FC-RelegationTrainer-Shootingstar & spezielle Köln-Verbindung – so tickt Gegner Kiel

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Die Kölner Rafael Czichos (l.) und Salih Özcan, hier am 22. Mai gegen Schalkes Amine Harit, spielten in der Vergangenheit für Holstein Kiel.

von Martin Zenge (mze)

Kiel/Köln – Die einen wollen mit aller Macht in der Bundesliga bleiben, die anderen unbedingt den Aufstieg feiern. Für den 1. FC Köln und Holstein Kiel steht in der Relegation die komplette Saison auf dem Spiel! EXPRESS erklärt, was den FC erwartet – so ticken die Störche.

  • Bundesliga-Relegation: 1. FC Köln gegen Holstein Kiel
  • EXPRESS nimmt die Störche unter die Lupe
  • Die besondere Verbindung zwischen dem 1. FC Köln und Holstein Kiel

Was den 1. FC Köln in der Relegation gegen Holstein Kiel erwartet

Frust gegen Euphorie: Während der 1. FC Köln am Samstag gegen Schalke ganz spät auf Platz 16 sprang und die Relegation bejubelte, herrscht in Kiel riesiger Frust. Sowohl in Karlsruhe (2:3) als auch am Sonntag gegen Darmstadt (2:3) hatte Holstein einen Matchball, hätte den direkten Aufstieg jeweils mit einem Sieg klarmachen können. Kapitän Hauke Wahl (27) geknickt: „Wir hatten nur noch einen Schritt zu gehen.“ Jetzt sind es wieder zwei!

FC-Trainer Friedhelm Funkel (67) warnt aber: „Wir können nicht davon ausgehen, dass sie niedergeschlagen oder deprimiert sind. Da wird eine Jetzt-erst-recht-Haltung eintreten.“

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Sportchef Horst Heldt (51) fordert: „Wir haben es selbst in der Hand, den Klassenerhalt in diesen zwei Spielen zu regeln. Das müssen wir definitiv als Chance definieren.“

Trainer-Shootingstar: Störche-Coach Ole Werner (33) zählt zu den heißesten Aktien auf dem deutschen Trainermarkt, soll unter anderem Top-Kandidat bei Absteiger Werder Bremen sein. Werner war früher selbst Kiel-Spieler, musste seine aktive Karriere aber schon mit Anfang 20 aufgrund von Hüftproblemen beenden. Anschließend ging er für ein Jahr nach Australien, arbeitete dort als Gärtner.

2013 kehrte Werner als Jugendtrainer zu Holstein zurück, coachte später die zweite Mannschaft und rückte im September 2019 zu den Profis auf. Jetzt will er den Aufstieg: „Wir müssen versuchen, zurückzuschlagen und das Unmögliche möglich zu machen.“

Vor welchen Kielern sich der 1. FC Köln in Acht nehmen muss

Vorsicht vor diesen Kielern: Obwohl Kiel zu den Top-Teams im Unterhaus zählt, landete kein einziger Holstein-Profi unter den zehn besten Scorern der 2. Bundesliga – das spricht für die Ausgeglichenheit und Unberechenbarkeit des Teams. Vier Kieler sollte der FC besonders im Blick haben: Routinier Fin Bartels (11 Treffer, 6 Vorlagen), Torjäger Janni Serra (13/4), Mittelfeld-Antreiber Alexander Mühling (12/4) und Südkorea-Star Jae-sung Lee (5/6 – 49 Länderspiele).

FC-Coach Funkel schaut vor allem auf seine Truppe: „Wir wollen spielbestimmend sein und das Tempo hoch halten.“ Er ist überzeugt: „Wenn wir das auf den Platz bringen, haben wir große Chancen, in der Bundesliga zu bleiben.“

Pokal-Schreck: Im DFB-Pokal haben die Kieler gezeigt, dass sich es auch mit den ganz großen der Branche aufnehmen können – in der zweiten Runde kegelten sie Rekordmeister Bayern aus dem Wettbewerb (8:7 nach Elfmeterschießen). Holstein stürmte bis ins Halbfinale, wo beim späteren Titelträger Borussia Dortmund (0:5) Schluss war.

Platte Störche: Kiel hat ein Mammutprogramm hinter sich, absolvierte wegen zwischenzeitlicher Corona-Quarantäne neun Pflichtspiele in 30 Tagen – und wirkte vor allem an den letzten beiden Zweitliga-Wochenenden ziemlich platt! Die Chance für die physisch starken Kölner?

Funkel zurückhaltend: „In erster Linie geht es um den Willen. Ich persönlich sehe die Quarantäne-Zeit nicht als entscheidend an.“ 

Dennoch: Während Kiel am Sonntag den Aufstieg vergeigte, konnte Köln entspannen, hatte damit einen Tag mehr Pause. „Jetzt sind die Akkus wieder aufgeladen, Mittwoch und Samstag hauen wir alles raus“, verspricht Funkel.

Markus Anfang sorgte für Relegation zwischen Holstein Kiel und 1. FC Köln

Spezielle Köln-Verbindung: In den vergangenen drei Jahren glühten die Drähte zwischen den Klub-Bossen aus Köln und Kiel ein ums andere Mal: Nach dem Abstieg 2018 holte der FC zunächst Trainer Markus Anfang (46) von der Förde ans Geißbockheim, dann Abwehrchef Rafael Czichos (31) und Offensivmann Dominick Drexler (30, über Umweg Midtjylland). Ein Jahr später folgte Kingsley Schindler (27, derzeit ausgeliehen an Hannover 96).

Drei Kölner traten den umgekehrten Weg an: Yann Aurel Bisseck wurde im Januar 2019 nach Kiel verliehen, Salih Özcan (22) folgte im Sommer und Niklas Hauptmann (24) in der laufenden Saison. „Haupe“ kämpft also gegen sein Stamm-Team, bei dem er noch bis 2023 unter Vertrag steht, um den Aufstieg!

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Dass Holstein und der FC nun aufeinandertreffen, weil am letzten Spieltag ausgerechnet Markus Anfang mit seinem neuen Klub Darmstadt in Kiel gewonnen hat, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Sein Kommentar: „Ich hätte mir alles gewünscht, aber diese Konstellation nicht.“

Solche Geschichten schreibt eben nur der Fußball...

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