FC vor Wiedersehen mit Ex-Juwel Wirtz„...dann kriegt er einen Tritt in den Hintern“

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Mit Bayer Leverkusen könnte Florian Wirtz, hier im Juni nach der Partie gegen Bayern München, Kölns Sieglos-Serie am Mittwochabend weiter verlängern. 

Köln – Vor genau einem Jahr feierte er noch mit der U17 des FC die Deutsche Meisterschaft – jetzt will er die Kölner Profis in der Bundesliga ärgern!

Leverkusens Top-Talent Florian Wirtz (17), dessen Winter-Wechsel auf die andere Rheinseite für mächtig Wirbel sorgte, winkt im Derby gegen seinen Ausbildungsverein ein Startelfplatz. Beim 1:1 auf Schalke saß der offensive Mittelfeldspieler 90 Minuten draußen – gut möglich, dass Trainer Peter Bosz (56) ihn angesichts der hohen Belastung in der Englischen Woche am Mittwoch (20.30 Uhr, Sky) wieder ins Team rotiert.

Horst Heldt: Entscheidung muss man akzeptieren

FC-Sportchef Horst Heldt (50) sagt: „Ich gehe davon aus, dass er spielen wird. Und er wird sich sicherlich viel vornehmen.“ Wirtz kickte von 2010 bis zum Januar am Geißbockheim. Dann platzte die Bombe: Bayer schnappte sich das europaweit begehrte Juwel, dem FC blieben lediglich ein paar Hunderttausend Euro Ablöse.

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„Wir hätten ihn gerne weiter hier bei uns gesehen, er hat sich aber anders entschieden und das muss man respektieren. Florian wird seinen Weg gehen, davon bin ich überzeugt“, macht Heldt vor dem Wiedersehen mit Wirtz keinen Hehl daraus, welch ein Extraklasse-Fußballer dem FC da durch die Lappen gegangen ist.

Horst Heldt kam für Überzeugungsarbeit zu spät

Kölns Sportchef selbst kam zu spät, um Wirtz von einem Profi-Vertrag zu überzeugen – bereits unter der Leitung seines Vorgängers Armin Veh (59) hatte es der Klub verschlafen, sich ausreichend um das größte Talent im Verein zu bemühen. Falls die Kölner gegen Bayers Champions-League-Power überhaupt eine Chance hatten.

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Florian Wirtz beim U17-Finale gegen Dortmund am 16. Juni 2019

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Und so dürfte Wirtz sein fünftes Bundesliga-Spiel am Mittwoch nicht für den FC bestreiten – sondern gegen ihn. Heldt mit einem Augenzwinkern: „Wenn er meint, er müsse gegen uns gut performen, kriegt er aber einen Tritt in den Hintern.“

Sechs Kölner Talente debütierten in der Bundesliga

Eine Auszeichnung für Kölns Nachwuchsabteilung ist Wirtz’ Entwicklung – er löste Nuri Sahin als jüngsten Torschützen der Bundesliga-Geschichte ab – allemal. Gleich sechs Kölner Talente debütierten in dieser Saison in der Bundesliga – zwei davon allerdings nicht für den FC.

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Nach Wirtz betrat auch Can Bozdogan (19), von 2008 bis 2019 am Geißbockheim ausgebildet, bei einem Konkurrenten die Bundesliga-Bühne – am Sonntag mit Schalke gegen Wirtz’ Leverkusener.

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Can Bozdogan wechselte vor der Saison für 700.000 Euro aus dem FC-Nachwuchs nach Schalke und debütierte nun. 

Heldt: „Man ist natürlich ein bisschen betrübt, wenn Spieler ihre Debüts woanders feiern. Wichtig ist aber, dass wir weiter so intensiv ausbilden. Wir brauchen eine hohe Durchlässigkeit zu den Profis. Wir haben die entsprechenden Talente, und auf die fokussieren wir uns. Die heißen nicht Florian Wirtz, aber sie sind unsere Zukunft.“