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Abwehr-Casting beim FCHeldt verrät, warum Czichos ran durfte – und nicht Meré

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Rafael Czichos warf sich bei seinem Comeback gegen Leipzig furchtlos in jeden Kopfball.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Es grenzte an eine Sensation, dass Rafael Czichos (30) bei der 2:4-Pleite gegen RB Leipzig schon wieder auf dem Platz stehen konnte. Genau 100 Tage zuvor hatte sich der FC-Verteidiger im Spiel bei Hertha BSC einen komplizierten Halswirbelbruch zugezogen.

Rafael Czichos ist glücklich über sein Comeback beim 1. FC Köln

Jetzt feierte er sein Comeback! „Es war ein schönes Gefühl, nach so einer langen Zeit wieder auf dem Platz zu stehen. Ich hatte ein griffiges Gefühl, bin mit den ersten Bällen ganz gut reingekommen. Nach so einer Pause ist es normal, dass die Power dann bisschen nachlässt. Ein erster Schritt für mich persönlich ist damit aber gemacht“, freute sich Czichos über seine ersten Bundesliga-Minuten seit Ende Februar. „Allerdings gab es den faden Beigeschmack, dass wir verloren haben“, ärgerte er sich über das Ergebnis.

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Alles zum Thema Rafael Czichos

Czichos rutschte nach der Rot-Sperre von Sebastiaan Bornauw (21) in die Mannschaft, erhielt überraschend den Vorzug vor Jorge Meré (23). „Rafa hat einen richtig guten Eindruck gemacht. Worauf sollten wir warten? Wir haben gesagt, dass wir ausprobieren müssen, ob er wieder bei 100 Prozent ist“, sagte FC-Trainer Markus Gisdol (50) über den Schachzug.

Sportchef Horst Heldt (50) verriet zudem, dass es im Vorfeld der Partie ein Abwehr-Casting gegeben hatte: „Wir hatten ein intensives Training, in dem wir noch mal explizit Wert darauf gelegt haben, dass alle Verteidiger richtig in die Zweikämpfe gehen. Es gab unzählige Kopfball- und Eins-gegen-Eins-Duelle. Wir wussten, dass Sebastiaan Bornauw für zwei Spiele gesperrt ist und wir uns Gedanken machen müssen, wer ihn ersetzt. Da war diese intensive Trainingseinheit der beste Test.“

Mit Czichos als Sieger! Heldt weiter: „Wir haben gemerkt, dass Rafa definitiv in der Lage ist, zu spielen. Klar hätte es in der Luft problematisch werden können, aber er hatte null Probleme vom Kopf her, in die Duelle zu gehen – das war alles weg. Deswegen haben wir uns entschieden, ihn spielen zu lassen.“

Kölns Sportchef ist voll des Lobes für seinen Abwehrboss: „Er war Stammspieler und saß nicht aus Leistungsgründen draußen. Rafa war ein wichtiger Faktor, hatte seinen Stammplatz zu Recht. Er hat Top-Leistungen erbracht. Wir haben nach Leipzig noch wichtige Spiele, auch deswegen haben wir ihn eingesetzt – jedes Spiel hilft ihm nach der langen Verletzungspause. Beim nächsten Einsatz wird er schon davon profitieren. Das war die richtige Entscheidung.“

Markus Gisdol verteilt Sonderlob an Rafael Czichos

Czichos zahlte das Vertrauen der FC-Verantwortlichen über weite Strecken zurück. Zwar merkte man dem zähen Verteidiger die lange Spielpause gelegentlich noch an – so wie vor dem 1:1 als er das entscheidende Kopfballduell gegen Patrik Schick verlor – doch im Großen und Ganzen war mehr Licht als Schatten in seinen Aktionen zu sehen.

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Dafür ergatterte er nach Schlusspfiff ein „Sonderlob“ von Gisdol: „Er hat es bravourös gemacht. Er war der Spieler, den ich mir auf dem Platz gewünscht habe. Hut ab vor seiner Leistung“, sagte der FC-Coach anerkennend und konnte das Comeback gar nicht genug würdigen: „Rafa hat genau das gemacht, was ihn vor seiner Verletzung ausgezeichnet hat. Er hat uns Stabilität gegeben. Das war bemerkenswert nach dieser Pause.“