FC-Star im künstlichen KomaBornauw: „Vor 20 Jahren wäre ich zu 90 Prozent gestorben“

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Sebastiaan Bornauw während seiner Behandlung am Geißbockheim. Die Szene stammt aus der neuen Folge der Klub-Doku „24/7 FC“.

von Martin Zenge (mze)

Köln – Seit Ende Januar muss der 1. FC Köln im Abstiegskampf auf Sebastiaan Bornauw (22) verzichten. Damals meldete sich der Abwehrboss mit Rückenschmerzen für das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld (3:1) ab. Jetzt spricht Bornauw erstmals darüber, wie ernst es wirklich um seine Gesundheit stand – der Belgier lag sogar einen Tag im künstlichen Koma!

  • Sebastiaan Bornauw erzählt dramatische Verletzungsgeschichte
  • Abwehrspieler des 1. FC Köln hatte gutartigen Knochen-Tumor
  • Ärzte retteten ihm nach allergischer Reaktion das Leben

In der neuen Folge der Klub-Doku „24/7 FC“, die ab Dienstagabend (23. März 2021, 20 Uhr) zu sehen ist, sorgt Seb mit seiner Verletzungsgeschichte für Gänsehaut, sagt: „Ich habe noch nie in meinem Leben so viele Krankenhäuser gesehen wie 2021.“

Sebastiaan Bornauw: „Vor 20 Jahren wäre ich zu 90 Prozent gestorben“

Bornauw holt aus: „Ich hatte schon seit einer längeren Zeit Rückenschmerzen. Im Januar wurden die Schmerzen dann immer größer, ich habe aber weitergespielt. In der Nacht vor dem Bielefeld-Spiel waren die Schmerzen so groß, dass ich nicht mehr schlafen konnte. Das war das Zeichen für mich, aufzuhören. Wenn ich nicht mehr schlafen kann, macht es keinen Sinn, weiter Fußball zu spielen. Wir haben dann Ursachenforschung betrieben. Die Ärzte haben festgestellt, dass ich einen gutartigen Knochen-Tumor an der Wirbelsäule habe. Ein sogenanntes Osteoid-Osteom, das operativ entfernt werden musste.“

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Der Eingriff wurde bekanntlich in Belgien durchgeführt und klappte wegen einer allergischen Reaktion erst im zweiten Anlauf. Dramatisch: „Die Ärzte mussten mich für 24 Stunden in ein künstliches Koma setzen. Vor 20 Jahren wäre ich zu 90 Prozent gestorben.“ Worte, bei denen es einem eiskalt den Rücken runter läuft!

Und es geht noch weiter: „Die Ärzte sagten mir, meine Körpertemperatur stieg um ein Grad pro Minute. Wenn man nicht innerhalb von wenigen Minuten reagiert hätte, wäre ich explodiert.“

Sebastiaan Bornauw trainiert für Comeback

Doch die Docs konnten Bornauw stabilisieren, retteten ihm so das Leben. „Ich bin sehr froh, dass es mir jetzt gut geht. Das hätte viel schlimmer ausgehen können“, sagt er erleichtert. „Die Ärzte haben toll reagiert und einen guten Job gemacht und jetzt fühle ich mich gut. Das ist das Wichtigste. Eineinhalb Wochen später haben wir die OP nachgeholt und alles lief gut.“

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Inzwischen sind die Rückenprobleme des Innenverteidigers Geschichte. Bornauw: „Ich habe vorher viele Schmerzmittel genommen und man merkt dann nicht, wie schlimm es eigentlich ist. Erst jetzt merke ich, wie gut es sich anfühlt, nichts zu spüren. So ist das heute. Ich sitze sogar schmerzfrei auf dem Sofa. Ich würde nicht sagen, ich fühle mich wie neugeboren, aber es geht mir schon sehr gut.“

Nun brennt Bornauw natürlich auf sein Comeback! „Ich schaue nicht auf den Kalender, sondern von Tag zu Tag, um so schnell wie möglich zurückzukommen. Wie ich mich kenne, wird es nicht lange dauern.“ Vielleicht ja schon nach der Länderspielpause in Wolfsburg (3. April, 15.30 Uhr).