FC doppelter Serien-Knacker?Kölns Derby-Trümpfe gegen Bayer

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Rot-Weißer Jubel gegen Bayer Leverkusen? Der 1. FC Köln (hier beim 2:2 gegen Wolfsburg) will den ersten Heimsieg der Saison.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Der Tabellen-15. empfängt den noch ungeschlagenen Spitzenreiter. Natürlich ist der 1. FC Köln im Derby gegen Bayer Leverkusen (Mittwoch, 20.30 Uhr, Sky) der klare Underdog.

Dennoch geht die Mannschaft von Markus Gisdol (51) mit viel Selbstvertrauen in den Rheinland-Kracher – und hat auch einige Trümpfe auf der Hand...

Das sind die vier FC-Hoffnungen im Duell mit Bayer 04!

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1. FC Köln in Serienknacker-Laune – jetzt ist der Heimfluch dran

Sieben Zähler aus drei Spielen – damit hat der FC in den vergangenen Wochen mehr Punkte als Bayern und Dortmund zusammen geholt. Und genauso viele wie Gegner Leverkusen, der die Formtabelle der Liga aufgrund des besseren Torverhältnisses anführt.

Mit den Erfolgen in Dortmund (2:1) und Mainz (1:0) hat Köln auch endlich zwei seiner drei Horror-Serien geknackt: 18 Bundesliga-Spiele ohne Sieg und sogar 21 mit Gegentor. Im Derby kann nach elf Partien ohne eigenen Dreier im Rhein-Energie-Stadion nun zudem der Heimfluch dran glauben!

Eine Extra-Motivation: Ganz nebenbei würde der FC auch noch Bayers Ungeschlagen-Phase beenden – und damit zum doppelten Serien-Knacker werden. Werkself-Coach Peter Bosz (57) ist gewarnt, sagt: „Köln hat das gegen Dortmund und Wolfsburg sehr gut gemacht.“

Dass Bayer in dieser Saison noch nicht verloren hat, macht Gisdol keine Angst: „Eine ähnliche Situation hatten wir vor dem Spiel gegen Wolfsburg, die auch bis heute ungeschlagen sind. Wir hatten sie trotzdem an einem Punkt, wo wir sie hätten packen können.“

Fitness: Bayer Leverkusen 2020 mit 15 Pflichtspielen mehr als der 1. FC Köln

Der FC gehört mittlerweile zu den fittesten Teams der Liga, holte den Sieg in Mainz trotz Unterzahl. Die körperlich starke Verfassung wird ein größerer Vorteil, je näher das Jahresende rückt. 

Bayer hat 2020 – durch den Einzug ins DFB-Pokalfinale, die Teilnahme am Europa-League-Turnier und die aktuelle Europapokal-Saison – 15 (!) Pflichtspiele mehr als der FC in den Knochen (44 zu 29).

Gisdol, dessen Team nach dem Mainz-Dreier zudem einen Tag mehr Regenerationszeit als Leverkusen hatte, sagt: „Unsere Mannschaft hat in den vergangenen Monaten oft angedeutet, dass sie in einem körperlich sehr, sehr guten Zustand ist. Das ist sehr erfreulich. Der Abstand von Samstag bis Mittwoch ist so, dass man überlegt, welche Wechsel man vornimmt. Aber ob die Notwendigkeit dazu schon gegeben ist, lasse ich offen. Am liebsten würdest du als Fußballer alle drei Tage spielen, wenn es gut läuft.“

Erster Gisdol-Sieg: 1. FC Köln hat gute Erinnerungen an Bayer Leverkusen

Gisdol und sein FC haben gute Erinnerungen an das bis dato letzte Heimspiel gegen Leverkusen. Vor fast genau einem Jahr, am 14. Dezember 2019, holte er gegen die Werkself nicht nur seinen ersten Sieg als Köln-Trainer (2:0), sondern startete damit auch eine Erfolgsserie.

„Leverkusen war vergangenes Jahr schon sehr stark. Wir aber auch“, erinnert sich Gisdol. Kollege Bosz: „Wir hätten gegen den FC ein besseres Ergebnis haben können, wenn wir da nicht mit neun Spielern vom Platz gegangen wären...“ Damals flogen Aleksandar Dragović (29) und Leon Bailey (23).

Generell tut sich Leverkusen in Müngersdorf eher schwer, gewann nur eines der jüngsten fünf Derbys im Rhein-Energie-Stadion.

Kölsch-Faktor steigert Derby-Motivation des 1. FC Köln 

In der FC-Startelf standen zuletzt immer fünf Eigengewächse. Kölsche Jungs, die schon in der Jugend gegen Leverkusen gespielt haben und um die Brisanz dieses Duells wissen, das bei den Fans direkt nach dem „echten“ Derby gegen Gladbach kommt. Spieler wie Timo Horn (27) und Jan Thielmann (18) gehen bis in die Haarspitzen motiviert in dieses Aufeinandertreffen!

Bei Leverkusen dagegen zählt kein einziges Eigengewächs zur Stammelf – mit Florian Wirtz (17) aber ein beim FC ausgebildetes Juwel. Bosz: „Das wird für ihn besonders sein, absolut.“

Dank Kölsch-Faktor ist der FC besonders heiß darauf, Bayer die Tabellenführung wieder zu vermiesen. Gisdol: „Das Nachbarschaftsduell ist natürlich dadurch, dass Leverkusen auf Platz eins steht, schon noch mal eine besondere Herausforderung.“

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Markus Gisdol warnt vor Bayer Leverkusens Turbo-Fußball

Und wovor hat der FC-Coach am meisten Respekt? Vor allem vor Bayers Tempo und Star-Power!

Gisdol warnt: „Es sticht ins Auge, dass Leverkusen individuell extrem gut besetzt ist. Sie lösen Eins-gegen-eins-Situationen gut auf. Sie sind im Gegenpressing sehr gut. Ihr Tempo nach Ballgewinnen ist in der Liga momentan fast einzigartig. Wenn individuelle Klasse auf Selbstvertrauen trifft, ist es schwierig, gegen so einen Gegner zu spielen.“

Schwierig, aber nicht unmöglich – wie die Vergangenheit gezeigt hat.

So könnte der FC spielen: T. Horn – Cestic, Bornauw, J. Horn – Wolf, Skhiri, Özcan, Jakobs – Rexhbecaj, Thielmann – Andersson