen Job in Griechenland, kommt mich aber regelmäßig besuchen. Wir kennen uns schon lange, sind aber erst seit zehn Monaten zusammen.

Ihr Berater hat die Verhandlungen mit dem FC abgeschlossen, bevor Sie wussten, um welchen Verein es geht. Hatten Sie keine Angst, dass er den falschen Klub aussucht?

Nein, ich kenne ihn, seit ich 14 bin, und habe volles Vertrauen. Es lief so, dass ich im September kurz vor dem Länderspiel gegen den Kosovo von ihm erfahrenen habe, dass es gute Neuigkeiten gibt. Er hat mich dann gefragt, ob ich es sofort wissen will oder erst nach dem Spiel. Und ich habe gesagt „danach“, damit ich mich auf das Spiel konzentrieren kann. Dann habe ich erfahren, dass ich die Chance habe, zum FC zu wechseln, und habe mich riesig gefreut.

War das Ihr erster Kontakt nach Deutschland? Schon im Winter gab es Gerüchte über einen Wechsel nach Gladbach…

So etwas bekomme ich gar nicht mit. Wir haben den Deal, dass er mich nur über Dinge informiert, die wirklich wichtig für mich sind, sodass ich mich auf Fußball konzentrieren kann. Wenn es etwas gibt, was ich wissen muss, meldet sich mein Berater. Wegen Gladbach hat er sich nicht gemeldet (lacht).

Ihr Wechsel nach Köln hat sich durch Ihre Corona-Erkrankung verzögert. Hatten Sie Angst, dass der Deal noch schiefgehen könnte?

Das war natürlich eine seltsame Zeit, ich war schon unruhig. Aber ich hatte in dieser Phase ständig Kontakt mit meinem Berater, der mir gesagt hat, dass der Wechsel auf jeden Fall klappen wird, wenn ich negativ getestet werde. Und so war es auch.

Beim FC waren Sie nicht der einzige Neuzugang, der erst kurz vorm Saisonstart zum Team gestoßen ist. Merkt man inzwischen, dass die Mannschaft zusammenwächst?

Definitiv, wir haben ein sehr gutes Klima in der Mannschaft, die älteren Spieler helfen den jüngeren, der Zusammenhalt ist super. Jetzt fehlt nur noch ein Sieg.

Sonntag geht es gegen Union Berlin, Trainer Markus Gisdol sieht gute Chancen für diesen ersten Sieg. Geht es Ihnen ähnlich?

Das sehe ich genauso. Die Zeit ist reif für einen Sieg. Ich habe in der Bundesliga schon gelernt, dass alles möglich ist – jeder kann jeden schlagen. Und für uns soll es nun so weit sein, damit wir in der Tabelle klettern können. Zumal wir zu Hause spielen.

Sie standen zuletzt zweimal in der Startelf. Sind Sie mit Ihrem persönlichen FC-Start zufrieden?

Das Spiel in Stuttgart, als ich früh eingewechselt wurde, hat mir viel Mut gegeben. Dadurch bin ich auch in die Startelf gerutscht. Ich weiß aber, dass ich noch Luft nach oben habe. Ich will mich weiterentwickeln und der Mannschaft noch mehr helfen.

Was erwartet Markus Gisdol von Ihnen?

Ich soll defensiv mitarbeiten, nach vorne die Räume suchen, gefährliche Pässe spielen und ins Dribbling gehen. Das ist auch meine Stärke.

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Einige Mitspieler nennen Sie Nabil. Wie kommt‘s?

So nennen mich Sebastiaan Bornauw und Tolu (lacht). Seb hat angefangen, mich Nabil zu rufen und Tolu hat mitgemacht. Ich habe ihnen gesagt, dass sie mich gerne so rufen können, das ist okay für mich. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht genau, warum Sie mich so nennen. Mein Straßenfußballer-Spielstil erinnert Seb wohl an einen Nabil.

Ein Blick in die Zukunft: Welche Träume und Ziele haben Sie in Ihrer Karriere?

Träume sind super – aber ich lebe im Jetzt. Ich will hier in Köln Leistungen bringen und habe vor allem Ziele für diese Saison. Ich will mir definitiv einen Stammplatz erarbeiten und mit dem FC so weit oben in der Tabelle landen, dass wir in der Liga bleiben. Negative Gedanken sind gar nicht erst erlaubt.