„Damit er bessere Leistungen bringt“Totalausfall Andersson: FC-Stürmer bleibt Rätsel

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Sebastian Andersson (oben) saß nach seiner Auswechslung gegen Bayer Leverkusen gefrustet auf der Tribüne. Unten: Ellyes Skhiri

von Martin Zenge (mze)

Köln – Mit einem Derby-Sieg den Müngersdorf-Fluch verjagen – davon hatte der 1. FC Köln vor dem Nachbarschaftsduell mit Bayer Leverkusen geträumt.

Stattdessen blieben die Jungs von Markus Gisdol (51) auch im zwölften Heimspiel in Folge sieglos (Negativ-Rekord ausgebaut) und beendeten mit der 0:4-Klatsche eine positive Serie: Der FC schoss erstmals seit September 2019 (0:4 gegen Hertha) kein Tor im Rhein-Energie-Stadion. Einer der Gründe dafür: der schwache Auftritt von Stürmer Sebastian Andersson (29)!

Sebastian Andersson kann Startelf-Rückkehr nicht nutzen

Der 6,5-Millionen-Euro-Einkauf von Union Berlin stand nach drei Spielen als Zuschauer oder Joker wieder in der Startelf, war allerdings ein Totalausfall. Nicht zum ersten Mal.

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Warum kommt Andersson beim FC nicht in die Spur? Bremsen ihn nach seiner Knie-OP im November noch immer Verletzungsprobleme?

Trainer Gisdol sagt: „Wenn du keinen richtigen Rhythmus hast, musst du den erst wieder finden, das ist normal. Er hat eine Stunde gespielt, um Stück für Stück in diesen Rhythmus zu kommen und über Spielpraxis auch bessere Leistungen bringen zu können.“

Markus Gisdol: „Sebastian Andersson hatte einen schweren Stand“

Andersson und der FC – das passt bislang noch nicht zusammen!

Der Schwede traf zwar prompt bei seinem Köln-Debüt gegen Hoffenheim, später auch vom Elfmeterpunkt in Stuttgart. Doch im Offensivspiel wirkt er meist wie ein Fremdkörper, nimmt kaum am Geschehen teil, macht so gut wie keinen Ball fest.

Gegen Spitzenreiter Leverkusen fiel Andersson selbst in einer generell enttäuschenden Kölner Elf (schwächste Laufleistung der Saison) noch ab, hatte nur 23 Ballkontakte. Bezeichnend war die 48. Minute, als der Stürmer nach einer der wenigen guten FC-Kombinationen mal Platz hatte, allerdings null Tempo aufbauen konnte. Eine Szene, in der sich wohl nicht wenige Fans die Explosivität eines Jhon Cordoba (27, Hertha BSC) zurückgewünscht haben...

Gisdol: „Sebastian war bemüht, hatte aber sicherlich auch einen schweren Stand da vorne.“

1. FC Köln ohne Ondrej Duda harmlos

Nach 65 Minuten erlöste der Trainer seinen Angreifer, wechselte den ebenfalls glücklosen Anthony Modeste (32) ein. Und so lautete eine entscheidende Erkenntnis des Abends, dass Ondrej Duda (25), der wegen seiner Gelb-Roten Karte in Mainz gesperrt zuschauen musste, derzeit nicht zu ersetzen ist.

Alles andere als eine Rückkehr zur „falschen Neun“ im Auswärtsspiel bei RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr) wäre eine große Überraschung.

Gisdol: „Ondrej hat uns gefehlt, das hat man gespürt. Man hat gesehen, wie wertvoll er auf dieser für ihn zunächst mal eher ungewöhnlichen Position war, wie wir da zueinander gefunden haben. Ein Spieler, der in Topform ist und nicht spielen kann, tut uns weh. Deswegen bin ich froh, dass er Samstag wieder dabei ist.“

Markus Gisdol nimmt ganze Mannschaft in die Pflicht

Andersson – der mit 7,64 Kilometern in 65 Minuten ein weitaus geringeres Laufpensum als zuletzt Duda abspulte – als alleinigen Sündenbock für den Harmlos-Auftritt gegen Bayer abzustempeln, liegt dem FC-Coach aber fern: „Wenn ein Spieler sehr gute Leistungen bringt und nicht zur Verfügung steht, versucht man das aufzufangen. Aber meistens kriegt man nicht direkt diese Topform von einem anderen – da ist immer die ganze Mannschaft gefragt.“

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Beim Tabellendritten Leipzig geht der FC wieder als klarer Underdog in die Partie, muss aber unbedingt den Einsatz und den Kampfgeist der vergangenen Wochen zeigen – um nicht erneut abgeschossen zu werden!

Andersson wird wohl zunächst auf der Tribüne Platz nehmen.