Köln/Lagos – Es ist 20 Jahre her, als man in Köln dachte, dass ein neuer Stern am Fußball-Himmel aufgehen könnte.

Denn der seinerzeit gerade einmal 23 Jahre alte Pascal Karibe Ojigwe (heute 43) gehörte im ersten Aufstiegsjahr 2000 zu den tragenden Säulen der Erfolgstruppe um Coach Ewald Lienen (66).

Als kongenialer Rückhalt für Genie Dirk Lottner (48) hatte der Nigerianer mit zwei Toren in 32 Spielen einen großen Anteil am souveränen Sprung ins Oberhaus.

Das blieb natürlich den Entscheidern auf der anderen Rheinseite um Reiner Calmund (71) nicht verborgen, und so musste der FC den hochbegabten Mitteldfeld-Abräumer nach nur einem Jahr an Bayer Leverkusen ziehen lassen.

Im Star-Ensemble von Klaus Toppmöller (69) unter dem Bayer-Kreuz schmierte Ojigwe allerdings sukzessive ab. Schon 2007 beendete er nach fruchtlosen Intermezzi bei Borussia Mönchengladbach (lausige sieben Einsätze) und bei den Münchner Löwen (ein Einsatz) früh seine Karriere.

Ex-Nationalspieler Pascal Ojigwe ist heute Funktionär der APC Partei

Wo andere Kollegen als Trainer oder Manager versuchen im Fußball zu bleiben, wurde es um Ojigwe ruhig. Er hat inzwischen einen ganz anderen Weg eingeschlagen.

Denn als Funktionär der sozialdemokratischen Partei APC trat der vormalige Fußballstar in seiner westafrikanischen Heimat in den vergangenen Jahren vermehrt in der Politik in Erscheinung. Ähnlich wie der spätere 1. FC Köln-Profi Alpay Özalan (47), der in der Türkei als AKP-Funktionär ebenso eine politische Laufbahn eingeschlagen hat.

Im Bundesstaat Abia ging Ojigwe so auf Stimmenfang. Seine Motivation fasste der Ex-Nationalspieler der Super Eagles in Gesprächen mit einheimischen Medien wie folgt zusammen: „2015 verlor ich in meiner ersten Wahl. Ich habe aber daraus gelernt. Jetzt weiß ich, worauf es bei Wahlen ankommt. Ich war früher Fußballer, aber jetzt nehmen die Menschen mich auch als Politiker wahr.“

Pascal Ojigwe: Lob für Landsmann Onyinye Ndidi von Leicester City

Aber auch den internationalen Fußball scheint der frühere Kölner noch zu verfolgen. So äußerte er sich zuletzt in einem Radiointerview über seinen Landsmann Onyinye Ndidi (23) von Leicester City, der einen ähnlichen Stil spielt wie er selbst einst früher: „Wenn er mit dem Kopf mehr Tore erzielt, werden große Klubs wie Manchester United auf ihn aufmerksam werden, für die er das Zeug hat.“