Wegen Modeste-TransferKeine Millionen-Zahlung: FC siegt vor Gericht gegen Berater

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FC-Stürmer Anthony Modeste beim Abschluss der vergangenen Saison in Bremen

von Martin Zenge (mze)

Köln – Den ersten Sieg der Saison feiert Köln vor Gericht!

Spielervermittler Giacomo Petralito (70) und seine Schweizer Agentur kassieren vom FC keine Kohle für den Transfer von Anthony Modeste (32) zu Tianjin Quanjian im Jahr 2017. Das Oberlandesgericht Köln hat das Urteil des Landgerichts bestätigt.

Fabio Cannavaros Aussage half nicht

Die Begründung: Petralitos Firma konnte nicht nachweisen, dass sie „Vermittlungsleistungen erbracht hat, die zu dem erfolgreichen Transfer wesentlich beigetragen haben“. Obwohl es einen Vermittlervertrag gab.

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Der Schweizer hatte vom FC zwei Millionen verlangt und sich vor allem darauf berufen, den damaligen Trainer Tianjins, den italienischen Weltmeister Fabio Cannavaro (46), von Modeste überzeugt zu haben. Doch das konnte Petralito nicht ausreichend beweisen – da half auch Cannavaros Aussage in Köln im Oktober 2019 nicht.

Alexander Wehrle: „Haben nie an unserer Position gezweifelt“

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) sagt: „Wir haben nie an unserer Position gezweifelt. Dementsprechend sind wir sehr froh, dass dieses Verfahren nun beendet und unsere Auffassung vollumfänglich bestätigt worden ist.“

Der 24. Senat des Oberlandesgerichts schloss sich einem Urteil des Landgerichts vom 10. Dezember 2019 an und hat wies den Kläger darauf hin, dass man beabsichtige, die Berufung mangels Erfolgsaussichten zurückzuweisen. Daraufhin hat Petralito die Berufung zurückgenommen – das erstinstanzliche Urteil zugunsten des FC ist somit nun rechtskräftig. 

500.000 Euro reichten Giacomo Petralito nicht

Wäre Petralito mal nicht zu gierig gewesen: Der FC hatte ihm anfangs noch eine außergerichtliche Zahlung von 500.000 Euro angeboten. Doch diese hatte er abgelehnt. Am ersten Verhandlungstag des Prozesses, der unter dem Aktenzeichen 21 O 205/18 geführt wurde, hatte Richter Jeckel dann einen Vergleich über 750.000 Euro vorgeschlagen. Das hatte wiederum der FC abgelehnt.

Der Klub fühlte sich im Recht – und wurde jetzt endgültig bestätigt!

Stürmer Modeste war im Juli 2017 erst nach langem Hin und Her nach China gewechselt. Zahlreiche Vermittler und Berater waren in den Deal involviert gewesen. 2018 kehrte der Franzose nach seiner Kündigung in Tianjin ablösefrei ans Geißbockheim zurück. (mze)