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Zum Rückzug von Stefan Müller-RömerBeim FC müssen die Grabenkämpfe aufhören

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Stefan Müller-Römer trat auf der Mitgliederratssitzung am Mittwoch als Vorsitzender des Gremiums zurück. Hier ist er im vergangenen Juni im Franz-Kremer-Stadion.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Am Ende kostete ihn die E-Mail-Affäre das Amt: Stefan Müller-Römer trat auf der Mitgliederratssitzung am Mittwoch als Vorsitzender des Gremiums zurück. Eine Zäsur für den Klub. Aber auch eine Chance, dass endlich Ruhe einkehrt, hofft unser Autor in seinem Kommentar.

Eins machte Stefan Müller-Römer (52) schon zu Beginn der Mitgliederratssitzung deutlich: Egal wie dieser Abend ausginge, er wolle sich der Mehrheitsmeinung beugen.

Das zeugt von Respekt vor dem Gremium, dessen Vorsitz er nun seit Jahren führte und in dem er so manchen Kampf vor allem mit dem alten Vorstand und der Geschäftsführung ausgefochten hat.

Am Ende stand eine Mehrheit für eine Ablösung des Anwalts an der Spitze des Mitgliederrats und damit auch dem Rückzug aus dem Gemeinsamen Ausschuss, der über alle Fragen von wirtschaftlicher Wichtigkeit am Ende zu entscheiden hat, über die EXPRESS von der Mitgliederratssitzung des 1. FC Köln exklusiv berichtet hatte.

Rückzug am Ende die beste Lösung

Am Ende ist dies die beste Lösung, schließlich hatte nicht nur die Geschäftsführung erklärt, man könne sich eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit nicht vorstellen.

Auch der Vorstand um Werner Wolf hatte Müller-Römer zu einem Rückzug gedrängt, der Druck aus dem Lager der Altinternationalen, die mediale Kritik an dem Mailverkehr mit einem Mitglied, den der „Kölner Stadt-Anzeiger” veröffentlicht hatte, sie war einfach zu groß.

Auch im Beirat war man der Meinung, nur mit einem Rückzug Müller-Römers bekäme man wieder Ruhe in den Klub.

Am Ende kippte der Mitgliederrat, auch wegen Engelbert Fassbender und Walther Boecker, die nicht von ihrer Rücktrittsdrohung im Falle eines „Weiter so“ abrückten. Und ein Zerbrechen des Gremiums wollte keiner riskieren.

Stefan Müller-Römer einer der Satzungs-Väter

Allerdings verliert der Klub an einer wichtigen Stelle einen Kämpfer für die Sache, für Vereinsdemokratie und Mitgliederrechte, sowie einen Überzeugungstäter, der aber in seiner Direktheit mehr als einmal über das Ziel hinausschoss – und damit für den Vorstand, den er selbst für das Amt mit ausgesucht und vorgeschlagen hatte, zur Belastung wurde.

Jetzt braucht der 1. FC Köln Geschlossenheit

Kehrt jetzt also endlich Ruhe ein? Zu hoffen wäre es, denn der 1. FC Köln braucht endlich Geschlossenheit und einen gemeinsamen Kampf um die Zukunft des Vereins. Die Grabenkämpfe müssen aufhören.

Ob der Klub selbstbestimmt überleben kann angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie und der gleichzeitig nötigen Investitionen in die Mannschaft ist längst nicht sicher.

Die wirtschaftlichen Zahlen sind tiefrot, die Eigenkapitaldecke schmilzt dahin. Hier verliert der Gemeinsame Ausschuss mit Müller-Römer eine mahnende Stimme, die immer wieder vor zu großen Risiken warnte.

Feindbild Stefan Müller-Römer ist aus dem Fokus

Die ist nun weg, aber auch das Feindbild, in dem viele den Unruhestifter sahen. Die anderen stehen nun noch mehr in der Verantwortung. Gerade die vielen Unterstützer Müller-Römers in der aktiven Fanszene werden nun genau hinschauen, ob sie der gerecht werden.

Alle wären aber gut beraten, für die Sache auf ein weiteres Gegeneinander zu verzichten. Denn es geht um die Zukunft des 1. FC Köln.