FC-Gipfel am GeißbockheimTransfers & Finanzen: Heldt und Wehrle präsentieren Pläne

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Beiratschef Lionel Souque (2.v.l.) und der Vorstand Eckhard Sauren, Werner Wolf und Carsten Wettich (v.l.) am Geißbockheim

von Alexander Haubrichs (ach)Martin Zenge (mze)

Köln – Noch sind es gut zwei Wochen bis zum Trainingsstart der FC-Profis. Doch die Geschäftsführer Alexander Wehrle (45) und Horst Heldt (50) haben ihre Arbeit am Geißbockheim längst wieder aufgenommen. Wie ihre Pläne in den nächsten Wochen aussehen, mussten sie am Mittwochnachmittag erklären. Denn da tagte der „Gemeinsame Ausschuss“, das wichtigste Gremium des 1. FC Köln.

Für beide Geschäftsführer ist es ein schwieriger Sommer. Finanzchef Wehrle muss es schaffen, das Corona-Minus in einem erträglichen Rahmen zu halten. Das Theater um die Dauerkarten wirkt nach. Zudem ist ungewiss, wie sich die Krise auf das Kaufverhalten beim Merchandising auswirkt. Dank der Fernsehgelder ist die Liquidität allerdings fürs Erste gesichert.

FC-Vorstand vertraut auf Horst Heldt

Dringlicher ist der Arbeitsbereich von Sportchef Heldt. „Er hat im Winter mit bescheidenen Mitteln gute Entscheidungen getroffen. Wir sind zuversichtlich, dass er das wieder schafft“, sagt Vize-Präsident Carsten Wettich (40) über das Wirken des Managers.

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Vor dem Gemeinsamen Ausschusses legten Wehrle und Heldt ihre Pläne dar. Das Gremium besteht aus dem Vorstand mit Präsident Werner Wolf (63) und seinen Stellvertretern Eckhard Sauren (48) und eben Wettich. Dazukommt Aufsichtsratsboss Jörn Stobbe (54) und Beiratschef Lionel Souque (48). Als Vertreter des Mitgliederrats sitzen Stefan Müller-Römer (51) und Ho-Yeon Kim (38) im Ausschuss.

Drei zentrale Aufgaben hat Heldt in diesem Sommer: Er muss den Spagat schaffen, erstens den Kader zu verkleinern und zweitens dabei die Qualität zu steigern. Als dritte wichtige Aufgabe wird es vor allem an ihm liegen, die Spieler von einem neuerlichen Gehaltsverzicht zu überzeugen – solange die Einnahme-Situation derart überschaubar ist. Gut möglich, dass die Gespräche dieses Mal deutlich schwerer werden als in der Hochphase der Corona-Beschränkungen im April.

1. FC Köln will Kader verkleinern

Doch diese Gespräche werden wohl bis zum Trainingslager warten müssen, jetzt steht erst einmal die Reduzierung des Kaders an. 26 Spieler sollte die Trainingsgruppe zum Start am 5. August höchstens haben.

Dabei will man unterschiedlich vorgehen: Bei Profis, denen keinerlei Einsatzchancen eingeräumt werden, ist der Klub durchaus bereit, bei einem Wechsel auch finanziell nachzuhelfen. Bei Spielern, die auch als Back-up weiterhelfen könnten (wie Jannes Horn), will der FC dagegen nur gegen entsprechende Einnahmen und bei kompletter Gehaltsübernahme des aufnehmenden Klubs Gesprächsbereitschaft zeigen.

Bis der Markt in Gang kommt, dürfte es aber noch dauern. Viele Klubs scheuen sich, schon jetzt aktiv zu werden, da sie sich die Juli-Gehälter noch sparen wollen. Bis auf ein paar Groß-Transfers halten sich alle Vereine mit Verpflichtungen noch auffällig zurück.

1. FC Köln sucht Lösungen in Sturm- und Torwartfrage

Erst wenn die Kader-Reduzierung geschafft ist, dürfte Heldt ernsthaft über Neuverpflichtungen nachdenken. Die zentrale Frage stellt sich in der Offensive: Jhon Cordoba (27) soll verlängern oder muss verkauft werden, eine Verpflichtung von Mark Uth (28) bleibt unwahrscheinlich, also muss man nach Alternativen Ausschau halten.

Eine Lösung muss auch in der Torwartfrage her. Der FC sucht einen ambitionierten Vertreter von Timo Horn (27).

Die Bosse werden die Pläne der Geschäftsführer mit Interesse gehört haben. Ergebnisse der Arbeit sind aber erst in den nächsten Wochen zu erwarten.