FC ärgert die BayernAusgleich in der 90.! Kimmich-Knaller verhindert Kölns Mega-Sensation

Ellyes Skhiri jubelt mit seinen Teamkollegen des 1. FC Köln über ein Tor beim FC Bayern München.

Ellyes Skhiri (2.v.l.) jubelt mit Nikola Soldo, Mathias Olesen und Denis Huseinbasic (v.l.) über die FC-Führung bei den Bayern, am Dienstag (24. Januar 2023).

Der 1. FC Köln ärgert den FC Bayern München, nimmt ein 1:1 aus der Allianz-Arena mit. Erst Joshua Kimmichs spätes Traumtor verhinderte die komplette Sensation.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Bis zur 90. Minute träumte der 1. FC Köln von der großen Sensation, dem ersten Sieg beim FC Bayern München seit 2009. Dann knallte Joshua Kimmich den Serienmeister zumindest noch zu einem 1:1. Trotzdem der nächste bockstarke Auftritt der Baumgart-Truppe nach der Bremen-Gala!

Neunmal in Folge hatte Köln gegen die großen Bayern verloren, Dienstagabend (24. Januar 2023) nahm der FC endlich mal wieder einen Punkt mit. Für Steffen Baumgart (51) war es im sechsten Anlauf als Trainer der erste. Der Vollgas-Coach sagt: „Wir fahren zufrieden nach Hause.“ Obwohl ihn nur die Nachspielzeit vom Sieg trennte...

Ellyes Skhiri sorgt für Traumstart des 1. FC Köln beim FC Bayern München

Die erste gute FC-Nachricht gab's vor Anpfiff: Mittelfeldchef Ellyes Skhiri konnte trotz seiner Sprunggelenks-Stauchung aus dem Bremen-Spiel mitmischen. Das zahlte sich bereits nach vier Minuten aus: Jeff Chabot verlängerte eine Kainz-Ecke auf den Tunesier, der am zweiten Pfosten einschoss. 1:0! Bei den Bayern!

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Sechser Skhiri hatte schon beim 7:1 gegen Werder doppelt getroffen, erzielte nun Kölns schnellstes Saisontor und gleichzeitig die erste Führung in München seit Februar 2009 – als dem FC an Karneval der letzte Sieg bei den Bayern gelungen war (2:1).

Münchens neuer Keeper Yann Sommer hatte sich seine ersten Minuten in der Allianz-Arena gewiss anders vorgestellt. Begrüßt wurde er mit Pfiffen aus dem Gäste-Block. Kein Wunder nach achteinhalb Jahren in Gladbach.

Nur ein Schritt fehlte dem FC, um sofort nachzulegen: Mathias Olesen verpasste eine Maina-Flanke knapp (9.). Der Luxemburger war einer von zwei Startelf-Neulingen im Vergleich zum Bremen-Fest. Olesen ersetzte Eric Martel, Nikola Soldo den kranken Timo Hübers.

Die Bayern brauchten 14 Minuten, um sich von dem Fehlstart zu erholen. Dann hatte Gnabry aus spitzem Winkel die Ausgleichschance, scheiterte an Marvin Schwäbe (14.).

Marvin Schwäbe pariert Bayern-Knaller von Pavard und de Ligt

Bayern (knapp 80 Prozent Ballbesitz) erhöhte den Druck – und Steffen Baumgart wechselte von Pulli auf T-Shirt! Noch schneller als gegen Bremen. Da hielt es der FC-Coach eine Halbzeit mit langen Ärmeln aus, dieses Mal nur 20 Minuten. Bei null Grad und Regen zeigte er sogar seinen Bauch...

Steffen Baumgart zieht sein T-Shirt hoch.

Bauchfrei bei den Bayern: Steffen Baumgart waren die eisigen Temperaturen am Dienstag (24. Januar 2023) mal wieder egal.

Der Serienmeister blieb derweil immer wieder an Kölns Innenverteidiger-Duo Soldo/Chabot hängen, das zum ersten Mal überhaupt zusammenspielte und zur Halbzeit überragende Zweikampf-Werte ablieferte: Der Kroate verlor kein einziges Duell (!), der „Abwehr-Jeff“ glänzte mit 80 Prozent.

Und weil auch Schwäbe top drauf war, nach einem Eckball Pavards Knaller entschärfte (44.), nahm der FC die Führung mit in die Pause. Das gab Pfiffe von den Rängen!

In Halbzeit zwei der nächste Bayern-Hammer, diesmal von de Ligt – wieder parierte der Köln-Keeper (48.). Genauso gegen Coman (54.) und Müller (79.). So sehr Bayern auch drückte, irgendein FC-Profi hielt dagegen.

Bis zur 90. Minute, als Joshua Kimmich aus 30 Metern zum 1:1 abzog. Beim 21. Torschuss war auch Schwäbe machtlos. Wie bitter!

Kapitän Jonas Hector: „Das tut weh hinten raus, dann sollen sie uns lieber vorher ausspielen. So ist es aber manchmal im Fußball. Du verteidigst 90 Minuten und dann fehlen ein, zwei Schritte.“ Florian Kainz ergänzt: „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber der Ausgleich war natürlich verdient. Wir können trotzdem sehr zufrieden sein.“

Und wie! Eine überragende Teamleistung der Kölner, die nun sieben Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge haben. Was für ein phänomenaler Jahresstart, Sonntag (15.30 Uhr) geht's auf Schalke weiter.