Nach FC-AnsageSohn von Klub-Legende träumte von Vertrag, dann der „Schlag ins Gesicht“

Der 20-jährige Mario Engels liegt bei einem Regionalliga-Spiel der U21 des 1. FC Köln gegen den SC Verl, auf dem Rasen.

Der 20-jährige Mario Engels am 29. März 2014 bei einem Regionalliga-Spiel der Kölner U21 gegen den SC Verl.

Mario Engels, Sohn von Klub-Legende Stephan Engels, verrät, wie einst sein Traum von einer Profi-Karriere beim 1. FC Köln platzte.

Stephan Engels (61) zählt zu den Legenden der FC-Historie, holte 1983 mit den Geißböcken den DFB-Pokal. Sein Sohn Mario (28) träumte ebenfalls von einer großen Köln-Karriere – wurde aber bitter enttäuscht!

Der Stürmer, der von seinem Vater beraten wird, spricht im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ über die Anfangstage seiner Profi-Laufbahn. Mario erzählt: „Wir haben damals bei Jörg Schmadtke im Büro gesessen, er sagte, der FC wolle mir einen Profivertrag geben und mich anschließend in die Zweite oder Dritte Liga ausleihen. Damals war ich 19 und wahnsinnig stolz und glücklich.“

Mario Engels: „Ich dachte, ich hätte es geschafft“

Engels junior war von 2008 an im FC-Nachwuchs ausgebildet worden, hatte ab 2012 für die U21 in der Regionalliga West gespielt – und 2013 den nächsten Schritt vor Augen. Doch Sportboss Jörg Schmadtke (58, jetzt VfL Wolfsburg) meldete sich einfach nicht mehr…

Der Offensivmann erinnert sich: „Der FC hat ein paar Spieler für meine Position verpflichtet, und irgendwann war das Thema einfach durch. Ich habe nichts mehr vom FC gehört. Das war schon ein Schlag ins Gesicht. Ich dachte, ich hätte es geschafft, mir den Traum vom Profifußball beim FC zu erfüllen.“

Stattdessen wechselte Engels 2014 ablösefrei zum damaligen Zweitligisten FSV Frankfurt. Über Breslau, Kerkrade und Sandhausen führte sein Weg 2020 zum niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam, für den er in der vergangenen Saison 29-mal in der Eredivisie auflief (ein Tor, eine Vorlage).

Mario Engels (r.) jubelt am 15. Mai 2022 für Sparta Rotterdam gegen Heracles Almelo.

Mario Engels (r.) jubelt am 15. Mai 2022 für Sparta Rotterdam gegen Heracles Almelo.

So ganz hat Mario Engels den Traum von Profi-Einsätzen mit dem Geißbock noch nicht abgehakt: „Im Fußball ist es nie zu spät. Vielleicht mache ich ja nächste Saison 15 Tore und ein kleiner Bundesligist wird auf mich aufmerksam. Oder es klappt sogar beim FC, vielleicht als Back-up. Der FC bleibt ja mein Verein.“

Chefcoach Steffen Baumgart (50) dürfte sich jedenfalls an ihn erinnern. Engels lacht: „Mit Sandhausen habe ich mal in einem Testspiel zwei Tore gegen Paderborn gemacht.“

Sein Kumpel Yannick Gerhardt (28) stand 2021 tatsächlich vor einer FC-Rückkehr, verlängerte dann allerdings bis 2025 in Wolfsburg. Stephan Engels, der auch Gerhardt berät, erzählt: „Yannicks Vertrag lief damals ein halbes Jahr später aus. Doch es war überhaupt nicht absehbar, ob der FC noch den Klassenerhalt schaffen würde. Der FC war eine von mehreren Optionen für ihn. Ich denke, wir haben die richtige Entscheidung getroffen.“ (mze)