Neuer FC-MediendirektorNach Kaufmann-Entlassung: Klub-Bosse setzen auf Interimslösung

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FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (l.) und Ex-Medienchef Tobias Kaufmann, hier im Juni 2020 am Geißbockheim.

von Alexander Haubrichs (ach)Martin Zenge (mze)

Köln – Vor zweieinhalb Wochen verkündete FC-Präsident Werner Wolf (64) die Trennung von Mediendirektor Tobias Kaufmann (44). Dessen Posten wird nun zunächst interimsweise neu besetzt.

Nach EXPRESS-Informationen soll Jürgen Homeyer den Job übernehmen, bis die Klub-Verantwortlichen eine feste Lösung gefunden haben. 

Jürgen Homeyer übernimmt Posten beim 1. FC Köln interimsweise

Homeyer betreibt in Düsseldorf eine PR-Agentur. Zuvor war er unter anderem Kommunikationschef der Lufthansa und Metro sowie Pressesprecher bei der Telekom. Als Journalist arbeitete er für Focus Money und die Wirtschaftswoche.

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Homeyer berät das FC-Präsidium bereits seit Monaten, was für das mangelnde Vertrauen zu Kaufmann spricht – der ausschlaggebende Grund für dessen Entlassung.

Tobias Kaufmann klagt gegen 1. FC Köln

Wolf hatte die Trennung überraschend im Rahmen eines Online-Mitgliederstammtisches verkündet: „Ich kann bestätigen, was im Geißbockheim bereits über die Flure geistert: Es stimmt, Tobias Kaufmann, unser Mediendirektor, wird uns verlassen. Ich kenne Herrn Kaufmann seit vielen Jahren und schätze ihn. Er hat in den vergangenen sieben Jahren viel für unseren Klub geleistet. Das war eine Entscheidung, die beiden Seiten nicht leicht gefallen ist. Aber sie ist gefallen. Herr Kaufmann wird den FC verlassen und sich nach neuen Herausforderungen umsehen. Wir sind ihm überaus dankbar für seine Leistung in den vergangenen sieben Jahren.“

Kaufmann war zunächst freigestellt worden, erst diese Woche erreichte ihn die schriftliche Kündigung. Gegen diese klagt er nun vor dem Kölner Arbeitsgericht.

Proteste gegen Kaufmann-Aus beim 1. FC Köln

Kaufmanns direkte Vorgesetzte, die Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) und Horst Heldt (50), hatten sich lange gegen die vom Präsidium angewiesene Kündigung ihres Medienchefs gewehrt.

Unter Kaufmanns ehemaligen Arbeitskollegen am Geißbockheim ist die Aufregung groß. Jahrelang hatte man sich mit der Rückendeckung der Geschäftsführung sicher gefühlt, auch dann wenn die Ex-Bosse die Ablösung nach Fehltritten forderten. Nun gab es erstmals eine Anweisung des Gesellschafters zur Trennung von einem Mitarbeiter – ein bislang einmaliger Vorgang.

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Daher schrieben die Abteilungsleiter, die schon unmittelbar nach der Entlassung Kaufmanns protestiert hatten, einen gemeinsamen Brief an den Vorstand und brachten ihr Unverständnis und ihre Besorgnis zum Ausdruck.

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Werner Wolf plant Friedensgipfel

Das Präsidium um Wolf hatte mit einer Reaktion rechnen müssen. Dass diese so heftig ausfiel, lässt die Bosse keinesfalls kalt.

„Das macht uns betroffen und wir nehmen das ernst“, sagt Wolf. Nach EXPRESS-Informationen soll es deshalb unmittelbar nach seiner Rückkehr aus dem Südtirol-Urlaub einen Gipfel am Geißbockheim geben.