Acht Stunden ohne TorFC mit Sturm-Flaute – wann holt Heldt den Rettungs-Knipser?

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Auch Ismail Jakobs (l.) und Anthony Modeste konnten nach ihrer Einwechslung gegen Hertha am 16. Januar 2021 nicht für Gefahr sorgen.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Der 1. FC Köln kann zu Hause nicht mehr gewinnen. Das 0:0 gegen Hertha BSC war das 14. Heimspiel in Serie ohne Dreier. Damit beendet die Mannschaft von Markus Gisdol (51) die Hinrunde ohne Sieg im Rhein-Energie-Stadion.

Ein Grund dafür ist, dass der FC keine Tore schießt. Die Offensive bereitet mehr Sorgen denn je.

Beim 1. FC Köln herrscht totale Offensiv-Flaute

Seit fünf Spielen oder umgerechnet 485 Spielminuten wartet die Gisdol-Elf in der Bundesliga auf einen eigenen Treffer. Das letzte Tor erzielte Elvis Rexhbecaj (23) beim 1:0-Sieg in Mainz, das ist über einen Monat her. „Dass wir uns aktuell im Herausspielen von Chancen und im Toreschießen schwer tun, ist keine Frage, das sieht man“, gab Gisdol nach der Nullnummer gegen die Berliner unumwunden zu.

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Es herrscht totale Flaute. Ein Offensiv-Konzept ist weiterhin nicht zu erkennen. „Wir haben nach vorne zu wenige Lösungen gefunden. Nach vorne müssen wir uns noch mehr überlegen“, analysierte Keeper Timo Horn.

1. FC Köln: Experimente verpuffen, etatmäßige Stürmer floppen

Es fehlen nicht nur die nötigen Ideen, sondern vor allem das nötige Personal. Experimente wie mit Ondrej Duda (26) oder Jan Thielmann (18) als „falsche Neun“ oder Flügelflitzer Marius Wolf (25) als Stoßstürmer sind ohne langfristigen Effekt verpufft.

Anthony Modeste (32) ist in der aktuellen Verfassung auch keine Hilfe und der als Torjäger geholte Sebastian Andersson (29) steht in den nächsten richtungsweisenden Wochen nicht zur Verfügung. Beim Schweden ist eher die Frage, ob er diese Saison überhaupt noch mal eine Hilfe sein kann. Das magere Ergebnis: 13 Tore aus 16 Spielen.

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Dazu gibt der FC ligaweit die zweitwenigsten Schüsse auf das gegnerische Tor ab (142) – nur Arminia Bielefeld probiert es noch seltener (136). Zum Vergleich: Aufsteiger VfB Stuttgart führt diese Statistik mit 243 (!) Versuchen an.

Der 1. FC Köln braucht einen Rettungs-Knipser

„Wir werden in dieser Saison keine 60 Tore schießen. Wir sind auch keine Mannschaft, die in einem Spiel vier oder fünf Tore erzielt“, sagt Gisdol zur aktuellen Sturm-Situation.

In der aktuellen Verfassung hapert es schon mit nur einem Tor. Das Spiel gegen die Hertha hat noch einmal verdeutlicht: Der FC braucht dringend einen Rettungs-Knipser!

Am besten sofort, angesichts der kommenden „Sechs-Punkte-Spiele“ gegen die direkten Konkurrenten Schalke 04 (Mittwoch, 18.30 Uhr, Sky), Hoffenheim (Sonntag, 18 Uhr) und Arminia Bielefeld (31. Januar).

Horst Heldt: „Es war ein guter Kompromiss für alle“

Die Voraussetzungen sind geschaffen. Nach den Vertragsauflösungen von Christian Clemens (29, Darmstadt 98) und Frederik Sörensen (28) hat Horst Heldt (51) bereits Platz im Kader freigeräumt. Der FC spart sich zudem das Gehalt der beiden Großverdiener – nach EXPRESS-Informationen immerhin eine hohe sechsstellige Summe. Dazu kommt noch die Pokal-Kohle nach dem Sieg gegen Osnabrück. „Es war ein guter Kompromiss für alle, aber es ändert nichts an unserem Standpunkt“, sagt Heldt auf EXPRESS-Nachfrage.

Mister X ist also weiter nicht in Sicht. Klar ist nur, dass der gesuchte Mann mit Tor-Garantie nicht Max Meyer (25) sein wird. So gerne Horst Heldt seinen Ex-Schützling aus Schalker Zeiten am Geißbockheim sehen würde, weiß der FC-Sportboss auch, dass die Priorität bei einem derart engen Finanzrahmen klar bei einem echten Neuner liegt.

Noch hat der FC zwei Wochen Zeit die Baustelle in vorderster Front zu schließen, am 1. Februar schließt das Transfer-Fenster.