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Geißbockheim-AusbauFC fühlt sich hinters Licht geführt – CDU-Chef reagiert

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FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle, hier im Oktober beim Bundesliga-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt, kämpft seit Jahren für den Geißbockheim-Ausbau.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Es brodelt zwischen dem FC und der Kölner CDU.

Dem 1. FC Köln fehlt der für den Geißbockheim-Ausbau nötige Pachtvertrag für die Gleueler Wiesen. Laut Meinung des CDU-Fraktionschefs Bernd Petelkau (55) hat es der Bundesligist selbst verpennt, diesen Vertrag abzuschließen. Kritik, die den Klub-Verantwortlichen übel aufstößt. Der FC fühlt sich von einem jahrelangen Unterstützer schlichtweg hinters Licht geführt!

1. FC Köln: Alexander Wehrle weist Kritik von sich

Petelkau hatte dem FC in dieser Woche öffentlich Management-Fehler vorgeworfen. Der CDU-Politiker erklärte, der fehlende Pachtvertrag hätte bereits vor der Wahl unter Dach und Fach gebracht werden müssen.

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Der Kölner CDU-Politiker Bernd Petelkau bei einem Interview im September

Das wies FC-Finanzchef Alexander Wehrle (45) am Donnerstag von sich: „Die Politiker, die uns jetzt Fehler vorwerfen, beschädigen ihre eigene Verwaltung. Denn die Verwaltung selbst hat entschieden, keinen Pachtvertrag zur Abstimmung in den Rat einzubringen, als dieser im Juni und September getagt hat, also noch vor der Kommunalwahl. Wir als 1. FC Köln hätten einen solchen Antrag ja gar nicht einbringen können.“

Inzwischen fehlt die Mehrheit im Stadtrat für den Pachtvertrag. Die Grünen, Volt und die CDU wollen den Ausbau mit einem Moratorium auf Eis legen – trotz des genehmigten Bebauungsplans.

1. FC Köln irritiert über Vorgehen der CDU

Beim FC zeigt man sich irritiert über den Richtungswechsel der CDU, die den Geißbockheim-Ausbau über Jahre befürwortet hatte, nun aber mit den Grünen und Volt regieren will. Mit seinen Aussagen schob Petelkau dem Klub die Schuld in die Schuhe.

Wehrles Reaktion am Donnerstag klang noch so diplomatisch wie möglich – doch man kann sich vorstellen, wie die Gefühlslage der FC-Verantwortlichen nach jahrelangem Kampf um den Ausbau und der im Juni erfolgten Zustimmung aus dem Kölner Stadtrat wirklich aussieht.

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Das Geißbockheim im Kölner Grüngürtel (hier im Sommer 2017): Wird der FC hier seine Pläne verwirklichen dürfen?

Wehrle: „Für uns ist es wichtig, das wir uns nach sechs langen Jahren öffentlicher Auseinandersetzung und Planungsdiskussionen auf den im Juni 2020 erfolgten Ratsbeschluss verlassen können. Ich denke, es ist auch im öffentlichen Interesse des Rates der Stadt Köln, dass Investoren am Ende eines Verfahrens auf einen finalen Ratsbeschluss vertrauen können.“

1. FC Köln sucht Kontakt zu Bernd Petelkau 

Zur CDU hatte der FC eigentlich einen vertrauensvollen und intensiven Austausch gepflegt. Dennoch informierte die Partei den FC nicht über ihr Vorgehen mit den Grünen und Volt. Nach EXPRESS-Informationen hatte Petelkau noch vor wenigen Wochen – nach der Wahl – mehreren Verantwortlichen des Klubs versichert, dass man beim Ausbau keine neuen Hindernisse zu erwarten habe. Kein Wunder, dass sich der FC nun veralbert fühlt.

Auf EXPRESS-Nachfrage bestreitet Petelkau diese Gespräche auch nicht, erklärt dazu: „Wir sind immer davon ausgegangen, dass der FC Baurecht hat. Wir haben erst vor zwei Wochen erfahren, dass die Pachtverträge fehlen. Dann haben wir die Geschäftsführung gebeten, zu klären, ob das Fakt ist. Das ist so bestätigt worden. Bei anderen Projekten gab es Vor-Zusagen seitens der Verwaltung. Darauf hätte der FC mehr drängen müssen.“

Bernd Petelkau: CDU steht zum 1. FC Köln

Der FC hat sich aber auf die von Wehrle erwähnten Absprachen mit Politik und Verwaltung verlassen. Seit Tagen versucht der Klub vergeblich, Petelkau zu erreichen. Der Fraktionsvorsitzende verweist gegenüber EXPRESS auf seine vielen Termine und verspricht, dass er natürlich für weiteren Austausch zur Verfügung stehe.

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Überhaupt habe sich an seiner Meinung zu den Geißbockheim-Plänen nichts geändert: „Wir stehen unverändert zum FC und unterstützen die Diskussion um die Pachtverträge, damit eine gute Lösung für den FC gefunden wird. Etwas anderes lasse ich mir auch nicht vorwerfen. Wir haben unsere Haltung zum Ausbau grundsätzlich nicht geändert, wir haben nur keine Mehrheit mehr. Das müssen wir akzeptieren.“

Er betont: „Wir machen ein Moratorium nur deshalb mit, weil es keine demokratische Mehrheit gibt. Wir können dem FC derzeit nicht helfen, im Stadtrat diese Mehrheit zu bekommen.“

Aussagen, die die Laune der Klub-Bosse nicht bessern dürften.