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Bayern-Trainer Hansi Flick vor Rückkehr„Als FC-Profi habe ich einen Fehler gemacht“

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Früher Mannschaftskollegen, heute immer noch befreundet: Kölns Sport-Chef Horst Heldt und Bayern-Trainer Hansi Flick (r., hier beim Spiel in Köln im Februar 2020).

München – Für Hansi Flick (55) ist der Trip nach Köln immer noch ein besonderer. Vor 30 Jahren wechselte der damalige Bayern-Profi zum FC, machte 44 Bundesliga-Spiele, ehe ihn mehrere Verletzungen zur Sportinvalidität zwangen. Im EXPRESS-Interview erinnert sich Europas Trainer des Jahres an seine Köln-Zeit und blickt auf das Duell zwischen dem 1. FC Köln und seinem FC Bayern im Rhein-Energie-Stadion (Samstag, 15.30 Uhr) voraus.

Ist die Partie beim FC eins von 34 Bundesliga-Spielen oder ein besonderes für Sie?

Natürlich habe ich für meine Ex-Vereine Sympathien. Ich lebe aber nicht gerne in der Vergangenheit, sondern im Hier und Jetzt. Inzwischen hat sich beim FC gegenüber meiner Zeit viel verändert. Ich freue mich, Horst Heldt wiederzutreffen. Mit ihm telefoniere ich ab und zu. Insgesamt komme ich immer wieder gerne nach Köln zurück. Das war eine schöne Zeit, ein besonderes Kapitel in meinem Leben, auch wenn nicht alles gut lief und es am Ende nicht ganz so erfolgreich war.

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Was meinen Sie damit?

Wir hatten eine gute Mannschaft, das war eine gute Clique. Man kann schon sagen, dass wir einen richtigen Freundeskreis hatten. Allerdings ist die Zeit beim FC für mich auch blöd ausgegangen durch meine Invalidität. Außerdem mussten wir den Tod von Maurice Banach erleben und ihn als Mannschaft verarbeiten, das war für uns ein wahnsinniger Schock. Horst, Mucki und ich haben viel Zeit miteinander verbracht, er war einfach ein guter Typ.

Kurios war sicher auch die Trainersituation 1990.

Genau. Christoph Daum hat mich geholt, aber ich habe nicht einmal unter ihm trainiert. Er wollte mich unbedingt von den Bayern weglotsen, wurde dann aber noch vor dem ersten Training entlassen. Ich hätte gern unter ihm gespielt, weil Christoph Daum zu diesem Zeitpunkt ein Trainer war, der die Dinge ein bisschen anders gesehen hat. Ich glaube, unter ihm hätte ich mich weiterentwickeln können.

Stattdessen war plötzlich Erich Rutemöller ihr Coach.

Zu ihm habe ich immer noch Kontakt. Er war später auch mein Ausbilder im Fußball-Lehrer-Lehrgang 2003.

Was fällt Ihnen noch zum Wechsel von den Bayern nach Köln ein?

Ich habe damals von Uli Hoeneß einen überdimensionalen Gutschein überreicht bekommen. Inhalt: Ein Flug Köln nach München in der ersten Klasse, ein Biergartenbesuch mit Mannschaft und Trainer sowie ein Nachmittagstraining bei den Bayern. Flug und Biergartenbesuch habe ich nie eingelöst. Aber dafür habe ich inzwischen öfter am Training in München teilgenommen (lacht).

Richtiger Kölner waren sie in den drei Jahren beim FC ja eigentlich auch nicht.

Stimmt. Ich habe in Weilerswist gewohnt, direkt neben Pierre Littbarski. Zusammen hatten wir eine Fahrgemeinschaft. Das war rückblickend ein Fehler von mir, dass ich so weit außerhalb gewohnt habe. Als ich später den Fußball-Lehrer-Lehrgang gemacht habe, habe ich das Kölner Leben erst so richtig miterlebt. Wir haben als junge Familie damals zwar schön gewohnt, aber letztlich habe ich das, was Köln ausmacht, gar nicht richtig erlebt.

Welches Spiel erwarten Sie denn am Samstag?

Der FC hatte eine Woche Zeit, um sich auf uns vorzubereiten. Wir haben derzeit permanent Englische Wochen, haben am Dienstag noch in Moskau gespielt und reisen derzeit viel. Wir müssen schauen, dass wir Spieler auf den Platz bringen, die frisch sind. Es ist wichtig, eine Mannschaft zu stellen, die voll da ist und die körperliche Präsenz zeigt. Der FC wird versuchen, alles reinzulegen, um die Chance zu nutzen, gegen uns etwas auszurichten. Die Motivation wird enorm groß sein, uns zu schlagen. Aber das ist für uns nichts Neues. Ich kann mich gut in Markus Gisdol hineinversetzen. Es gibt nichts Leichteres, als eine Mannschaft gegen Bayern München zu motivieren. Ich weiß, wie das aussehen könnte: Da geht es um Leidenschaft, um 90 Minuten Fight. Leider fehlen die Fans. Denn die Stimmung ist in Köln ganz entscheidend. Dass keine Zuschauer im Stadion sein werden, ist natürlich bitter.

Hansi Flick: Harte Kritik an Corona-Leichtsinn

Zweifeln Sie diese Entscheidung an?

Keineswegs. Wir haben jetzt eine Situation, in die wir durch sehr viel Leichtsinn wieder reingekommen sind. Ich trage die Maske so oft, wie es erforderlich ist, halte Abstand und habe meine sozialen Kontakte total reduziert. Wenn ich dann Bilder sehe von Demonstrationen oder Stadien voller Zuschauer, dann ist das für mich nicht nachvollziehbar in der heutigen Zeit. Wir müssen das akzeptieren, durchgehen und die nächsten zwei, drei, vier Wochen schauen, wie sich alles entwickelt.