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FC-Legende „Icke“ Häßler„Gisdols Weg kann zum Erfolgsmodell werden“

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Thomas Häßler (r.), hier mit Ex-FC-Profi Petit, war von 2006 bis 2011 Techniktrainer am Geißbockheim.

von Markus Krücken (krue)

Berlin/Köln – Köln-Ikone. Echter Weltmeister, der beim Triumph von Rom vor genau 30 Jahren im Finale gegen Argentinien (1:0) in der Startelf stand.

Bis heute ist Thomas „Icke“ Häßler (54) ein Liebling der kölschen Gemeinde und eine internationale Größe im Fußball-Business. Denn der einstige Ausnahme-Dribbler, der den FC-Profis während seiner Zeit als Co-Trainer sogar mit fast 50 Jahren noch was vormachte im Training, spielte in seiner Karriere auch erfolgreich in Italien.

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Echte Kölner Weltmeister: Wolfgang Overath und Icke Häßler, hier bei dessen Abschiedsspiel 2005

Im EXPRESS-Interview spricht Häßler über den FC, seine Zeit in Italien, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.

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Thomas Häßler lobt 1. FC Köln für Vertragsverlängerung mit Markus Gisdol

Thomas Häßler, Sie stehen seit einem Jahr beim BFC Preußen in Berlin an der Seitenlinie. Bei ihrem Ex-Klub, dem 1. FC Köln, wird der Vertrag von Markus Gisdol langfristig verlängert. Die richtige Entscheidung?

Das ist für mich die logische Konsequenz. Markus Gisdol hat den FC stabilisiert, aus der Abstiegszone rausgeholt. Dann ist das ein tolles Zeichen vom FC an den Trainer, die Mannschaft und die Fans, um mehr Stabilität und Kontinuität zu schaffen. Das ist die Wertschätzung, die im Fußball oft viel zu kurz kommt.

Was muss passieren, damit der FC in der neuen Saison nicht wieder in Abstiegsnot gerät? Nach der Corona-Pause hat die Mannschaft kein Spiel mehr gewonnen...

Die Corona-Situation war schwierig und man sollt diese Phase nicht so negativ bewerten. Grundsätzlich wäre es gut, den Kader ein Stück weit qualitativ zu verstärken. Ich weiß, dass das aktuell vor allem finanziell sehr schwer umsetzbar ist. Deswegen ist der Weg, den Markus Gisdol mit jüngeren Spieler eingeschlagen hat, nicht nur kostengünstig – er könnte für den FC auch langfristig ein Erfolgsmodell werden. Köln hat immer eine tolle Jugend gehabt. Jetzt gilt es, diese Jungs an die Profis heranzuführen und den Mut zu haben, den jungen Spielern eine Chance zu geben. Das hat ja schon gut geklappt. So entsteht die Identifikation, die langfristig Früchte trägt – nicht nur für den Verein, sondern auch für die Fans, für Köln und für die ganze Region.

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Thomas Häßler drehte 2010 Runden mit dem damals 18-jährigen Mark Uth.

Der größte Erfolg Ihrer Karriere, der WM-Titel 1990, liegt genau 30 Jahre zurück. Werden Sie noch oft darauf angesprochen?

Ja, schon öfters. Insbesondere dieses Jahr, dank unseres Jubiläums.

Im selben Jahr sind Sie vom FC zu Juventus gewechselt. Würden Sie das heute noch mal genauso machen?

Absolut. Italien war damals das Nonplusultra im Fußball. Und ich hatte Glück, in dieser Liga zu spielen. Das war einfach weltklasse! 

Sie waren damals einer von vielen deutschen Stars in Italien. Warum hat es so viele dorthin gezogen?

Die Serie A war einfach die beste Liga der Welt, da haben die Besten der Besten gespielt: Diego Maradona, Ruud Gullit, Marco van Basten, Roberto Baggio, Rudi Völler, Lothar Matthäus, Andi Brehme, Jürgen Klinsmann. Das war einzigartig.

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Icke Häßler arbeitet heute in Berlin.

Wie sehen Sie Ihre Ex-Klubs Juventus und AS Rom heute? Von den europäischen Top-Ligen läuft aktuell nur noch die Serie A.

Juve ist verdient zum neunten Mal in Folge italienischer Meister geworden. Sie stehen im Achtelfinale der Champions League, spielen also trotz der Corona-Unterbrechung eine tolle Saison. Die Roma musste um die internationalen Plätze kämpfen und ist auch noch in der Europa League vertreten. Meine beiden Ex-Vereine sind durchaus gut im Rennen – also habe ich damals alles richtig gemacht (lacht).

Cristiano Ronaldo hat trotz seiner 35 Jahre die 30-Tore-Mark geknackt. Hätten Sie ihm das zugetraut?

Auf jeden Fall. Cristiano Ronaldo ist ein Ausnahmesportler – ein Athlet, der auf allen Ebenen sehr professionell ist. Der ist so heiß auf Fußball, dass ich ihm noch weitere Rekorde zutraue.

Bodo Illgner im Interview über den 1. FC Köln, Corona und die Champions League

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Selbst mit knapp 50 Jahren machte Icke den FC-Profis im Training noch was vor.

Hat Juventus mit ihm die Chance auf den Champions-League-Titel?

Das glaube ich eher nicht. Da sehe ich ein, zwei Mannschaften mit größeren Chancen.

Erwartet uns jetzt in der Königsklasse die vielleicht letzte Show von Messi und Ronaldo?

Ich hoffe nicht. Es kommt immer auf die Lust, den Willen und das Körperliche an. Lust und Willen haben die beiden. Wenn der Körper mitmacht, dann werden wir noch ein paar Jährchen an ihnen viel Spaß haben. Für mich sind Ronaldo und Messi noch immer die Besten der Welt.