Keine Fans bis NovemberPolitik verlängert Verbot – FC-Geschäftsführer Wehrle hofft

RheinEnergieStadion_leer

Das Rhein-Energie-Stadion in Köln, aufgenommen im Juni 2020. 

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Mit großem Interesse blickten die Macher des 1. FC Köln am Donnerstag Richtung Berlin. Dort tagten die Politiker und diskutierten, wie es im Umgang mit der Corona-Pandemie weitergehen soll. Klar ist nun: Bis Oktober wird es keine Zuschauer in der Bundesliga geben. Danach hofft FC-Geschäftsführer und DFL-Vize Alexander Wehrle (45) zumindest auf eine Teilöffnung.

Markus Söder: „Es ist nicht sinnvoll, im September Bundesliga vor Zuschauern zu spielen“

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53) machte die Hoffnung auf einen Start zunichte. „Corona ist wieder voll da in Deutschland, deswegen müssen wir uns dieser Situation stellen. Es ist nicht sinnvoll, im September angesichts steigender Infektionszahlen Bundesliga vor Zuschauern zu spielen.“ Gleichzeitig kündigte man Arbeitsgruppen an, wie eine Teilöffnung „noch vor Weihnachten“ möglich sei.

Diese Hoffnung scheint  berechtigt. Großveranstaltungen sollen zwar bis zum 31. Dezember weiter verboten bleiben. 

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Eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien soll in den kommenden beiden Monaten einen Vorschlag für den Umgang mit Fans bei bundesweiten Sportveranstaltungen erarbeiten. Söder stellte kleine schrittweise Möglichkeiten in Aussicht.

1. FC Köln: Alexander Wehrle bleibt Optimist

Wehrle bleibt Optimist und sieht bald wieder Zuschauer in den Stadien. „Unser Pandemieplan orientiert sich ja an verschiedenen Leveln, von niedrig, also unter fünf, bis hoch bei über 35 in der Sieben-Tage-Inzidenz.“ Er hofft daher, dass „wir spätestens im November wieder Zuschauer erleben werden“. Ein zentraler Punkt: Die Möglichkeit der Kontaktverfolgung durch die Ausgabe personalisierter Tickets.

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Dafür sprechen auch Aussagen von Bundesinnenminister Horst Seehofer (71). „Die Bevölkerung versteht es nicht, wenn im Nahverkehr viele Menschen auf engem Raum zusammen sein dürfen, aber ein Fußballspiel mit wenigen Zuschauern und großen Abständen nicht möglich sein soll“, sagte der Bundesinnenminister der „Augsburger Allgemeinen“. „Wir können mit einer überschaubaren Zahl von Zuschauern anfangen und dann diese Zahl je nach Entwicklung anpassen“, sagte Seehofer und bezeichnete die Profivereine als „sehr vertrauenswürdige Partner.“

Gesamtinzidenz in Köln momentan unter 15

Im November wäre also frühestens eine teilweise Rückkehr der Fans möglich. Für die Vereine wäre eine Öffnung der Stadien überlebenswichtig. Denn für Klubs wie den FC geht es darum, das Minus durch die Geisterspiele zu minimieren. „Pro Heimspiel fehlen uns circa 1,8 Millionen Euro. Wenn wir 10.000 Zuschauer zulassen können, sind es vielleicht nur noch 1,1 Millionen Euro“, rechnet Wehrle vor und betont: „Es ist extrem wichtig, dass wir wieder in die Teilöffnung kommen, genauso wie es wichtig war, den Re-Start durchzuführen.“ 

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Deshalb befindet sich der Klub auch in Gesprächen mit der Stadt und da insbesondere mit den Kölner Sportstätten (KSS), um über eine auch rückwirkende Mietminderung zu sprechen. „Wir müssen uns das Gesamtpaket anschauen. Wir führen vertrauensvolle Gespräche, der Inhalt bleibt intern.“

Doch je schneller sich die Stadien wieder füllen, umso schneller gehören solche Gespräche auch der Vergangenheit an. Noch aber ist die Zukunft ungewiss. Mindestens zwei Monate bleiben die Stadien leer.  FC-Trainer Markus Gisdol gibt sich als Optimist. „Schon bei den Testspielen vor wenigen hundert Zuschauern hat man sich an früher erinnert gefühlt, als eine Reaktion aus dem Publikum kam. Meine Hoffnung ist groß, dass wir schon bald wieder dieses Gefühl wie früher in den Stadien erleben werden.“