FC-Boss vs. SPD-MannHeldt über Lauterbach: „Ist der Politiker oder Showmaster?“

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FC-Sportchef Horst Heldt am Donnerstag am Geißbockheim

von Martin Zenge (mze)

Köln – FC-Sportchef Horst Heldt (50) ist ein Freund der klaren Worte. Das bekam Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (53), der im März zu einem Gehaltsverzicht der Bundesliga-Profis aufgerufen hatte, deutlich zu spüren. Heldts Antwort damals: „Es wäre jetzt absolut sinnvoll, sich mit populistischen Scheiß-Ausdrücken zurückzuhalten.“

Und nun weiß auch SPD-Politiker Karl Lauterbach (57), dass der FC-Manager kein Blatt vor den Mund nimmt...

Karl Lauterbach kritisiert DFL-Konzept

Gesundheitsexperte Lauterbach zählte zu den lautesten Kritikern des Restarts der Fußball-Bundesliga. Auch das neue DFL-Konzept für die Rückkehr von Zuschauern in die Stadien hält er für „überhaupt nicht angemessen“.

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Bei „Maischberger“ mahnte Lauterbach am Mittwochabend, dass sich Deutschland am Anfang einer zweiten Welle befinde, sagte: „Die Kinder müssen mit Masken unterrichtet werden und da macht man sich Gedanken, vor 25.000 Leuten Fußball zu spielen.“ Es gebe keinen Anlass, zusätzliche Corona-Fälle durch Fußballfans zu riskieren, hatte er zudem im Vorfeld der Sendung auf Twitter geschrieben. 

Horst Heldt wünscht sich Lösungsansätze

Angesprochen auf Lauterbachs Kritik konterte Heldt am Donnerstag, fragte in die Medienrunde zum Auftakt der Vorbereitung am Geißbockheim: „Ist der noch Politiker oder schon Showmaster?“

Kölns Sportchef führte aus: „Es ist wichtig, die Gefahren zu thematisieren und auf die Risiken hinzuweisen. Aber man kann nicht nur sagen, was man alles nicht darf. Ich erhoffe mir auch Lösungsansätze. Viele Politiker marschieren voran und gehen einen Weg, bei dem ich mich auch abgeholt fühle. Und dann gibt es Leute, die sagen mir nur, was nicht geht.“ 

DFL-Konzept: kein Alkohol, keine Stehplätze, kein Gäste-Fans

Die Mitgliederversammlung der DFL hatte am Dienstag mehrheitlich für den Fall der Fan-Rückkehr ein Alkoholverbot sowie die Streichung der Stehplätze bis zum 31. Oktober beschlossen. Zudem sollen bis Jahresende keine Gäste-Fans zugelassen werden. 

Heldt machte darauf aufmerksam, dass bereits der geglückte Restart der Bundesliga im Mai von scharfer Kritik begleitet worden war. Letztlich sei das Konzept zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs aber eine Blaupause für andere Sportarten gewesen.

Horst Heldt: „Gesundheit geht weiterhin vor“

Der 50-Jährige hält es auch für „legitim und richtig“, dass sich die DFL und die Klubs nun Gedanken über eine Zuschauer-Rückkehr machen: „Die Hoffnung auf eine Teil-Öffnung der Stadien für Fans ist jetzt der nächste Schritt. Die Gesundheit geht dabei weiterhin vor. Kleine Schritte sind wichtig – auch mit Makeln, die einem nicht gefallen. Maßnahmen wie Alkoholverbot und keine Stehplätze ergeben eben Sinn.“

1. FC Köln: Horst Heldt und Markus Gisdol über die wichtigsten Personalien

Beim FC stehen am Freitag die zweiten Corona-Tests der Mannschaft an. Über die Ergebnisse der ersten Runde wollte Heldt noch nichts verraten: „Es ergibt keinen Sinn, Wasserstandsmeldungen abzugeben. Wir halten es für vernünftiger, uns erst nach dem zweiten Test zu äußern.“ Beim ersten Mannschaftstraining am Samstag dürfen nur jene Profis dabei sein, die zweimal negativ getestet wurden.