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Fauxpas von Friedhelm FunkelAusrutscher des FC-Coachs ein Kommunikations-Desaster

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Friedhelm Funkel, Trainer des 1. FC Köln, am 17. April 2021 beim Sky-Interview.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Große Aufregung um die Äußerung von FC-Coach Friedhelm Funkel (67) nach der 0:3-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen. Am Sonntag, 18. April, entschuldigte sich der Trainer des 1. FC Köln glaubhaft. Der Lapsus zeigt, wie schwer der Kampf gegen verwurzelten Alltagsrassismus bleibt. Und natürlich, welch große Defizite der abstiegsbedrohte Klub in Sachen Krisenkommunikation hat, findet unser Autor in seinem Kommentar.

Kommentar über Friedhelm Funkel und seinen Rassismus-Shitstorm

Lukas Podolski (35) hat es in der Vorwoche gesagt: Friedhelm Funkel ist ein Mann der alten Schule. Mit seinen 67 Jahren ist der Trainer in einer Welt groß geworden, in der Alltagsrassismus noch weit verbreitet war. Dass Schokoküsse damals noch andere Namen hatten, dürfte schon da Menschen mit anderer Hautfarbe verletzt haben, man hat aber schlicht nicht darüber nachgedacht.

Das war bereits damals schlimm, in einer heutigen Welt, in der sich ganze US-Profiteams aus Respekt vor Amerikas Ureinwohnern umbenennen, in der mit allen Kräften gegen einen erstarkenden Rechtsextremismus gekämpft werden muss, ist es noch schlimmer. Genau aus diesem Grund rollte im Netz schnell die Welle der Empörung über Funkels unbedachten Spruch, mit dem er zumindest ein problematisches Verhältnis zu einer politisch korrekten Ausdrucksweise offenbart hat.

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Ungenügende Krisenkommunikation des 1. FC Köln

Was die ganze Situation aber aus dem Ruder laufen ließ, war einmal mehr die Reaktion des 1. FC Köln. Nach 30 Jahren Krise beherrscht der Klub weiterhin keine Krisenkommunikation und schafft es nicht einmal, eine Kuh vom Eis zu holen, bevor sie tot im Wasser liegt. Statt die Welle der Empörung zu erkennen und schon auf der Pressekonferenz mit glaubhaften Worten sich zu entschuldigen, brauchte man zwei Stunden für einen Tweet, der klarmachte, dass man den Kern der Problematik überhaupt nicht verstanden hatte. Ein Desaster.

Friedhelm Funkel mit glaubhafter Entschuldigung

Niemand wird Friedhelm Funkel unterstellen, dass er ein Rassist ist. Im Gegenteil: Wer den Trainer des 1. FC Köln kennenlernt, wird ihn als vorurteilsfreien Menschenfreund erleben. Ein Mensch, der auch mal gern mit einem Augenzwinkern und einem Schmunzeln spricht. Dass er in der Situation falsch reagiert hat, ist unbenommen. Aber eine Hexenjagd hilft keinem. Friedhelm Funkel hat sich glaubhaft entschuldigt. Bleibt zu hoffen, dass ihm die Betroffenen verzeihen.