Wichtige FC-GesprächeGisdol soll verlängern – Profis erneut auf Gehalt verzichten

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Ratlosigkeit auf der FC-Bank: Markus Gisdol und seine Co-Trainer Frank Kaspari und André Pawlak (v.l.) sind nach dem 1:6 in Bremen völlig bedient.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Während sich Sportboss Horst Heldt (50) bereits über einen neuen langfristigen Vertrag freuen darf (hier lesen Sie mehr), muss sich Trainer Markus Gisdol (50) erstmal gedulden.

Eckhard Sauren: „Es ist wichtig, immer das Gesamte zu sehen“

Sein Arbeitspapier wurde nach dem erfolgreichen Klassenerhalt zunächst mal automatisch bis zum 30. Juni 2021 verlängert, eine längerfristige Ausdehnung ist aber trotz der unrühmlichen Negativ-Serie in Arbeit. „Soweit wir informiert sind, gibt es sehr gute Gespräche“, sagte FC-Präsident Werner Wolf (63), der gleichzeitig darauf verwies, dass es die Aufgabe der sportlichen Führung ist, Gisdol zu bewerten.

Das Vorstandstrio ließ aber durchblicken, dass man Gisdol grundsätzlich vertraut und man sich auch nicht von der Geister-Serie blenden lassen wolle. „Wir dürfen uns nicht zu sehr von kurzfristigen Dingen beeinflussen lassen. Es ist wichtig, immer das Gesamte zu sehen. Wenn man das ab dem 11. Spieltag sieht, dann war das unter dem Strich mehr als in Ordnung. Wir sind mitten in der Aufarbeitung, die wir als Vorstand sehr eng begleiten“, sagte Vizepräsident Eckhard Sauren (48).

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Die Führungsetage hat dabei die Hoffnung, dass Gisdol den Reset-Knopf drücken kann und zurück in die Erfolgsspur findet. „Er passt vom Stil nach Köln, wir vertrauen ihm. Ich glaube, dass wir mit dem Duo Markus Gisdol und Horst Heldt noch eine Menge Spaß haben werden“, sagt Werner Wolf.

1. FC Köln regt erneuten Gehaltsverzicht an

Als es im Frühjahr um einen Gehaltsverzicht der Profis ging, stimmte beim FC die gesamte Mannschaft zu.  Da die wirtschaftlichen Probleme, die nicht nur die Corona-Krise aufwarf, weiter Realität sind, wollen die FC-Verantwortlichen einen erneuten Verzicht anregen. Denn Liga-Boss Christian Seifert hat ausgeschlossen, dass die Fans zum Start der neuen Bundesliga-Saison wieder in die Stadien dürfen. Pro Geisterspiel fehlen dem FC Einnahmen zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro.

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Also ist erneut Solidarität gefragt, die bisherige Vereinbarung läuft am 30. Juni ab. „Wir haben noch keine Regelung besprochen, die Geschäftsführung  wird die Gespräche nach dem Urlaub aufnehmen. Wir sind zu 100 Prozent transparent. Die Spieler haben ein Recht darauf zu erfahren, wie es um den Verein steht“, sagt Werner Wolf, der auf Unterstützung hofft.

Heißt aber auch: Die FC-Kicker beziehen im Juli das volle Salär. Danach wird sich zeigen, ob die Profis ihren Klub in der Krise weiter unterstützen.