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Starke Baumgart-AktionFC-Trainer macht Platte: „Es sollte selbstverständlich sein, zu helfen“

Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, setzt sich mit einer Plakat-Kampagne für obdachlose Menschen ein. Das steckt hinter der Aktion.

von Martin Zenge (mze)

Normalerweise steht er mit Schiebermütze an der Seitenlinie und dirigiert gut bezahlte Bundesliga-Stars. Für den guten Zweck schlüpfte Steffen Baumgart (50) nun aber in die Rolle jener Menschen, deren Leben von großem Leid und Not bestimmt wird.

Der FC-Trainer setzt sich für Obdachlose ein, machte am Montag (7. März 2022) in der Kölner Südstadt „die Platte“ – so heißt ein Schlafplatz auf der Straße. Baumgart ließ sich in seinem typischen Coaching-Outfit mit Kappe und Polo-Shirt vor der Begegnungsstätte „Vringstreff“ in einer authentisch nachgestellten Platte ablichten.

Hintergrund: Bald soll das Foto in ganz Köln auf Hunderten Plakatwänden hängen, auf die Obdachlosen-Initiative „Housing First“ aufmerksam machen und für Spenden sorgen. Baumgart hilft gerne, sagt: „Jeder kommt mal in eine Situation, in der er jemanden braucht, um wieder auf die Füße zu kommen. Das ging auch mir schon so, wenn auch nicht in so einer Extremsituation. Es ist generell wichtig, zu wissen, dass es Menschen gibt, die einem helfen.“

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Das macht der Vringstreff als Träger der Wohnungslosenhilfe. Der stellvertretende Geschäftsführer Kai Hauprich freut sich über Baumgarts Einsatz („Er ist ein sehr nahbarer Mensch, hat sofort zugesagt“) und betont, wie wichtig dieses Engagement ist: „Die Obdachlosen-Zahlen in Deutschland steigen seit vielen Jahren. Wir haben ein gutes System, aber auch noch viele Schwachstellen.“

Steffen Baumgart: „Sollte selbstverständlich sein, zu helfen“

Deswegen brachte der Vringstreff das aus anderen Ländern bekannte „Housing First“-Projekt nach Köln. Darum geht's: „Wir sagen: Wohnen ist ein Menschenrecht. Jeder Mensch kann wohnen, aber braucht vielleicht eine Unterstützung. Wir bringen Menschen sofort in einen eigenen Mietvertrag und bieten auf freiwilliger Basis alle Hilfen an, die sie sich wünschen“, erklärt Hauprich, gleichzeitig Leiter der Initiative.

Baumgart gefällt das Konzept: „Man braucht Ansprechpartner mit Lösungen. Das hier ist mehr als eine Lösung, es ist ein erster Schritt. Wenn jemand den Schritt gehen will und diese Unterstützung hat, kommt er aus der Situation auch wieder raus.“

Der FC engagiert sich über seine Klub-Stiftung seit Jahren für Obdachlose, half während der Pandemie unter anderem, verschiedene Tafel-Standorte aufrechtzuerhalten. Baumgart selbst setzte sich schon vor seiner Köln-Zeit als Pate des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ sozial ein.

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Der FC-Coach sagt: „Es sollte selbstverständlich sein, zu helfen. Wir haben durch unsere Öffentlichkeit die Möglichkeit, auf gewisse Dinge aufmerksam zu machen und sollten unterstützen, wo wir können.“ Er weiß: „Das größte Problem ist die Schwelle – wenn du am Boden bist, aus dieser Situation wieder rauszukommen.“

Dabei helfen der Vringstreff und Housing First. „Auf solche Anlaufstellen müssen wir immer wieder hinweisen“, meint Baumgart und packt selbst an!