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Abschottung, Schnelltests...Wehrles FC-Pläne für die Geistersaison in der Bundesliga

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Die FC-Geschäftsführer Horst Heldt (l.) und Alexander Wehrle sehnen die Rückkehr zur Normalität herbei.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Kein öffentliches Training, penibles Achten auf die Hygienevorschriften und viele Tests: Der 1. FC Köln will seinen Teil dazu beitragen, um bald wieder Profifußball zu ermöglichen, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45). „Ein Saisonende zum 30. Juni ist unser realistisches Szenario.“

Alex Wehrle: 1. FC Köln ist auf reguläres Saisonende angewiesen

Kölns Finanzchef macht keinen Hehl daraus: Auch der FC ist dringend auf ein reguläres Saisonende und eine Fortführung des Wettbewerbs im nächsten Jahr angewiesen. „Wir brauchen den Wettbewerb. Ohne Gegner können wir nicht Fußball spielen und unser Produkt nicht anbieten. Deshalb ist es so wichtig, dass wir in den 36 Vereinen diesen Solidaritätsgedanken haben.“

Bei einer Video-Konferenz sprach Wehrle mit EXPRESS über...

…die finanziellen Konsequenzen der Krise: „Jedes Heimspiel ohne Zuschauer kostet uns im schlimmsten Fall 1,8 Millionen Euro, obwohl man da noch vielleicht in Gespräche mit Partnern einsteigen kann. Was das Szenario sonst für uns bedeutet, das kann man nur schwer beziffern.“

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…drohende Insolvenzen: „Wir hoffen, dass alle Vereine beisammen bleiben. Das geänderte Lizenzierungsverfahren war ein Zeichen der Solidarität. Aber es ist noch nicht klar, ob Vereine insolvent sind oder werden. Die DFL hat einen Gesamtüberblick. Konkrete Hilfsmaßnahmen für Vereine sind noch nicht beschlossen. Ob wir mit Besserungsscheinen oder Soforthilfen helfen wollen, ist auch nicht geklärt.“

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…den Trainingsbetrieb: „Wir wollen am nächsten Montag, wahrscheinlich zunächst in Kleingruppen, wieder trainieren. Wir haben von der NRW-Landesregierung und vom Stadtdirektor als professioneller Sportklub mitgeteilt bekommen, dass die Notwendigkeit zum Training akzeptiert wird. Profisportler dürfen schließlich nicht an der Ausübung ihres Berufes gehindert werden. Bis dahin halten wir uns auch im Sinne der Gesellschaft zurück. Ein öffentliches Training wird vorerst nicht möglich sein. Und wenn wir nächste Woche starten, werden wir auch die entsprechenden Hygienevorschriften und notwendigen Schutzmaßnahmen beachten.“

Alex Wehrle: „Wir müssen über Corona-Schnelltest nachdenken“

…die Taskforce Sportmedizin: „Wenn wir uns in Richtung Saisonfortsetzung bewegen, müssen wir über Schnelltests nachdenken, um die Quarantäne-Gefahr auszuschließen, sonst können wir die Saison nie zu Ende spielen. Ich gehe davon aus, dass wir Ende April die Spieler breiter testen, damit die Jungs wieder spielen können. Aber auch da brauchen wir medizinischen Rat. Die Gesundheit jedes einzelnen Profis steht über allem. Wir würden da nichts machen, was die Gesamtsituation verschärfen würde. Die Ligen, die den Spielbetrieb wieder aufnehmen wollen, müssen eigene Lösungen finden, um Tests zu ermöglichen.“

...das Budget für die neue Saison: „Wir könnten Stand jetzt keine tiefgreifenden Entscheidungen über die Zukunft treffen, dafür sind die Unwägbarkeiten zu groß. Es kommen völlig neue Dimensionen dazu. Für den Fall, dass die Saison zu Ende gespielt wird und wir im nächsten Jahr weiter Fußball spielen, ist unsere Liquidität gesichert.“

...die Vorbereitung zur nächsten Saison: „Wir hatten keine Auslandsreisen geplant, von daher brauchen wir kein Trainingslager stornieren. Es wird sich jetzt natürlich alles nach hinten verschieben. Wir können erst planen, wenn wir wissen, wie es weitergeht.“

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...den Aufwand für die Geisterspiele: „Wir haben unsere Erfahrungswerte aus dem Spiel in Mönchengladbach gesammelt. Wir überlegen: Wie viele Kameraleute brauchen wir? Wie viele Ordner? Jeder Verein muss da andere Lösungen finden.“

...Gespräche mit der Stadt über eine Senkung der Stadionmiete: „Wir wissen ja noch nicht, was auf uns zukommt, und deshalb haben wir auch noch keine Gespräche geführt. Das wird sicher passieren. Aber intern und nicht über die Öffentlichkeit.“