Köln in der KriseGisdol und den FC rettet nur das nächste Weihnachtswunder

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Markus Gisdol am Montag nach der Union-Pleite. Der FC-Coach stand mit den Ersatzspielern auf dem Trainingsplatz.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln – Enttäuscht, ernüchtert, frustriert – so beschrieb Sportchef Horst Heldt (50) die Lage beim 1. FC Köln nach der 1:2-Pleite gegen Union Berlin.

Und wer sich den Spielplan bis Jahresende anschaut, findet dort wenig Grund zur Hoffnung. Coach Markus Gisdol (51) braucht das nächste Weihnachtswunder, um sich und den FC zu retten!

1. FC Köln vor hartem Bundesliga-Programm

Am Samstag (15.30 Uhr, Sky) geht es zu Vizemeister Borussia Dortmund und mit dem bislang ungeschlagenen VfL Wolfsburg (5. Dezember, 15.30 Uhr) sowie den Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen (16. Dezember, 20.30 Uhr) und RB Leipzig (19. Dezember, 15.30 Uhr) warten in den kommenden Wochen noch weitere Top-Teams auf den FC.

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Mainz (12. Dezember, 15.30 Uhr) ist bis zum Fest der einzige Gegner, der aktuell nicht auf einem Europapokal-Platz steht. Aus Kölner Sicht muss man allerdings befürchten, dass sich der FSV mit dem 3:1-Sieg in Freiburg am Sonntag selbst wiederbelebt hat.

Gelingt dem 1. FC Köln wie 2019 aus dem Nichts die Wende?

Für Gisdol muss angesichts dieses Programms wie schon 2019 eine Überraschung her, um mit dem FC an Weihnachten über dem Strich zu stehen. Damals gelang nach einer 0:2-Niederlage bei Union Berlin – und dem Absturz auf Platz 18 – gegen den haushohen Favoriten Bayer Leverkusen die nicht für möglich gehaltene Wende.

Der 2:0-Derby-Erfolg war der Startschuss für die Erfolgsserie mit acht Siegen in zehn Spielen und damit der Grundstein für den späteren Klassenerhalt. Drei dieser Dreier feierte Köln bis zur Winterpause (neben Leverkusen gegen Frankfurt und Bremen), sprang damit vom letzten auf dem 15. Rang.

So ein Weihnachtswunder muss sich der FC, der seit dem 6. März auf einen Bundesliga-Sieg wartet, ganz dringend wieder erarbeiten. Nach der Union-Pleite lautet die Frage aber mehr denn je: Wie soll das klappen?

1. FC Köln macht keine Fortschritte

Gisdol und seiner Mannschaft gelingt es weder, die immer gleichen Defensiv-Aussetzer abzustellen, noch irgendein Offensiv-Konzept auf den Rasen zu bringen. „Wir müssen versuchen, Fehler zu minimieren, was dazu führt, dass wir vorsichtiger agieren. Gleichzeitig wissen wir, dass das kein dauerhaftes Erfolgsrezept ist. Wir müssen in den Modus kommen, selbst zu agieren. Diesen Spagat bekommen wir aber noch nicht hin“, sagt Heldt, der in der Öffentlichkeit schon nicht mehr über Hoffnungsschimmer sprechen möchte.

Das gilt auch für die Spieler, die diese Woche keinerlei Interviews geben werden und am Mittwochvormittag (nach einem freien Tag) abgeschottet in die Vorbereitung auf den BVB starten. „Wir müssen weniger reden, mehr tun – vor allem auf dem Platz“, fordert Heldt. 

An Gisdol will der Sportchef aber festhalten, „solange wir davon überzeugt sind“. Noch ist Heldt das – nur, wie lange?

Markus Gisdol: 1. FC Köln muss bis zum Ende kämpfen

Der Trainer selbst sagt: „Dass es schwer wird und dass die Mannschaft keinen Sprung um 100 Prozent macht und oben mitspielt, da brauchen wir uns keine Illusionen machen. Es wird bis zum Ende ein Kampf um den Klassenerhalt. Es wird mehr Misserfolge geben als Erfolge.“ Viele kann er sich allerdings nicht mehr erlauben!

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In Dortmund droht Gisdol und seinen Jungs mit dem 19. sieglosen Spiel am Stück zunächst mal der alleinige Klub-Rekord, nachdem man gegen Union die Erfolglos-Serien von 1991 und 2005/06 eingestellt hat. Der FC darf sich beim BVB keinesfalls seinem Schicksal ergeben – Heldt erwartet eine Reaktion!

Hält Gisdols Durststrecke bis Weihnachten an, dürften dem Sportboss intern die Argumente für eine Weiterbeschäftigung endgültig ausgehen. Der Trainer braucht endlich Fortschritte!