Psychologische Hilfe?Wie Gisdol und Heldt die Geister-Blockade lösen wollen

GYI_1215626457

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Bei Geisterspielen ist der Wurm drin. Aus den letzten vier Partien ohne Zuschauer holte der FC magere zwei Zähler. Mit Champions-League-Aspirant RB Leipzig wartet am Montag (20.30 Uhr, DAZN & Amazon)  zudem ein dicker Brocken. Markus Gisdol (50) sieht trotz der Geister-Blockade dennoch keine bedrohliche Situation für sein Team.

Markus Gisdol sieht auch viel Gutes

„Ich bin nicht so kritisch, wie es andere im Moment sind. Ich sehe viel Gutes in der Mannschaft“, sagte der FC-Trainer und fügt an: „Es ist wichtig, realistisch zu bleiben. Wenn man einen Entwicklungsweg geht, gehört es dazu, dass neben Höhen auch Täler dazugehören.“

Nachdem der FC vor der Corona-Zwangspause auf der Erfolgswelle surfte, ist nun ohne Zuschauer plötzlich die Luft raus. Einige Akteure kommen mit den veränderten Bedingungen nicht zurecht, leiden offenbar an einer Geister-Blockade.  „Wir wissen, dass wir eine intensive Kommunikation brauchen. Ich bin mir sicher, dass wir schon Lösungsansätze gefunden haben“, sagt Horst Heldt (50) der die Probleme früh angesprochen hat. 

Alles zum Thema Markus Gisdol

Hier lesen Sie mehr: DFB sperrt Sebastiaan Bornauw nach Roter Karte gegen Hoffenheim

Der FC-Sportchef ergänzt: „Als wir angefangen haben, haben wir auch eine Analyse gemacht, was wir verändern müssen. Das haben wir damals geschafft, das werden wir auch jetzt schaffen.“

Horst Heldt lehnt Hilfe von außen ab

Hilfe von außen lehnt Heldt dabei aber ab. Auf die Frage, ob ein Mentaltrainer die Köpfe der Spieler wieder freibekommen könnte, sagte er am Freitag in der virtuellen Pressekonferenz: „Nein, das macht keinen Sinn. Natürlich muss man immer alles hinterfragen, das ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Jobs. Wir überprüfen immer alles, um es dann besser zu machen. Das ist jetzt Neuland für uns, aber dem werden wir uns stellen, die Situation nehmen wir an. Als wir angefangen haben, haben auch alle gesagt, das wäre aussichtslos.“

imago0047289970h

FC-Sportboss Horst Heldt erschien zum Hoffenheimspiel mit einer Hennes-Maske.

1. FC Köln hat Klassenerhalt im Blick

Aussichtslos ist für den FC nach dem verpennten Start nun auch der Kampf um Europa. Während sich nun Teams wie Hoffenheim und Freiburg ein Schnecken-Rennen um die internationalen Plätze liefern, fokussieren sich die FC-Verantwortlichen trotz des Sieben-Punkte-Polsters voll auf den Klassenerhalt.

Das Spiel 1. FC Köln gegen RB Leipzig gibt es z.B. live bei Amazon Prime Video zu sehen, für Prime-Mitglieder ohne zusätzliche Kosten und in voller Länge.

*Hier zum Spiel bei Prime Video >>>

„Wir waren nie weg aus dem Abstiegskampf. Heldt: Ich wundere mich da ein bisschen über die Warnehmung, dass wir da eine Veränderung bei unseren Zielen vorgenommen hätten. Unser Ziel ist es, die Klasse zu halten. Wir haben damals gesagt, wenn wir das schaffen, dann wäre das eine unfassbare Leistung.“

Um da endlich Ruhe in das Thema zu bekommen und auch die letzten Zweifel zu beseitige, soll dafür der erste Geister-Heimdreier der Geschichte her.

Hier können Sie die wichtigsten Aussagen der Pressekonferenz noch einmal nachlesen.

12.34 Uhr: Über mögliche Lockerungen des DFL-Hygienekonzept sagt Heldt: „Ich glaube es ist der falsche Zeitpunkt, über Lockerungen des Konzepts zu reden. Das hat sich eingespielt. Ich denke, dass da Veränderungen nicht förderlich sind. Bis zum Ende der Saison sollten das alle vollumfänglich leisten. Für die neue Saison macht das vielleicht Sinn.“

12.32 Uhr: Über das DFL-Hygienekonzept sagt Heldt: „Überrascht bin ich nicht, da ich Vertrauen in das Konzept so habe. Ich glaube erkennen zu können, dass sich da alle Mühe geben. Ich glaube die intensive Begleitung durch die Maßnahmen zeigt Wirkung. Wir müssen da auf dem Weg weiter gehen. Wir sind sehr sensibilisiert, dass wir alles einhalten. Aber wir wollen uns natürlich nicht daran gewöhnen.“

12.29 Uhr: Markus Gisdol über einen möglich Einsatz von Czichos: „Rafael ist seit zwei Wochen im Mannschaftstraining. Da hat er einen guten Eindruck hinterlassen. Für ihn war es ein Glück, dass die große Corona-Pause kam, so hat er Chancen auf Einsätze. Ich denke, wir werden ihn diese Saison noch sehen. Ob es am Montag schon reicht, muss man sehen. Er ist insgesamt sehr positiv. Da haben die Ärzte und die Reha-Abteilung gute Arbeit geleistet.“

12.27 Uhr: Gisdol: „Wir kommen im Moment insgesamt ein bisschen zu schlecht weg, was die Leistungen der letzten Partien angeht. Wir haben vieles gut gemacht, ich habe viele gute Dinge gesehen. Wir werden unseren Weg da weiter gehen.“

12.25 Uhr: Horst Heldt über die Entwicklung seit Amtsantritt: „Es war am Anfang eine schwierige Phase. Durch intensive Arbeit haben wir es geschafft, eine Veränderung herbeizuführen. Da ist eine absolute Weiterentwicklung. Die ist aber auch noch nicht beendet.“

12.23 Uhr: Über mögliche Lösungsansätze sagt Heldt: „Wir wissen, dass wir eine intensive Kommunikation brauchen. Ich bin mir sicher, dass wir schon Lösungsansätze gefunden haben. Als wir angefangen haben, haben wir auch eine Analyse gemacht, was wir verändern müssen. Das haben wir damals geschafft, das werden wir auch jetzt schaffen. Es gibt ja keine große Änderung an unserer Situation. Ich wundere mich da ein bisschen über die Warnehmung, dass wir da eine Veränderung bei unseren Zielen vorgenommen hätten. Unser Ziel ist es, die Klasse zu halten. Wir haben damals gesagt, wenn wir es schaffen die Klasse zu halten, dann haben wir etwas erreicht. Wir legen uns natürlich nicht auf den Rücken und versuchen weiter, das Beste herauszuholen. Wir werden unsere Ziele erreichen.“

12.19 Uhr: Auf die Frage, ob ein Mentaltrainer sinnvoll wäre, erklärt Horst Heldt: „Nein, ich glaube das macht keinen Sinn. Natürlich muss man immer alles hinterfragen, das ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Jobs. Wenn man zwei oder drei Spiele nicht gewinnt, dann stellt man ja nicht direkt seine Arbeit ein. Wir überprüfen immer alles, um es dann besser zu machen. Das ist jetzt Neuland für uns, aber dem werden wir uns stellen, die Situation nehmen wir an. Als wir angefangen haben, haben auch alle gesagt, das wäre aussichtslos, jetzt haben wir eben eine andere Situation.“

12.17 Uhr: Markus Gisdol erklärt: „Dass man auch Spiele drin hat, die nicht der allgemeinen Erwartungslage entsprechen, hat uns nicht überrascht. Es ist wichtig, realistisch zu bleiben. Wenn man einen Entwicklungsweg geht, gehört es dazu, dass neben Höhen auch Täler dazugehören. Entscheidend ist, dass die Mannschaft einen stabilen Eindruck macht. Wir werden aus dieser Phase viel mitnehmen können, grade was den Umgang mit sich selbst als Person angeht, bei den Spielern.“

12.14 Uhr: Markus Gisdol: „Es ist für uns alle Neuland ohne Zuschauer. Wir hoffen trotzdem, dass wir unseren Heimvorteil nutzen können. Wir lernen grade viele Dinge, wir sind auf einem guten Weg. Dass man dann auch mal Spiele dabei hat, in denen man keine drei Punkte holt, dass gehört auch dazu.“

12.13 Uhr: Markus Gisdol erklärt, wie er Bornauw ersetzen könnte: „Wir haben die Möglichkeit, mit Mere aufzufüllen. Auch Voloder ist eine Option. Aber auch über Rafael Czichos muss man nachdenken. Wir haben da schon Lösungen im Blick. Die Spieler bringen andere Stärken mit als Sebastiaan. Da ist noch nichts entschieden, wir sind aber gut aufgestellt.“

12.11 Uhr: Zu RB Leipzig: „Hertha hat es gut gemacht gegen sie, trotzdem war Leipzig in allen Spielen dominant. Gegen Leipzig läuft niemand Gefahr, den Gegner zu unterschätzen. Die Mannschaft ist gespickt mit Top-Spielern, ein absoluter Champions-League-Kandidat. Sie sind sehr variabel, da hat man schon alles gesehen. Eine spannende Aufgabe.“

12.10 Uhr: Julian Nagelsmann hatte sich bereits über die Spielansetzung beschwert. Gisdol sagt: „Das habe ich überhaupt nicht mitbekommen. Ich nehme das so, wie es ist. Mal hat man selber einen Tag weniger, mal die anderen Mannschaften. Das gleicht sich dann irgendwie aus. Niemand wollte die Corona-Pause, die DFL ist da natürlich auch in eine schwierige Situation geraten. Wenn man in sieben Wochen zwei Englische Wochen hat, dann finde ich das in Ordnung.“

12.08 Uhr: Zu Jonas Hectors überraschender Nicht-Berücksichtigung sagt Gisdol: „Jonas ist seiner Verantwortung zu 100 Prozent gerecht geworden. Das war vorbildlich. Wenn ein Spieler spürt, dass er sich nicht gut fühlt oder Probleme hat, dann erwarte ich, dass er mir das mitteilt, um damit der Mannschaft zu helfen. Dafür haben wir viele frische Spieler, die auf einen Einsatz bringen. Das gehört zu einem Mannschaftssport dazu.“

12.05 Uhr: Markus Gisdol zur Personallage: „Dominick Drexler hat intensive Behandlung gebraucht. Gestern Nachmittag sah das aber schon sehr vielversprechend aus. Wir müssen aber noch abwarten. Außer Marcel Risse ist der ganze Kader sonst einsatzbereit.“

12.03 Uhr: Auf die Frage zur Aufarbeitung der Hoffenheim-Pleite sagt Markus Gisdol: „Wir waren da fehlerhaft, was die Gegentore anging. Da hatten wir einige taktische Dinge nicht richtig. Wir hatten aber auch gute Momente. Die Tore haben wir zu leicht hergeschenkt. Wir müssen wieder kompakter sein. Wir wollen das wieder in mehr Zählbares ummünzen.“

12.00 Uhr: Herzlich Willkommen zum Ticker der Pressekonferenz des 1. FC Köln vor der Partie gegen RB Leipzig am Montag.