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FC-Verteidiger Schmitz„Wichtig für uns, dass unsere Mitarbeiter ihre Jobs behalten“

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Gegen Schalke spielte Benno Schmitz nach einem frühen Zusammenstoß mit Teamkollege Toni Leistner mit Turban.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln – Es herrscht Langeweile während der fußballfreien Zeit. Die FC-Kicker sind auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung, solange noch nicht an geregeltes Training zu denken ist. Marco Höger (30) bringt seinen Garten auf Vordermann und hat eine Weiterbildung im Bereich „Spielanalyse und Scouting“ abgeschlossen, Elvis Rexhbecaj (22) entdeckt das Lesen für sich – und Benno Schmitz (25) nutzt die zusätzliche Freizeit, um sein Fernstudium voranzutreiben. EXPRESS sprach mit dem FC-Verteidiger.

Benno Schmitz im Interview über die Corona-Zeit

Benno Schmitz, auf Instagram sah man Sie zuletzt paukend auf ihrem Balkon sitzen. Was hat es damit auf sich?

Schmitz: Ich absolviere ein Fernstudium im Bereich Sportbusiness Management an der IST Düsseldorf. Damit habe ich schon in Leipzig angefangen und bin aktuell im fünften Semester. Vor zwei Wochen habe ich noch Prüfungen geschrieben, aber im Moment ruht alles. Ich nutze die freie Zeit, um meine Hausarbeit voranzutreiben. Für mich ist es wichtig – umso mehr jetzt in der fußballfreien Zeit – etwas für den Kopf zu machen und Abwechslung zu haben.

Alles zum Thema Instagram

Wie oft büffeln Sie in der Woche?

Nach den letzten Prüfungen habe ich erst mal eine Woche Pause gemacht, um runterzukommen. Jetzt, wo ich so viel Zeit habe, kann ich natürlich wieder mehr für die Uni machen. Im Normalfall versuche ich, dreimal die Woche für zwei Stunden zu lernen und an der Hausarbeit zu arbeiten. Ich will einfach kontinuierlich dranbleiben. Dabei ist mir nicht wichtig, schnell fertig zu werden. Das Studium habe ich von Anfang an bewusst auf acht Semester angelegt. Mein Ziel ist es, dass ich am Ende meiner Karriere ein abgeschlossenes Studium habe.

Wie sieht sonst Ihr Tagesablauf während der Corona-Pause aus?

Der Vormittag ist in der Regel für den Sport eingeplant. Laufen, Krafttraining – und neuerdings probiere ich auch mal Yoga aus. Vergangene Woche war ein wichtigster Tagespunkt noch das Kochen. Zusammen mit meiner Frau Catharina haben wir mittags und abends gekocht. Doch nachdem wir mitbekommen haben, dass viele Restaurants ums Überleben kämpfen, versuchen wir, die Betreiber in unserer Umgebung zu unterstützen und bestellen sehr viel. Nachmittags gehen wir meistens eine große Runde mit unserem Hund im Park spazieren, abends schauen wir dann gemeinsam Serien oder Filme. Alles in allem recht langweilig im Moment (lacht).

So geht es beim 1. FC Köln weiter

Wissen Sie schon wie es nächste Woche weitergehen soll?

Mein Stand ist, dass ab dem 6. April zumindest wieder in Kleingruppen trainiert werden soll. Bis dahin haben wir einen Trainingsplan bekommen. Die Bundesliga pausiert ja bis Ende April. Es wäre schön, wenn danach wieder gespielt werden könnte. Aber das ist im Moment nicht wirklich abzusehen. Dafür ist die Situation zu dynamisch, es gibt fast täglich Meldungen, dass die Einschränkungen verlängert werden. So lange es noch nicht konkret abzusehen ist, wann es wieder losgeht, ist es sehr schwierig für uns, sich auf den Tag X vorzubereiten.

Wie schwer fällt die Motivation angesichts dieser Ungewissheit?

Bisher habe ich noch keinerlei Motivationsprobleme. Unsere Trainingspläne sind gut abgestimmt. Wir werden fit sein, wenn es drauf ankommt und das Niveau haben, das wir vor der Pause hatten. Wir wissen auch, dass es nicht von heute auf morgen wieder Spiele geben wird. Wir werden sicherlich mindestens zwei Wochen Mannschaftstraining haben, bevor es wieder in den Wettbewerb geht. Wir werden genügend Zeit bekommen, um hochzufahren und gewisse Abläufe reinzubringen.

Benno Schmitz: „In der Whatsapp-Gruppe ist jetzt mehr los“

Was vermissen Sie aktuell während der fußballfreien Zeit am meisten?

Es sind ganz klar die Jungs. Mir fehlt das typische Mannschaftsleben, das jeder, der schon mal Fußball gespielt hat – egal in welcher Klasse – kennt. Die Sprüche der Jungs, Geschichten erzählen und Spaß zusammen haben, all das fehlt natürlich gerade. Daher war es letzte Woche ein echtes Highlight, als wir uns am Geißbockheim mit der Mannschaft und dem Trainerteam getroffen haben. Wir haben zwar nicht großartig miteinander reden können, aber allein, dass man sich mal wiedergesehen hat, war schon toll. Es war ein kurzer Moment Normalität, das tat sehr gut.

Wie halten Sie während der Isolation Kontakt?

Wir haben eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe, in der im Moment natürlich deutlich mehr los ist, als wenn wir uns täglich sehen.

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Ein großes Thema derzeit ist der Gehaltsverzicht von Fußball-Profis. Wie stehen Sie dazu?

Ich glaube, dass in unserer Mannschaft alle dafür offen sind. Wir sind intern in Gesprächen dazu. Denn es ist natürlich sehr wichtig für uns, dass unsere Mitarbeiter weiterhin ihr Geld bekommen und ihre Jobs behalten können.