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Kampf um Zuschauer und TransfersFC-Boss Wehrle weiter an zwei Fronten gefordert

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Hinter FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle liegt ein turbulentes Jahr am Geißbockheim.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Nach dem bitteren, millionenschweren Kölner Absch(l)uss in Bremen kann Alexander Wehrle (45) mit der Gaffel-Verlängerung (hier lesen Sie mehr) noch mal ein Erfolgserlebnis vermelden.

Hinter dem FC-Geschäftsführer und DFL-Präsidiumsmitglied liegt angesichts der sportlichen Achterbahnfahrt und der Corona-Krise die härteste Saison seiner Karriere. Und sie ist noch nicht zu Ende.

FC und DFL – Wehrle kämpft auch weiterhin an zwei Fronten!

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Weichenstellung für die neue Bundesliga-Saison

In den kommenden Wochen muss Kölns Finanzchef mit den Liga-Bossen um Christian Seifert (51) die Weichen für die kommende Saison stellen. „Wir hatten am Montag eine Präsidiumssitzung und werden auch in den nächsten Tagen noch mal sprechen, es gibt genug Themen zu klären“, sagt Wehrle.

Ganz oben auf der Agenda: der genaue Starttermin der Spielzeit 2020/21, Teil-Öffnungen der Stadien und das neue Hygiene-Konzept.

Dass die Mannschaften in der kommenden Saison nur noch einmal pro Woche auf Corona getestet werden sollen, sickerte bereits durch. Wehrle: „Das ist momentan im Hygiene-Konzept so vorgesehen, aber nicht final beschlossen. Es stehen noch Gespräche mit den politischen Verantwortlichen an. Dann werden wir das neue Konzept rechtzeitig zum Saisonstart verabschieden.“

Alexander Wehrle hofft auf einen Saisonstart in der Bundesliga mit Fans im Stadion

Andere Entscheidungen sollen bereits in den nächsten Tagen fallen – vor allem, wann die neue Saison beginnt. „Wir müssen diese Woche wissen, wann es losgeht, um die Vorbereitung und das Trainingslager planen zu können“, sagt Wehrle. Als wahrscheinlichster Termin gilt der 11. September.

Liga-Boss Seifert hat zuletzt zwar angedeutet, dass dann zunächst wieder vor leeren Rängen gespielt wird, doch seine Aussagen wurden offenbar falsch gedeutet. Wehrle jedenfalls hofft die Rückkehr der Fans: „Es wird spannend, ob wir es schaffen, mit einer Teil-Öffnung zu starten. Ausgeschlossen ist es nicht. Spätestens Anfang/Mitte August sollten wir wissen, was möglich ist.“

Dem Vernehmen nach könnten bis Jahresende Schritt für Schritt zwischen 10.000 und 15.000 Fans zurück ins Rhein-Energie-Stadion strömen. Die DFL hat bereits vor Wochen einen 40-seitigen Entwurf für die Teil-Öffnung der Arenen ausgearbeitet (EXPRESS berichtete). Tracking-Apps sollen bei der Kontrolle des Zuschauer-Verhaltens in den Stadien helfen.

Alexander Wehrle treibt die Zukunftsplanung beim 1. FC Köln voran

Spannend wird es auch am Geißbockheim. Mit der 1:6-Klatsche in Bremen hat sich der FC selbst um einen Fünf-Millionen-Bonus gebracht. Da die Konkurrenz mitspielte, hätte Köln mit einem Dreier an der Weser – wie zuvor erhofft – zwei Plätze in der TV-Tabelle nach oben springen und seine Kassen auffüllen können.

Hier lesen Sie mehr: Kommentar zur Pleite bei Werder Bremen: Der FC macht sich zum Gespött der Liga

Wehrle ärgert sich immer noch: „Es wäre alles nach Plan gelaufen. Das ist schmerzhaft für uns. Für mich war es brutal wichtig, dass wir das Spiel gewinnen.“ Dass der FC in der Relegation nun Heidenheim gegen Bremen die Daumen drücken muss, sollte klar sein. Bei einem Werder-Abstieg darf sich Köln zumindest über knapp 2,7 Millionen Euro Mehreinnahmen aus dem TV-Topf freuen.

Alexander Wehrle und Horst Heldt steht beim FC ein komplizierter Transfer-Sommer bevor

Nicht unwichtig für die schwierige Kader-Planung. Der FC kämpft schließlich um eine Vertragsverlängerung mit Top-Torjäger Jhon Cordoba (27), einen Verbleib von Mark Uth (28) und muss gleichzeitig seinen XXL-Kader verkleinern.

Wehrle ist froh, dass er dabei weiterhin Sportchef Horst Heldt (50, neuer Vertrag bis 2023) an seiner Seite hat: „Für uns als Klub ist das ein wichtigstes Signal. Der Vorstand hat bereits angesprochen, wie wichtig die Kontinuität ist. Gerade auf so einer Position brauchen wir Planungssicherheit.“

Viel Bewegung durch Ende von Leihen im Kader des 1. FC Köln

Das Sportliche mit dem Finanziellen in Einklang zu bringen, wird für das Duo in diesem Sommer besonders kompliziert. Zum 1. Juli herrscht viel Bewegung in den Kölner Finanzen: Der Großteil der Leihspieler, unter anderem Jannes Horn (23), Louis Schaub (25) und Vincent Koziello (24), wird ab sofort wieder vom FC bezahlt.

Da mit Uth (Schalke 04) und Toni Leistner (29, Queens Park Rangers) aber auch zwei Profis (vorerst) zu ihren Ex-Klubs zurückkehren, findet zumindest ein gewisser Ausgleich statt. 

Und die Gehaltsliste der Kölner darf sich bald schon über noch mehr Erleichterung freuen: Nach EXPRESS-Informationen wird der FC in dieser Woche noch mindestens einen weiteren Abgang bekannt geben.

Alexander Wehrle: „Meine intensivste Saison“

Die Vertragsverlängerung mit Chefcoach Markus Gisdol (50) könnte sich dagegen bis zum Start der Vorbereitung im August ziehen.

Fest steht: Es warten weiterhin viele Themen und reichlich Arbeit auf den FC und Manager Wehrle. Aber auch Urlaub. Mitte Juli verabschiedet er sich für eine Woche an den Bodensee. Denn auch Wehrle merkt: „Das war sicherlich meine intensivste und herausforderndste Saison bislang.“