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Geister-Stimmung am StadionFC-Fans blieben zu Hause – es gab nur stummen Protest

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Sie waren fast die einzigen FC-Fans am Stadion: Einige wenige Hartgesottene  trafen sich während des Spiels auf den Vorwiesen.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Geister-Stimmung herrschte bei der Partie 1. FC Köln gegen Mainz 05 (2:2) nicht nur im Stadion, sondern auch drumherum. Keine Staus auf den Zufahrtsstraßen, gähnende Leere auf den Vorwiesen, kein dichtes Gedränge vor der Südkurve – am Rhein-Energie-Stadion war am Sonntagnachmittag tote Hose.

Fan-Kneipen wie das Landhaus Kuckuck oder Aphrodite auf der Aachener Straße waren dicht. Ein weiträumiger Sicherheitsring sorgte zusätzlich dafür, dass niemand dem Stadion zu nahe kam.

Hennes IX. wurde aus dem Zoo zugeschaltet

Die 93 Ordner – an „normalen“ Spieltagen sind es bis zu 400 – hatten aber einen ruhigen Nachmittag. Nur vereinzelt mussten sie Passanten erklären, wie man am Stadion vorbei kommt. Die Stille war so gespenstisch, dass nahezu jeder Mucks aus dem Stadioninneren nach draußen drang.

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Die „Rocky“-Musik, mit der Hennes IX. normalerweise einläuft, blieb stumm. Der Geißbock hatte Stadionverbot, dennoch war er beim ersten Geisterspiel dabei. Der FC schaltete sein Maskottchen über einen zum Spielfeld gerichteten Bildschirm via Videoschalte aus dem Kölner Zoo zu.

Szenen wie beim Geister-Derby in Gladbach blieben aus, als hunderte Fohlen-Fans Mitte März beim 2:1-Sieg gegen den FC das Stadion belagerten. „Und hier findet gerade ein Bundesligaspiel statt?“, fragte Sonntagnachmittag ein kleiner Fan ungläubig seinen Papa.

Fan-Szenen wie beim Geister-Derby in Gladbach blieben aus

In Köln blieb vor, während und nach dem Spiel alles ruhig. „Unsere Fans sind sehr verantwortungsvoll. Von daher hat es mich nicht wirklich überrascht, dass niemand am Stadion war“, sagte der Fanbeauftragte Rainer Mendel.

Für die Polizei war der Dienst daher bereits in der Halbzeit beendet, die Mannschaftswagen zogen um kurz vor halb 5 geschlossen ab.

Die FC-Fans setzten auf stummen Protest in Form von Plakaten, Spruchbändern und eines Sofa, das bis zum Vormittag auf den Vorwiesen stand. Auf dem war zu lesen: „Stadion statt Sofa“.

1. FC Köln reist mit zwei Mannschaftsbussen an

Nur wenige Schaulustige sahen, wie der FC und auch Mainz mit jeweils zwei Mannschaftsbussen in die Tiefgarage fuhren. Einige Hartgesottene zückten dann pünktlich zum Anpfiff ihr Handy, um die Hymne mitzusingen und zu filmen.

Hauptsponsor Rewe hatte einen virtuellen Chor organisiert. Die Fans konnten sich online einklinken und wurden dann akustisch vom Balkon oder aus dem Garten zusammengeschaltet. Wenigstens virtuell herrschte also etwas Stimmung.

Nach 90 Minuten hatte der Spuk dann ein Ende. Kölns erstes Geisterspiel war lautlos über die Bühne gegangen.