Veh zu Gisdols Sieglos-Serie„Irgendwann musst du Ergebnisse holen“

Veh

Armin Veh war am Sonntag im Doppelpass auf Sport1 zu Gast.

München – Die Start-Krise beim 1. FC Köln war auch ein zentrales Diskussions-Thema beim Doppelpass auf Sport1 am Sonntagmorgen. „Dauerkrise in Köln. Ist Gisdol noch der richtige Trainer?“, lautete die Frage des Senders an die Zuschauer.

Mit Ex-Geschäftsführer Armin Veh (59) war durchaus ein FC-Insider mit von der Partie. Doch der Vorgänger von Horst Heldt (50) bediente zunächst die üblichen Plattitüden. 13 Spiele in Folge ohne Sieg – für Veh ein Problem der Unruhe. „Entscheidend wird sein, dass endlich Ruhe in den Verein einkehrt, auf allen Ebenen. Das ist für diesen Verein lebensnotwendig“, lautete sein Erklärungsansatz.

Armin Veh im Doppelpass: „Es gibt zu viele Gremien beim FC“

„Ich zu meiner Zeit konnte beim FC keine Ruhe feststellen. Man musste seine Energie für Grabenkämpfe aufbringen. Deshalb hat’s mich auch bewogen zu sagen, dass ich es nicht mehr machen will. Ich hoffe, dass sie irgendwann zur Erkenntnis kommen, dass es nur miteinander geht. Wenn nicht, dann geht es immer auf den sportlichen Bereich runter.“ Veh, der in Köln nur noch mit Finanzchef Alex Wehrle (45) Kontakt hat, weiter: „Es gibt so viele Gremien beim FC. Die Leute sollen ihr Ego zurücknehmen und die machen lassen, die dafür bezahlt werden. Es geht nicht, dass man als Vorstand, der fast nie da ist, der Geschäftsführung Anweisung gebe, den Pressechef zu entlassen. Das geht ja nicht. Wenn man das von mir verlangt hätte, hätte man mich entlassen müssen.“

Alles zum Thema Markus Gisdol

Die Tatsache, dass der FC den Vertrag im Sommer mit Markus Gisdol vorzeitig bis 2023 verlängerte, obwohl dieser noch ein Jahr Vertrag hatte und sich die Sieglos-Serie zuspitzte, ließ allerdings auch Veh rätseln. „Den Verantwortlichen war es wohl wichtig, Kontinuität reinzubringen. Deshalb haben sie den Vertrag vorzeitig verlängert, weil sie an den Trainer glauben und ein Zeichen setzen wollten. Anders kann ich es mir nicht erklären.“

Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern

Allerdings weiß auch der frühere FC-Sportchef, dass Gisdol irgendwann die Kurve kriegen muss: „Fußball ist Wochengeschäft. Irgendwann musst du Ergebnisse holen. Du kannst es nicht wegdiskutieren, dass du zum Saisonende zehn Spiele nicht gewonnen hast. Dann geht man in die neue Saison, gewinnt wieder drei Spiele nicht. Dann hat man diese schwere Hypothek. Er muss ein Spiel gewinnen, sonst wird das immer wieder hochgerechnet.“

Sport-1-Experte Marcel Reif (70) glaubt noch an Besserung: „Sie haben mit Ondrej Duda und Sebastian Andersson gestandene Bundesliga-Spieler geholt. Man muss dem Trainer die Zeit lassen, diese zu integrieren. Wenn es dann nicht funktioniert, dann…“, sagte er ohne den Satz zu vervollständigen.

Marcel Reif im Doppelpass: „Alles nur an Gisdol festzumachen geht nicht“

Für Reif gibt es andere Probleme: „Das Publikum fehlt dem FC sehr. Aber alles nur an Gisdol festzumachen, das geht zu schnell“, meint der TV-Kommentator. „Das 1:6 zum Ende der vergangenen Saison in Bremen war eine Unanständigkeit. So was geht nicht. Das war unterirdisch. Aber sie haben auch eine Serie mit Gisdol gehabt, die aussah wie Fußball.“