Zoff beim 1. FC KölnGemeinsame Erklärung nach dem Friedensgipfel

Overath und Wolf

1. FC Köln: Präsident Werner Wolf (l.) und Wolfgang Overath kommen am Mittwochabend, 16. September 2020, zum Treffen der Alt-Internationalen am Club Astoria in Köln an.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Ein herrlicher Spätsommer-Tag am Adenauer-Weiher. Im Club Astoria war ein Tisch für den 1. FC Köln reserviert. Der Anlass: Das Treffen von Vorstand und Geschäftsführung mit den Altinternationalen. Klub-Legenden wie Ex-Präsident Wolfgang Overath (76), Ex-Vize Toni Schumacher (66), Wolfgang Weber (76), Bernd Cullmann (70) und Stephan Engels (60).

Wolfgang Overath & Co. hatten Gesprächsbedarf

Anlass war ein Brandbrief der Größen von einst, die Gesprächsbedarf angemeldet hatten. „Wir wollen wissen, ob die Werte, die sich der Klub mit seiner Charta gegeben hat, noch gelten“, hatte Ex-Nationalspieler Engels gegenüber uns gesagt.

Altinternationale mit Kritik an Stefan Müller-Römer

Aber ein Name stand natürlich auch im Zentrum des Treffens: Mitgliederrats-Chef Stefan Müller-Römer (52), dessen brisante Aussagen in einem Email-Verkehr mit einem Mitglied für einen Eklat gesorgt hatten. Es ist keine Überraschung, dass die Altinternationalen den Rücktritt forderten. Der Anwalt liegt ohnehin mit Overath und Schumacher über Kreuz und hatte Engels im Zuge seiner Vizepräsidentschaftsnominierung „Lügengeschichten“ vorgeworfen.

Alles zum Thema Toni Schumacher

Neben dem alten Vorstand, dem Toni Schumacher angehörte, hatte er auch der alten Geschäftsführung die Schuld an der „katastrophalen Finanzlage“ des Vereins gegeben. Der gehörte neben Armin Veh (59) auch Alexander Wehrle (45) an. Ob es zwischen Wehrle und Müller-Römer noch eine Basis der Zusammenarbeit geben kann, ist äußerst zweifelhaft.

1. FC Köln: Vorstand trifft sich mit Stefan Müller-Römer

Ein Treffen zwischen Vorstand und Mitgliederratsspitze hat es noch nicht gegeben, weil sich Müller-Römer derzeit im Ausland befindet. Möglich, dass ihn Präsident Werner Wolf (63) bei der Zusammenkunft zum Rücktritt auffordern wird.

Auch in seinem Gremium gibt es mittlerweile unterschiedliche Stimmen. Ein Teil will sich dem Druck von außen nicht beugen, ein anderer Teil fordert, zum Schutz des Gremiums solle Müller-Römer die Konsequenzen aus seinen Äußerungen ziehen.

Am Abend kündigte das Gremium eine Sondersitzung an: „Der Mitgliederrat des 1. FC Köln befasst sich intensiv mit den Ereignissen, welche zu einem Beitrag des Kölner Stadt-Anzeigers geführt haben. Hierzu wird der Mitgliederrat im Laufe der nächsten Woche zu einer Sondersitzung zusammenkommen und anschließend eine Erklärung abgeben. Bis dahin bitten wir von weiteren Anfragen abzusehen.“

Gemeinsame Erklärung von Vorstand, Geschäftsführung und Altinternationalen

Am Tag nach dem Treffen wurde eine gemeinsame Erklärung von Vorstand, Geschäftsführung und Altinternationalen veröffentlicht. Darin heißt es: „Vorstand, Geschäftsführung und Altinternationale sind sich einig, dass alle vereinsinternen Auseinandersetzungen unbedingt beendet werden müssen. Probleme müssen offen aber nicht öffentlich diskutiert und gelöst werden.“

Und weiter: „Um hierfür die Basis zu schaffen und zugleich die weitreichenden und langjährigen Erfahrungen der Altinternationalen für den FC zu nutzen, haben wir gemeinsam besprochen, uns mindestens zwei Mal im Jahr zu treffen. Wichtige aktuelle und strategische Themen sollen hier in vertrauensvoller Atmosphäre zum Wohle des Vereins diskutiert werden.“