Gisdol knackt Stögers Sieglos-RekordVogelwilder Start, dann kämpft sich Köln zurück

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Sebastian Andersson (1. FC Köln) feiert sein Tor mit Teamkollege Ondrej Duda.

von Alexander Haubrichs (ach)Jürgen Kemper (kem)

Stuttgart – Der 50. Bundesliga-Sieg für Markus Gisdol (51) lässt weiter auf sich warten – dafür hat er einen Rekord sicher!

Der Coach des 1. FC Köln blieb in seiner schwäbischen Heimat zum 15. Mal in Folge sieglos, knackte mit einem 1:1 beim VfB Stuttgart Peter Stögers (54) Negativ-Serie. Immerhin: Der FC verdiente sich nach einem vogelwilden Start noch einen Punkt.

1. FC Köln ohne Ballbesitz in Rückstand

Der FC war nicht einmal am Ball, da stand es schon 0:1! Die eiskalte Dusche für die Gisdol-Elf. Nach einem ganz einfachen Pass aus der Stuttgarter Abwehr war die Kölner Kette schon überspielt. Völlig unsortiert, leistete kein FC-Spieler Gegenwehr bei Mangalas Traumschlenzer – keine Chance für Timo Horn. Da waren 24 Sekunden gespielt, es war der schnellste Treffer der laufenden Bundesliga-Saison.

Alles zum Thema Sebastian Andersson

Der FC im völligen Tiefschlaf! Keine zwei Zeigerumdrehungen später hätte es beinahe 0:2 gestanden. Nach einem kapitalen Bock von Rafael Czichos bekam der VfB einen Freistoß in aussichtsreicher Position. Stuttgarts Daniel Didavi nagelte den Ball an die Unterkante der Latte. Den Nachschuss von Karazor konnte Horn dann parieren.

Der FC-Keeper später: „Wir haben gebraucht, um ins Spiel zu finden. Wir wussten, dass Stuttgart selbstbewusst auftreten wird, wir mussten uns dagegen stemmen.“

Höchststrafe für Kingsley Ehizibue

Danach war zum Glück erstmal durchatmen angesagt. Stuttgart schaltete einen Gang zurück, ohne die Dominanz zu verlieren. Der FC wusste weiterhin nicht, wo vorne und hinten war. Bestes Beispiel: Kingsley Ehizibue. Der Niederländer, der gegen Frankfurt noch seine besten Minuten im FC-Trikot gezeigt hatte, musste gelbverwarnt bereits nach 16 Minuten runter – Höchststrafe!

Wie aus dem Nichts dann der Wachmacher: Nach ungestümem Einsteigen von Karazor gegen Sebastian Andersson zeigte Schiedsrichter Guido Winkmann auf den Punkt – solche Elfmeter kannte man in dieser Saison eigentlich nur von der anderen Seite, diesmal war der FC im Glück. Der Schwede schnappte sich selbst den Ball, blieb cool und netzte zum bis dato völlig unverdienten 1:1 ein (23.).

1. FC Köln nach dem Ausgleich sicherer

Danach verlor der VfB den Faden. Der FC biss sich zurück ins Spiel und war bis zur Pause auf Augenhöhe, nur die letzten Minuten gehörten wieder den forschen Schwaben. Mehr und mehr fanden sie zu ihrem Kombinationsspiel zurück, das so viel ansehnlicher anzuschauen war als der lange kölsche Hafer auf Andersson. Und beinahe hätte der Aufsteiger doch wieder geführt, doch als Coulibaly völlig frei vor ihm auftauchte, reagierte Keeper Horn glänzend und wischte den Ball neben den Pfosten.

Nach Wiederanpfiff wurde das Spiel reichlich zerfahren, die beste Chance hatte Andersson, der an Keeper Gregor Kobel scheiterte (53.), Elvis Rexhbecaj zielte einmal nur knapp neben den linken Pfosten (60.). Auf der anderen Seite spielte der VfB schon die Tor-Hymne, als ausgerechnet der eingewechselte Ex-Kölner Darko Churlinov astrein auf Nicolás González durchsteckte. Aber erstens traf der Argentinier nur den Pfosten – und zweitens war er einen Millimeter im Abseits.

Gisdol war derweil hörbar dabei, seinen Spielern Mut zuzusprechen. Auch wenn die zaghaften Offensivbemühungen schnell wieder ein Ende fanden und der Sieglos-Rekord nun eingestellt ist.

Sebastian Andersson: „Ein Punkt ist ein Punkt“

Torschütze Andersson: „Ein Punkt ist ein Punkt. Aber wir müssen anfangen zu gewinnen. Wir brauchen mehr Punkte.“

Trotzdem wird man beim FC wieder das Positive bemühen. Das zweite Unentschieden hintereinander, im nächsten Spiel wird’s allerdings deutlich schwerer: Kommenden Samstag (15.30 Uhr, Sky) gastiert der FC Bayern in Köln.

Torhüter Horn bleibt optimistisch: „Die Situation letzte Saison war weitaus brenzliger und auch da haben wir uns rausgekämpft. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die Mannschaft intakt ist.“