So viele Punkte kosten Strafstöße den FCElfer-Seuche lässt Horn-Aufschwung untergehen

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Die nächste Niederlage nach einem Elfmeter: Rafael Czichos (l.) und Timo Horn sind ratlos.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Der 1. FC Köln und die Elfmeter. Kein anderes Thema nervt die Profis und Verantwortlichen am Geißbockheim so sehr wie die Strafstoß-Seuche!

Unglaublich aber wahr: An den ersten acht Spieltagen zeigten die Schiedsrichter im FC-Strafraum schon sechsmal auf den Punkt. Nur in Bielefeld (0:1) und Stuttgart (1:1) schaffte es die Mannschaft von Markus Gisdol (51), die 90 Minuten ohne einen Elfer für den Gegner zu überstehen. Einer der Hauptgründe für den Fehlstart mit nur drei Punkten und Platz 17!

Fünf Spieler des 1. FC Köln verursachen sechs Elfmeter 

Während der FC am ersten Spieltag mit der falschen Entscheidung von Referee Daniel Siebert (36) gegen Rafael Czichos (30) noch großes Pech hatte, waren die Pfiffe gegen Kingsley Ehizibue (25, gegen Gladbach), Sebastiaan Bornauw (21, gegen Frankfurt und in Bremen), Marius Wolf (25, gegen Bayern) und zuletzt Salih Özcan (22) beim 1:2 gegen Union Berlin völlig berechtigt und vor allem individuellen Patzern oder vorausgegangenen Fehlerketten geschuldet.

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Mit wie vielen Punkten der FC ohne die sechs Elfer dastehen würde, lässt sich natürlich nicht vollends beantworten – doch rechnet man diese Tore raus, hätte Köln nun zehn Zähler auf dem Konto und stünde auf einem beruhigenden zwölften Platz. Heißt: Bis zu sieben Punkte hat die Elfer-Seuche Gisdol & Co. schon gekostet! Unfassbar viel im Abstiegskampf.

Sebastian Andersson ratlos: „Ich kann das nicht erklären“ 

„Wir haben wieder einen Elfmeter gegen uns bekommen. Das war jetzt der sechste. Ich kann das nicht erklären“, schimpfte Stürmer Sebastian Andersson (29) nach der Niederlage gegen seinen Ex-Klub Union.

Man kann nahezu die Uhr nach dem Pfiff gegen den FC stellen. Auch wegen solcher Abwehr-Aussetzer zählt Sportchef Horst Heldt (50) die Kölner Profis vor dem Spiel bei Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) an: „Wir müssen jetzt noch intensiver filtern, wer in dieser schwierigen Situation in der Lage ist, mit dem Druck umzugehen und konstante Leistungen zu bringen – statt grobe Fehler zu produzieren.“

Timo Horn mit deutlichem Aufwärtstrend im Tor des 1. FC Köln 

Derjenige, der die Bälle nach den Strafstößen aus dem Netz holen muss, hat sich dagegen deutlich stabilisiert: Nummer eins Timo Horn (27) trat zuletzt wesentlich gefestigter als seine Vorderleute auf. Natürlich sagt auch er: „Der sechste Elfmeter ist zu viel und das muss man ganz nüchtern analysieren.“

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Gegen Unions Max Kruse (32) konnte Horn erstmals in dieser Saison parieren – allerdings ohne Happy End. Der FC-Torwart weiter: „Ich bereite mich auf jeden Elfmeterschützen vor. Der Trainer hat vor dem Spiel gesagt, ich soll mal eine Finte einbauen. Das hat gut geklappt und dann ist der Nachschuss drin. Das ist sinnbildlich für diese Situation.“

Horn bewahrte Köln vor allem bei den Punktgewinnen gegen Frankfurt, Stuttgart und Bremen vor noch mehr Unglück. An ihm lag es nicht in den vergangenen Wochen.