FC-Star verrät Baby-NamenLeo Bittencourt: Unser Sauna-Schwur für den Klassenerhalt

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Leo Bittencourt blickt trotz Eiseskälte zuversichtlich auf die kommenden Spiele.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Ob Training oder Spiel, bei Leonardo Bittencourt heißt es immer: Vollgas! Mit dem Siegtor in seiner Geburtsstadt Leipzig brachte er den Glauben an das Wunder zurück.  Im EXPRESS-Interview verrät der werdende Vater das Geheimnis vom Sauna-Schwur der Leistungsträger. Sie sprachen darüber, den Unfall Abstieg gemeinsam zu reparieren.  „Dann sagten wir: Lasst uns das Wunder packen!“

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Der Deutsch-Brasilianer verrät auch den Namen seines Mädchens, dass genau am Tag des Relegationsrückspiels zur Welt kommen soll. Wo Leo dann wäre, wenn gleichzeitig der FC spielt? Lesen Sie selbst!

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Leonardo Bittencourt, es hat lange gedauert, bis Sie zurückgekehrt sind. Woran lag es genau? Ich hatte einen versteckten Leistenbruch. Deshalb hat es auch fünf Wochen gedauert, bis die Diagnose endgültig feststand. Adduktoren, Leiste, das hängt ja alles miteinander zusammen. Ich konnte zwar noch spielen, aber dabei haben die Adduktoren zugemacht. Eine Untersuchung in Berlin hat Klarheit gebracht. Darüber war ich froh, denn damit war klar: Das ist eine endliche Geschichte. Man bekommt ein Netz rein – und dann ist es gut. So war ich nach der OP sehr schnell zurück.

Wie sehr haben Sie sich verrückt gemacht, weil Sie nicht eingreifen konnten? Es war ziemlich schwierig. In der Europa-League-Gruppe hätten wir in Bestbesetzung mit Arsenal ums Weiterkommen gekämpft. Und in der Bundesliga lief es auch nicht. Am schlimmsten war es beim Spiel gegen Freiburg. Da hätten wir im VIP-Raum am liebsten die Scheiben eingeschlagen. Das tat richtig weh. Wir haben in der Hinrunde nicht gut gespielt, hatten viele Verletzte, dazu kamen die Videoschiedsrichter-Entscheidungen. Hätten wir in dieser Zeit fünf, sechs Punkte mehr geholt, wären wir gut dabei. So ist es immer noch ein langer Weg.

Sie haben einmal gesagt, wenn die Mannschaft ins Rollen kommt, dann ist sie nicht mehr aufzuhalten. Ist das jetzt die Phase? Ja, das hoffe ich. Die Euphorie ist nach dem Sieg in Leipzig wieder da. Die müssen wir mitnehmen und Stuttgart schlagen. Wir haben die besten Fans der Liga mit Borussia Dortmund. Stuttgart und Bremen sind extrem wichtig. Der VfB ist die Mannschaft der Stunde, aber wir spielen zu Hause, haben Leipzig geschlagen und gehen mit Selbstbewusstsein in das Spiel.

Wie schön war der Einstand gleich mit einem Tor? Mir war klar, dass ich nach der OP wieder relativ schnell dabei sein kann. Und natürlich will ich der Mannschaft helfen. Dass mir gleich ein Tor gelingt – umso schöner. Klar ist aber auch: Das reicht noch nicht. Wir müssen alle so weiter machen und ich bin nach meiner Verletzungsgeschichte noch nicht bei 100 Prozent.

Kann es nochmal einen Schub geben, dass man jetzt endlich dran ist am HSV? Wenn du 18. bist, brauchst du keine Angst haben. 19. können wir nicht werden. Der Teamgeist stimmt bei uns und das kann am Ende der Trumpf sein. Und es rechnet keiner mit uns.

Die Mannschaft hatte so viele Rückschläge zu verkraften. Wie hat das euch verändert? Es gab Tage und Wochen, wo es schon schwer für uns war. Wenn Du so weit weg bist. Trotzdem passt es bei uns in der Kabine nach wir vor: Letztens saßen wir mit vier, fünf Spielern in der Sauna. Jungs, die hier in den letzten Jahren echt was erreicht haben. Als abgeschlagener Achtzehnter hätte es mich nicht gewundert, wenn darüber gesprochen worden wäre: Weißt du schon, was du machen wirst? Wo geht’s hin im Sommer? Das war nicht Thema! Wir haben darüber geredet, ob wir gemeinsam mit in die Zweite Liga gehen, wenn es denn so kommen sollte. Das fand ich bemerkenswert. Aber wir glauben noch daran. Deshalb haben wir gesagt: Lasst es uns doch direkt schaffen! Lasst uns alles reinhauen und das Wunder packen! Das war der Moment, an dem ich dachte: Das gibt es in anderen Teams so nicht. Das macht einen stolz auf die Truppe und glücklich, hier zu sein. Wir haben die Chance, es noch hinzubekommen.

Es ist viel passiert, Schmadtke und Stöger sind weg... Ja… Als Ruthenbeck und Veh übernahmen, war ich verletzt. Trotzdem haben sie mich von Anfang an an die Hand genommen haben, Hut ab. Wichtig ist der Verein und der hat sich nicht großartig verändert. Ich spüre auch in der neuen Konstellation eine große Geschlossenheit. Von daher bin ich von beiden, gerade von Armin Veh, der sehr kommunikativ ist, positiv überrascht.

Heißt das, wenn ihr drinbleibt, bleibt ihr in jedem Fall? Darüber machen wir uns aktuell keine Gedanken. Die Jungs, die diese Zeit hier miterlebt haben, wollen das nicht aufgeben, fühlen sich total wohl. Deshalb wäre es schön, wenn wir das noch schaffen und erst gar nicht über die Frage nachdenken müssen.

Sie sind werdender Vater. Wie erleben Sie diese Zeit? Meine Frau ist in der Schwangerschaft sehr entspannt. Sie übernimmt auch viele Dinge, hat zum Beispiel das Kinderzimmer für die Kleine eingerichtet.

Verraten Sie den Namen schon? Das ist kein Geheimnis. Sie wird Luana heißen.

Schöner Name - es droht aber eine Terminkollision... Ja, es könnte ein Relegationskind werden (lacht). Termin ist am 21. Mai – da wäre das Rückspiel. Deshalb wäre es natürlich am allerbesten, wenn wir uns direkt retten. So schwer das auch wird.

Und wenn das Kind während der Partie käme? Fußball ist Beruf und Leidenschaft, ich würde spielen, keine Frage. Aber wir würden alles so einrichten, dass ich so schnell wie möglich bei meiner Frau und meinem Mädchen wäre.

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