Jetzt redet Achim BeierlorzerEx-FC-Coach erklärt Mainzer Chaos-Tage

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Getrübte Stimmung in Mainz: Nach einem chaotischen Saisonstart wurde Achim Beierlorzer (Mitte) als Trainer entlassen.

von Alexander Haubrichs (ach)

München – In Köln war für Achim Beierlorzer nach elf Spieltagen Schluss, in Mainz erwischte es den Trainer in dieser Saison nach bereits zwei Spieltagen. Besserung ist bei den Rheinhessen bislang allerdings nicht in Sicht: Die 05er stehen nach dem 2:3 gegen Borussia Mönchengladbach weiter mit keinem Punkt am Ende der Tabelle.

Beierlorzer mit zwischenmenschlichen Problemen

Neue Unruhe kann man da nicht brauchen, doch nun meldete sich erstmals nach seinem Aus bei Mainz Achim Beierlorzer bei „Sky 90“ erstmals zu Wort und erklärt die Mainzer Chaostage, die mit seinem Rauswurf endeten.

Beierlorzer wurden wie schon in Köln große zwischenmenschliche Schwierigkeiten mit seinen Profis nachgesagt, letztlich ausschlaggebend für sein Aus war aber sicher der Streit mit Adam Szalai, die Diskussion um den Gehaltsverzicht und der Trainingsstreik der Mainzer Spieler.

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Beierlorzer: Bei Szalai gab es keine persönlichen Gründe.

Beierlorzer schilderte das Thema Szalai nochmal aus seiner Sicht. „Wir hatten ihm schon zum Ende der letzten Saison gesagt, dass wir nicht mit ihm planen. Wir hatten es ihm in der Woche noch einmal gesagt. Seine sportlichen Werte haben im letzten Jahr schon nicht mehr gestimmt, er war ein Spieler, der mit Kritik nur schwer umgehen konnte. Persönliche Gründe gab es nicht, das muss man trennen.“

Warum er ihn im Pokal dann nochmal einsetzte und damit vielleicht ein falsches Signal setzte, konnte der Ex-Coach allerdings nicht recht erklären. Die Mannschaft jedenfalls fühlte sich nicht mitgenommen und bestreikte das öffentliche Training.

Beierlorzer: „Mir war bewusst, was das bedeutet. Ich wäre als Spieler nie auf die Idee gekommen, zu streiken. Die Mannschaft hat in ihrem offenen Brief gesagt: Es gab keine andere Möglichkeit. Aber es hätte viele andere Optionen gegeben.“

Nach der Stuttgart-Pleite muss Beierlorzer gehen

Über die Gründe sagt der Franke: „Die Spieler sich bei der Thematik Szalai nicht mitgenommen gefühlt. Und in der Kommunikation zwischen Mannschaft und Verein beim Thema Gehaltsverzicht. Auch Rouven Schröder hat mit ihnen gesprochen, aber sie blieben bei ihrer Entscheidung.“

Danach verlor Beierlorzer das Spiel gegen Stuttgart und musste gehen. Der Coach glaubt, dass am Ende die fehlende Rückendeckung von Sportdirektor Schröder das entscheidende Problem war: „Als er mich holte, da konnte er mich nicht größer machen: Direkt nach meinem Aus in Köln hat er auf mich gesetzt. Wir haben tolle Siege gefeiert und am Ende unser Ziel erreicht. Nachher war es anders. Man wünscht sich als Trainer, dass man als Einheit auftritt. Wenn sich ein Spieler beschwert, muss ich sagen: Geh zum Trainer. Diese Einheit waren wir am Schluss nicht mehr.“