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Rücktritt? Star-Verkäufe?Fans löchern FC-Vorstand – Antwort auf Struth-Breitseite

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FC-Präsident Werner Wolf (r.) beim Relegations-Hinspiel gegen Kiel am 26. Mai 2021 mit Geschäftsführer Alexander Wehrle

von Martin Zenge (mze)

Köln – Es sind harte Zeiten für den 1. FC Köln und seinen Vorstand, der nach der Last-Minute-Rettung und dem Heldt-Rauswurf von vielen Seiten scharf kritisiert wurde. Am Montagabend (7. Juni) stellte sich Präsident Werner Wolf (64) mit seinen Vizes Eckhard Sauren (49) und Carsten Wettich (41) den drängendsten Fragen der Fans.

  • Präsidium des 1. FC Köln stellt sich bei Mitglieder-Stammtisch
  • Die wichtigsten Aussagen von Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich
  • FC-Vorstand denkt nicht an Rücktritt

Wolf & Co. luden zum virtuellen Mitglieder-Stammtisch – rund 1200 Anhänger waren dabei. EXPRESS fasst die wichtigsten Aussagen zusammen.

Vorstand des 1. FC Köln denkt nicht an Rücktritt

Kein Rücktritt! Bei der Mitgliederversammlung am 17. Juni geht es vor allem um die Wahl von Interims-Vize Wettich und die Entlastung des Vorstands. Doch selbst wenn einer der Punkte in die Hose gehen sollte, denkt das Präsidium nicht an einen Rücktritt!

Alles zum Thema Horst Heldt

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Das Präsidium des 1. FC Köln und Fan-Betreuer Rainer Mendel (r.) beim Mitglieder-Stammtisch im Rhein-Energie-Stadion am Montag, 7. Juni 2021.

Klartext Sauren: „Wenn wir zurücktreten, würden drei Personen aus dem Mitgliederrat nachrücken. Bei aller Wertschätzung für den Mitgliederrat: Das kann nicht im Sinne des Klubs sein, wenn Werner und ich zurücktreten würden. Wir hoffen, dass wir entlastet werden. Aber selbst wenn es nicht so ist, werden wir uns dazu entschließen, weiterzumachen. Es gibt viele Herausforderungen, die wir gemeinsam meistern müssen.“

Wolf und Sauren werben für Wettichs Wahl, wollen unbedingt in dieser Konstellation in die Zukunft gehen: „Wählt bitte Carsten Wettich, so ist der Vorstand gut zusammengesetzt.“

Werner Wolf antwortet Kritik von Volker Struth

Weiter keine Investoren: Spielerberater Volker Struth hatte zuletzt erklärt, es gebe Investoren, die bereit wären, sich beim FC zu engagieren, ohne sofort den Klub übernehmen zu wollen. Die Strategie der Kölner Bosse, partout nicht auf Geld von außen setzen zu wollen, hatte Struth deutlich kritisiert.

Die Antwort von Präsident Wolf: „Unsere Sichtweise ist: Sollte ein Teil des Vereins verkauft werden, entscheiden das die Mitglieder und nicht Herr Struth. Im Moment halten wir den Verkauf von Anteilen nicht für notwendig.“

Wettich schätzt den Wert des FC auf 250 bis 300 Millionen Euro und ergänzt: „Der Vorstand ist angetreten, um es ohne Investoren zu schaffen. Das geht grundsätzlich auch nach Corona noch. Wir müssen nachhaltig mehr Geld schaffen. Wenn wir zehn Prozent verkaufen, hilft uns das vielleicht eine Saison lang. Das kann nicht der Sinn sein.“

FC-Vorstand will Versöhnung mit Horst Heldt

Treffen mit Heldt und Funkel: Die Trennung von Sportboss Horst Heldt (51) lief alles andere als harmonisch. Und Retter-Coach Friedhelm Funkel (67) hatte sich über mangelnden Kontakt zum Vorstand beschwert. 

Mit beiden will sich das Präsidium in naher Zukunft noch einmal zusammensetzen. „Wir werden auf Horst zugehen und den Dialog suchen. Wir hoffen, dass der Frust dann verflogen ist. Wir hatten auch schon Austausch mit Friedhelm Funkel, da wird es ein gemeinsames Abendessen geben. Wir wollen uns noch mal bei beiden bedanken“, so Sauren.

Volles Vertrauen für Wehrle: Bis auf Weiteres ist Finanz-Experte Alexander Wehrle (46) alleiniger Geschäftsführer. Trotz Angebote anderer Klubs und Wehrles Ärger über den Heldt-Rauswurf lobt Wolf die Zusammenarbeit.

Das FC-Oberhaupt: „Im Wesentlichen haben wir ein sehr gutes Verhältnis. Alex Wehrle hat auf der Pressekonferenz in der vergangenen Woche deutlich gemacht, dass wir ein sehr offenes Verhältnis pflegen. Ich bin froh, ihn motiviert an unserer Seite zu haben. Es ist ganz normal, dass man nicht immer zu 100 Prozent übereinstimmt. Wir als 1. FC Köln sind ein sehr emotionaler Laden. Da gibt es Diskussionen und die sind gut, weil sie zu besseren Entscheidungen führen. Wir arbeiten sehr offen, freundschaftlich und fair zusammen.“

So arbeitet der Vorstand: Viele Fans und Mitglieder fragten sich in den vergangenen Monaten: Was macht dieser Vorstand eigentlich?

Wolf erklärt: „Vieles von dem, was wir machen, kann man nicht in die Öffentlichkeit tragen. Mit der Geschäftsführung haben wir viel dazu beigetragen, dass wir weiter handlungsfähig sind. Es gab erhebliche Umsatzeinbuße und wir mussten schauen, dass es beim 1. FC Köln weitergeht. Wir haben mit der Geschäftsführung versucht, Kosten massiv zu reduzieren und so gearbeitet, dass wir am Ende des Tages eine Lizenz ohne Auflagen bekommen haben. Das hat einen Großteil unserer Aktivitäten geprägt. Und wir sind der Frage nachgegangen, wie wir uns neu aufstellen können. Wir haben eine Strategie erarbeitet. Ansonsten hat der Vorstand auch versucht, den Kontakt zu den Mitgliedern zu halten.“

Eckhard Sauren: „Haben als Vorstand Fehler gemacht“

Selbstkritik: Die FC-Bosse wissen, dass sie selbst Anteil an der Krisen-Saison und den chaotischen vergangenen Wochen haben. Sauren selbstkritisch: „Wir haben als Vorstand sicher den einen oder anderen Fehler gemacht, vor allem in der Kommunikation. Wenn man das große Ganze sieht, brauchen Veränderungsprozesse allerdings Zeit. Die nehmen wir uns. Wir analysieren alles und wollen die richtigen Entscheidungen treffen. Insbesondere, was die Kader-Thematik angeht, haben wir einen Rucksack geerbt.“

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Bornauw6.6

Sebastiaan Bornauw (1. FC Köln, hier am 28. Mai 2021) wird vom VfL Wolfburg umworben.

Star-Verkäufe: Köln braucht ein deftiges Transfer-Plus, von 20 bis 30 Millionen Euro ist die Rede. Vor allem Sebastiaan Bornauw (22) und Ellyes Skhiri (26) gelten als Verkaufskandidaten. Die Fans fürchten schon jetzt, dass die Truppe nicht stark genug für den Klassenerhalt sein könnte!

Sauren: „Wir verstehen die Sorgen. Es ist sehr schwer, das Corona-Minus aufzufangen. Wir brauchen aber keine Spieler unter Wert abgeben. Dass der eine oder andere geht, können wir nicht ausschließen. Aber wir tun das aus einer Position der Stärke und beziehen das Trainerteam natürlich überall ein.“