FC-Bosse kämpfen um KapitalDeshalb sollen Investoren außen vor bleiben

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Die FC-Führung um Präsident Werner Wolf, hier am 29. März am Geißbockheim, befindet sich aktuell auf der Suche nach Investoren.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Der 1. FC Köln auf der Suche nach dringend nötigem Eigenkapital. Um die Lücken in der Bilanz zu stopfen, setzt der Klub auf sogenannte Mezzanine, also Genussrechtskapital, das nur nachrangig bedient werden muss. Damit will man vermeiden, in einer relativ schwachen wirtschaftlichen Ausgangslage und nur für das Ausgleichen von Finanzlöchern Anteile am Verein verkaufen zu müssen.

  • 1. FC Köln: Vereinsführung auf der Suche nach Kapitalgebern
  • Genussscheine sollen finanziellen Spielraum ermöglichen
  • Offene Fan-Debatte über Umgang mit Investorengeldern geplant

Der Hintergrund: Werner Wolf (67), Carsten Wettich (41), Eckhard Sauren (49) aber auch Geschäftsführer Alexander Wehrle (46) versuchen mit hohem persönlichen Einsatz, unter den Freunden und Sponsoren Kapitalgeber für die Genussscheine zu finden.

Die sind mit unter sechs Prozent verzinst. „Ein Vermögensberater würde bei dem Chancen-Nutzen-Verhältnis wahrscheinlich abraten“, lächelt Fondsmanager Sauren. „Wer sich hier engagiert, steht dem FC in einer schwierigen Situation zur Seite.“

Vorstand des 1. FC Köln hat klare Bedingungen für Investorengelder

Vorbedingung für ein Engagement: Der Verzicht auf eine Einflussnahme für die Verwendung der Gelder. „Genau das wollen wir nicht“, sagt FC-Vize Wettich. „Deshalb haben wir auch diesen Weg der Finanzierung gewählt: Wir suchen nach einer Lösung, die wirtschaftlich vernünftig ist und gleichzeitig dafür sorgt, dass der 1. FC Köln in seinen Entscheidungen frei bleibt.“

Es scheint auch genügend Geldgeber zu geben. „Wir haben verschiedene Geldgeber aus Köln gefunden, die uns bilanzielles Eigenkapital zur Verfügung stellen, ohne sich damit am FC zu beteiligen“, sagt Präsident Werner Wolf.

1. FC Köln plant Anteilsverkauf nur für größeres Ziel

Eine endgültige Absage an Investoren ist das zwar nicht. Ein Verkauf von Anteilen ist auch beim 1. FC Köln weiter eine Möglichkeit, käme aber allenfalls für einen größeren Zweck in Betracht: Mit ihr könnte der Kauf des Stadions anfinanziert werden, ein Schritt, der dem FC endlich „Steine“ in die Bilanz bringen würde und damit den gordischen Knoten bei der Weiterentwicklung des Vereins zerschlagen könnte. Entscheiden sollen hierüber die Mitglieder. Daher soll in den kommenden Monaten hierüber ein offener Meinungsaustausch gestartet werden.

Sollte der Ausbau des FC-Trainingsgeländes am Geißbockheim endlich möglich werden, gibt es beim FC auch schon einen Plan: Da könnte eine zweite Fan-Anleihe die nötige Anschubfinanzierung liefern.