Kölns Rettungs-RezeptDer Funkel-Faktor: Warum es beim FC wieder läuft

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So erlebte Friedhelm Funkel den Schlusspfiff in Augsburg am Freitagabend (23. April). Neben dem FC-Coach jubelt Torschütze Florian Kainz.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Köln ist wieder auf Kurs Klassenerhalt. Nach den Erfolgen gegen Leipzig (2:1) und Augsburg (3:2) hat der FC das rettende Ufer im Visier – auch dank Feuerwehrmann Friedhelm Funkel (67). Wie hat der Trainer-Oldie dem Krisen-Klub das Sieger-Gen zurückgebracht? EXPRESS erklärt den Funkel-Faktor!

  • 1. FC Köln unter Friedhelm Funkel wieder in der Spur
  • Trainer ist vor allem als Psychologe gefragt
  • Sportboss Horst Heldt lobt Funkels Arbeit

1. FC Köln nach Sieglos-Serie wieder in Schlagdistanz

Noch vor einer Woche taumelte der 1. FC Köln mit neun sieglosen Spielen in Serie Richtung 2. Bundesliga. Jetzt ist Platz 15 in der durch Herthas Corona-Quarantäne unberechenbaren Tabelle nur noch einen Punkt entfernt. Friedhelm Funkel hat den FC wachgeküsst.

Sein Geheimrezept: Alles Kopfsache!

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Der Chefcoach ist vor allem als Psychologe gefragt, erklärt seinen Aufschwung mit dem FC so: „Das Sprechen war das Allerwichtigste. Ich habe noch nie in meiner Karriere in so kurzer Zeit so viel mit den Spielern geredet. Aufgrund der außergewöhnlichen Situation war es wichtig, ihnen Mut zuzusprechen. Sie sollen sich auf ihre Stärken besinnen, die negativen Dinge der Wochen zuvor aus den Köpfen kriegen. Sie können immer zu mir kommen, meine Tür steht immer offen. Das habe ich den Jungs gesagt.“

Jonas Hector: Friedhelm Funkel gibt 1. FC Köln Selbstvertrauen

Bei der Mannschaft kommt Funkels Weg gut an. Kapitän Jonas Hector (30) sagt: „Er hat über lange Jahre Erfahrung in der Bundesliga gesammelt, weiß, wie das Geschäft läuft und wie man solche Situationen angehen muss. Er hat uns Selbstvertrauen gegeben.“

Das war beim 3:2 in Augsburg vor allem in der ersten Halbzeit zu sehen, als der FC die Hausherren mit 3:0 an die Wand spielte. „Das war die beste Halbzeit dieser Saison“ sagt Sportboss Horst Heldt (51) und lobt seinen Retter-Coach: „Friedhelm trifft genau die richtigen Worte bei jedem Einzelnen.“

Damit hat er offensichtlich eine Blockade in den Spieler-Köpfen gelöst. „Eine neue Ansprache, eine neue Herangehensweise löst bei dem ein oder anderen etwas aus. Das ist auch die Hoffnung dabei“, sagt Heldt.

Friedhelm Funkel vertraut auf André Pawlak

Personell und taktisch hat Funkel nach dem Aus von Vorgänger Markus Gisdol (51) nicht viel geändert – dafür war auch kaum Zeit. Die Hauptarbeit auf dem Trainingsplatz hat Assistent André Pawlak (50) übernommen, der zuvor schon an der Seite von Gisdol und Achim Beierlorzer (53) gearbeitet hatte.

Funkel zum EXPRESS: „Ich muss mein Trainerteam loben, allen voran André. Das ist ein großer Bestandteil dessen, was uns geholfen hat.“

Für die Abstiegs-Endspiele geben Funkel und Pawlak der Mannschaft einen klaren Plan mit auf den Weg. „Das ganze Trainerteam stellt uns gut ein. Wir haben wieder Freude, Fußball zu spielen“, so Florian Kainz (28).

Friedhelm Funkel und der 1. FC Köln profitieren von Rückkehrern

Ebenfalls ganz entscheidend: Langzeitverletze wie Kainz, Hector, Sebastiaan Bornauw (22) und Sebastian Andersson (29) kommen immer besser in Form. Zudem ist das Spielglück zurück – anders als gegen Dortmund (2:2) und Mainz (2:3), als Köln Last-Minute-Gegentreffer kassiert hatte.

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Jetzt bleiben dem FC drei weitere Spiele, um die Rettung einzutüten – gegen Freiburg, Hertha und Schalke müssen weitere Punkte her! Heldt: „Das bleibt eng. Es ist enorm wichtig, dass wir so weitermachen. Das Gefühl, zwei Spiele hintereinander gewonnen zu haben, ist schön, aber wir sind noch lange nicht durch.“

Funkels Ansage ist unmissverständlich: „Unser Ziel muss sein, die drei Spiele zu gewinnen.“