Modeste-ProzessFC siegt vor Gericht gegen Vermittler Petralito

Giacomo_Petralito_Alexander_Wehrle_FC

Der FC, vertreten durch Finanzboss Alexander Wehrle, siegte im Prozess gegen Vermittler Giacomo Petralito (l.)

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln  – Der 1. FC Köln kann noch gewinnen - zumindest vor Gericht.

Seit Monaten stritt man sich mit dem umstrittenen Schweizer Spielerberater Giacomo Petralito (70) um die Zahlung einer Vermittlergebühr wegen des Wechsels von Anthony Modeste (31) zu Tianjin Quanjian im Sommer 2017.

Gerichtsurteil wegen Anthony Modeste: FC siegt gegen Vermittler Giacomo Petralito

Am Dienstagmorgen fiel dann die Entscheidung des Landgerichts Köln unter dem Vorsitz von Richter Marcus Leckel. Der wies die Klage Petralitos ab – und folgte damit der Argumentation der Kölner Anwälte. Da nutzte dem Berater, der mit einer ähnlichen Klage auch schon gegen Schalke 04 gescheitert war, auch teilweise illustre Zeugen nicht.

Alles zum Thema Anthony Modeste

Im Oktober hatte Weltmeister Fabio Cannavaro (46), damals Trainer von Tianjin, ausgesagt. Doch der konnte die Argumentation der Kläger nicht überzeugend stützen.

Lesen Sie hier: Fabio Cannovaro am Landgericht Köln im Zeugenstand

Damit geht Petralito leer aus. Dabei hatte der FC ihm anfangs eine außergerichtliche Zahlung von 500.000 Euro angeboten. Das hatte er abgelehnt. Am ersten Verhandlungstag des Prozesses, der unter dem Aktenzeichen 21 O 205/18 geführt wurde, hatte Richter Jeckel einen Vergleich über 750.000 Euro angeboten. Das hatte dann wiederum der FC abgelehnt, fühlte sich im Recht.

Kein wesentlicher Beitrag zum Modeste-Deal

Das wurde nun bestätigt. Obwohl es einen Vermittlervertrag zwischen Petralito und dem FC gab, habe der keinen wesentlichen Beitrag zum 28-Millionen-Euro-Transfer beitragen können. Ganz anders etwa als Franjo Vranjkovic, der bei der Verhandlung im September tiefe Einblicke in den Ablauf des Deals gegeben hat.

500.000 Euro für Verstärkungen beim 1. FC Köln

Der FC muss damit nichts bezahlen, auch auf den Verfahrenskosten bleibt Kläger Giacomo Petralito sitzen. „Das Urteil spiegelt den Prozessverlauf wider. Für den 1. FC Köln ist das ein erfolgreicher Tag“, sagte FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle (44) dem EXPRESS. Verzichtet Giacomo Petralito auf eine Berufung, kann der FC auch 500.000 Euro Risiko-Rückstellung auflösen und für Verstärkungen in der Winterpause nutzen.